Motor-Totalschaden durch BlowBy-Effekt - verursacht durch KIA?
Ich fahre einen Sorento EX 2,5 CRDI mit Schaltgetriebe, Leder, NAVI-Festeinbau, Erstzulassung Dezember 2008, den ich selber als Neuwagen gekauft habe, top gepflegt, technisch und optisch 1a. Der Wagen wurde überall auch nach 4,5 Jahren immer für ein Neufahrzeug gehalten und war bzw. ist für mich mit dem Alter und der Laufleistung quasi neuwertig und gerade erst aus der Garantie. Am Sonntag den 07.07.2013 ist mein Sorento bei Kilometerstand 89787 km auf der Autobahn liegengeblieben. Plötzlich ging die Motorleistung weg, ich war mir nicht sicher, ob ich ein Geräusch aus dem Motorraum vernehme, bin vorsichtshalber vom Gas gegangen und habe die Kupplung getreten. Daraufhin ist der Motor mit einem ganz leichten Ruck ausgegangen. Auf dem Pannenstreifen stehend ließ sich der Motor bei Startversuchen nicht mehr starten, der Anlasser rückte zwar ein, wurde dabei knallheiß, drehte sich aber keinen Millimeter. Da ich mit der KIA Vertragswerkstatt hier vor Ort äußerst unzufrieden war (u.a. wiederholt den defekten Bremslichtschalter gegen ein bereits durch Rückrufaktion ausrangiertes Teil ausgetauscht, immer wieder Fehlerspeicher zurückgesetzt bzw. gelöscht inkl. Rahmendaten ohne Fehlerdiagnose, ...), habe ich den Wagen am Sonntag erst mal vom ADAC zu mir nach Hause schleppen lassen.
Erste Untersuchungen ergaben, dass der Motor total blockiert ist, die Kurbelwelle sich weder vor noch zurück drehen lässt, weder durch den Anlasser noch durch Schieben mit eingelegtem Gang noch mit Werkzeug direkt am Motor. Beim Auslesen des Fehlerspeichers war wie so oft in der Vergangenheit die Fehlermeldung P0234 "Turbolader/Kompressor – Ladedruck zu hoch" als anstehender Fehler hinterlegt. Da das Fahrzeug in diesem Zustand nicht mehr fahrbereit war, habe ich erstmal ohne den Sorento, eine KIA-Vertragswerkstatt aufgesucht und den Fall geschildert. Aus dem Ärmel sagte man mir, dass die Reparatur 12000€ kosten würde. Als ich nachgefragt habe, was denn demnach defekt sei, erhielt ich abweisende Antworten bishin zu dem Satz: Wenn Sie so anfangen, gehen Sie lieber wo anders hin.
Konkrete Fragen, wie:
Wie können wir weiter verfahren?
Wie sieht es in solchen Fällen mit Kulanz-Anträgen aus?
Gibt es ähnliche Symptome an anderen Fahrzeugen gleichen Typs bzw. gleichen Motors?
Gibt es bei diesem/n Fahrzeug/en bekannte Probleme oder Fehler, die plötzlich zum Blockieren der Kurbelwelle führen z.B. an Zweimassenschwungrad, Kupplung, Kurbelwellenlager, Pleuellager, Kolben, ...
wurden alle verneint und wer nicht bereit war 12.000 € zu zahlen ohne zu wissen wofür, dem wurde auch nicht geholfen. Im Nachhinein sehr verdächtig!
Ich dachte mir, auf zu einer anderen KIA-Vertragswerkstatt: Reparatur kostet 12.000 €, .... Das gleiche Spiel wieder. Eine Dritte wiederum hatte vermeintlich keine Ahnung, was die Ursache sein könnte, hätte aber nach eigenen Angaben wegen Betriebsferien nicht in einem angemessenen Zeitraum reparieren können.
Da ich 12.000 € nicht mal eben so aus der Familienkasse nehmen konnte, selbige bezogen auf den Zeit- bzw. Wiederverkaufswert auch nicht unbedingt lohnenswert erschienen und ich von den KIA-Vertragswerkstätten mehr oder weniger abgewiesen wurde, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, die genaue Ursache für den Defekt erst zu ermitteln.
Da die Ursache von außen nicht erkennbar war, durch weitere Untersuchungen eine Blockierung von Getriebe/Kupplung her ausgeschlossen werden konnte, wurde eine Kollision von z.B. Kolben mit Ventilen durch eine gerissene Steuerkette vermutet. Nach der Demontage der Steuerkettenkästen und des Ventildeckels war aber nirgends ein Defekt erkennbar. Die Ölwanne ließ sich im eingebauten Zustand zwar abschrauben, aber auf Grund von Platzmangel nicht entfernen. Um also von unten auf den Kurbeltrieb schauen zu können, musste der Motor raus.
Nachdem der Motor ausgebaut war, offenbarte sich das gesamte Disaster:
Die Ölwanne gleicht einem Schrottplatz voller Metallteile (im zuvor abgelassenen Öl waren noch keine Späne erkennbar > Ölablassschraube sitzt nicht am tiefsten Punkt), Pleuellager vom 1. Zylinder blau angelaufen und auf der Kurbelwelle festgefressen, Pleuel am 1. Zylinder um 45° geknickt, Lager der Ausgleichswelle komplett zerstört, Ausgleichswelle und deren Lagersitz blau angelaufen, .... Zur Beweissicherung wurden alle abgebauten Teile fein säuberlich in Tüten verpackt, sämtliche Flüssigkeiten wie Motoröl und Kühlwasser sauber abgefüllt und aufgehoben, auch die Späne und Metallteile der aufgelösten Lagerbüchsen und es wurden natürlich Fotos erstellt (s. angehängte Bilder).
Auch wenn ich einen derartigen Motorschaden bei dieser Laufleistung, gerade wegen der peinlichst genauen Wartung, ohne äußeren Einfluss (fehlendes Motoröl, Kühlwasser, Fehlbedienung, Überlastung, ...) nicht für normal halte, dachte ich zunächst, Pech gehabt, Garantie gerade abgelaufen, musst du selber zahlen. Wegen der anstehenden Instandsetzung des Motors kam beim ersten Kontakt mit einem renommierten Motoreninstandsetzer hier in Aachen heraus, dass er dieses Schadensbild genauestens kennt (zu diesem Zeitpunkt genauer als ich), da er nach eigenen Angaben über die gesamte Bauzeit des Sorento JC im Schnitt pro Tag mindestens 1 Sorento-Motor mit diesem Schadensbild als KIA-Garantie-Instandsetzer, beauftragt direkt von KIA, wieder aufgebaut hat. Also im Jahr mehrere Hundert Stück!!!.
Total irritiert, habe ich mich an einen weiteren renommierten Motoreninstandsetzer, diesmal in Köln gewendet, der prompt erklärte, genau wie der in Aachen, ebenfalls als KIA-Garantie-Instandsetzer tätig zu sein, sogar immer noch, und auch im Jahr mehrere Hundert KIA 2,5 CRDI Motoren überholt hat. Auch hier glänzte mein Ansprechpartner mit excellentem Wissen sowohl über Aufbau als auch Schadensbild am Sorento Motor.
Ebenfalls wurde laut Auskunft der Motoreninstandsetzer bei sämtlichen Fällen innderhalb der Garantie direkt reagiert, damit keiner das Maulen anfängt. Gleichzeitig soll die eigentliche Ursache für den Motorschaden geheim gehalten worden sein, damit keine Häufung entdeckt werden konnte. Vermutlich auch im Hinblick auf die Fälle, die erst nach der Garantiezeit auftreten.
Jetzt wurde ich langsam skeptisch. Bei einer erneuten Betrachtung meines geöffneten Motors und der abgebauten Teile erkannte ich das verstopfte Ölsieb, nachdem das Öl nun vollständig abgetropft war. Ich konnte mich erinnern, dass ich dieses Bild schon einmal gesehen hatte und glücklicherweise konnte ich mich auch erinnern wann und wo. Und zwar bei Recherchen rund um die Problematik mit dem Bremslichtschalter, von der wir ja dank unserer "fähigen" KIA-Vertragswerkstatt mehrfach betroffen waren. Dabei habe ich ein Jahr zuvor, vermutlich aus dem sogenannten KIA Global Information System ( https://www.kiatechinfo.com ) ein original KIA Dokument gefunden „Servicetipp : Ersatz und Ausbau der Injektoren / Turboladedefekte", welches sich auf mein Fahrzeug bezog allerdings mit dem Bremslichtschalter nichts zu tun hatte. Deswegen habe ich es, im Nachhinein betrachtet zum Glück, gespeichert, denn KIA hat dieses Dokument wohl inzwischen aus dem Internet entfernt (s. Dateianhang "KTI 76-2009 Servicetipp Ersatz und Ausbau der Injektoren- Turboladerdefekte.pdf").
Dieses Dokument beschreibt ausführlich und für jedermann verständlich, in Text und Bild, wie es durch den sogenannten Blow-By-Effekt zu genau diesem Motorschaden kommt. d.h. einer oder mehrere Injektoren werden zum Brennraum her undicht, Abgase entweichen in den Zylinderkopf, das Öl verklumpt auf Grund der eingeleiteten heißen Abgase und das Ölsieb setzt sich langsam zu. Letztendlich ist der Motor ohne Öl gelaufen, obwohl in der Ölwanne 8,5l feinstes vollsynthetisches Öl vorhanden waren, aber durch das verstopfte Ölsieb keines mehr angesaugt werden konnte. Dadurch bekommt man den besten Motor kaputt, und zwar alles, was am Ölkreislauf hängt, also auch den Turbolader. Die Öldruckkontrolllampe hat bei mir nie gebrannt, da entweder der Öldruckschalter bei einem viel zu nierdrigen Druck schaltet oder aber, der Öldruckschalter durch den am Injektor entwichenen Kompressions- und Verbrennungsdruck betätigt wird.
KIA wusste offensichtlich die ganze Zeit von der Problematik, das original KIA-Dokument ist schließlich vom 11.02.2009 und erklärt nicht nur die Problematik bis hin zum endgültigen Schadensbild, sondern war für alle Vertragswerkstätten gedacht, dass sie darauf Acht geben sollen, spätestens bei Arbeiten an den Injektoren. In zwei Minuten hätte KIA bei einem der zahlreichen Werkstattaufenthalte prüfen können, ob mein Motor betroffen ist. Wenn ich von der Sache gewußt hätte, hätte ich diese Überprüfung sogar ohne Probleme selber durchführen können.
Da es in diesem Zusammenhang auch eine Rückrufaktion gegeben hat (siehe Dateianhang "Rückrufaktion Injektorbefestigung www.autobild.de.pdf"), habe ich mir noch einmal die Mühe gemacht und bin zu einem anderen KIA-Vertragshändler gefahren, dem ich noch halbwegs vertraue, um verschiedene Informationen wie z.B. das genaue Produktionsdatum meines Fahrzeugs, in Erfahrung zu bringen.
Das hat sich gelohnt, denn dort habe ich die bei KIA im System hinterlegten Daten zu meinem Fahrzeug schriftlich bekommen. Es ist viel schlimmer als vermutet, denn es handelt sich bei meinem Fahrzeug definitiv um eines von der bereits erwähnten Rückrufaktion betroffenen. Aus den bei KIA im System hinterlegten Daten zu meinem Fahrzeug ergibt sich, das an meinem Fahrzeug bereits am 23.07.2008, also ca. 4,5 Monate bevor ich das Fahrzeug als Neufahrzeug gekauft habe, der Rückrufaktion mit der Nummer 080010 entsprechend, die Befestigungsschrauben der Injektorklammern und/oder die Injektorklammern selbst ausgetauscht wurden. Das heißt, ich kann jetzt beweisen, dass von KIA an den Injektoren herumgeschraubt wurde, weil ja eben bei dieser Arbeit alle 4 Injektoren gelöst und mit neuen/anderen Schrauben wieder ordnungsgemäß befestigt oder sogar ausgebaut und wieder ordnungsgemäß eingebaut werden mussten. Nunmehr ist also mit absoluter Sicherheit davon auszugehen und aus meiner Sicht von immenser Bedeutung, dass genau wie in den bereits vorliegenden Unterlagen „Servicetipp : Ersatz und Ausbau der Injektoren / Turboladedefekte" erklärt, hierbei der Grundstein für den späteren Motor-Totalschaden gelegt wurde. Die Unterlagen beschreiben ausführlich, dass genau durch diese Arbeiten im späteren Verlauf der vorliegende Motorschaden entstehen kann.
Dieser hier dargelegte Sachverhalt bestehend aus Schadensbild, Schadenursache und Schadenverlauf wurde sowohl von einem hinzugezogenen Spezialisten als auch von einem Sachverständigen/Gutachter bestätigt.
Tatsache ist, dass auch bereits im Vorfeld und damit schon lange während der Garantie verdächtige Symptome und Fehlermeldungen aufgetreten sind, der Sache aber in der Werkstatt nie ordentlich nachgegangen wurde und Fehlermeldungen einfach ignoriert wurden, indem selbige lediglich zurückgesetzt bzw. samt der sog. Rahmendaten (gespeicherte Rahmenbedingungen um den Fehler zu analysieren) gelöscht wurden. Bei einem Werkstattaufenthalt wurden z.B. wilde und nicht haltbare Spekulationen über einen defekten Turbolader angestellt, als ich das spontan widerlegen konnte, wurde im nächsten Moment eine defekte Einspritzpumpe vermutet. Auch das konnte ich seinerzeit definitiv ausschließen.
Trotz alle dem lässt KIA Deutschland mich ohne Begründung aber dafür mit viel Geschwafel abblitzen. Eine Kostenübernahme wird trotz der erdrückenden Situation seit über 4 Monaten mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt. Dabei bin ich felsenfest davon überzeugt, dass sowohl KIA Deutschland als auch die von mir besuchten KIA-Vertragswerkstätten von Anfang an genauestens Bescheid wussten (kostet 12.000 € aber man sagt nicht wofür) und ich gehe auch davon aus, dass man bei KIA darauf spekuliert hat, das der "worst case" wahrscheinlich erst nach der Garantiezeit eintritt. Mein Fahrzeug war insgesamt bestimmt 20 mal aus unterschiedlichen Gründen in der KIA-Vertragserkstatt. Die ganze Situation hat für mich auch nichts, aber auch gar nichts mehr mit Garantie oder Kulanz zu tun. KIA hat demnach wissentlich die Fahrzeuge mit diesem Problem weiter verkauft und die Kunden nicht informiert. In diesem Zusammenhang unterliegt der Hersteller bestimmt Pflichten im Rahmen einer allgemeinen Vorsorge und außerdem gibt es auch noch so etwas wie Produkthaftung. Des Weiteren hat KIA mich und wahrscheinlich auch viele andere Sorento-Fahrer mit besonderer Arglist ins Verderben fahren lassen.
Mein Rechtsanwalt hat mir geraten, jetzt nachdem KIA im Guten definitiv nicht wollte, mit dieser Angelegenheit in voller Bandbreite an die Öffentlichkeit zu gehen, was ich von nun an Schritt für Schritt machen werde, und bereitet parallel eine Klage vor.
Für alle anderen habe ich hier noch mal die wichtigsten Informationen zusammen gefasst:
Sämtliche Sorentos JC FL 2,5 CRDI die bis Februar 2008 GEBAUT, nicht zugelassen, wurden waren von der Rückrufaktion betroffen, weil hier noch keine Dehnschrauben an den Halteklammern der Injektoren verwendet wurden und das Anzugsdrehmoment nicht stimmte. Die Folge war, dass es zu Brüchen an den Halteklammern und/oder Schrauben gekommen ist. In diesem Fall sollte der Schaden allerdings von außen zu erkennen sein, weil hier schlagartig große Mengen an Verbrennungsabgasen nach außen entweichen (ich habe in diesem Zusammenghang auch schon von entweichenden/wegfliegenden Injektoren gehört).
Sämtliche Fahrzeuge bei denen an den Injektoren herumgeschraubt wurde, also auch genau die Sorentos, bei denen die Rückrufaktion abgearbeitet wurde, können laut dem original KIA-Dokument KTI 76-2009 betroffen sein weil:
a) keine neuen Dichtungen beim Wiedereinbau verwendet wurden
b) falsche bzw. Graumarktteile (Dichtringe bzw. Injektoren) verbaut worden sind, die eben nicht die richtigen Spezifikationen Festigkeit, Wärmeverträglichkeit, ... usw. hatten (immerhin warnt KIA-Deutschland ja seine KIA-Vertragswerkstätten davor)
c) bei der Montage das Anzugsdrehmoment nicht peinlichst genau eingehalten wurde. Beim Sorento und dem sogenannten A-2,5L Motor 29-33Nm (Wer kann seinen Drehmomentschlüssel überhaupt so genau einstellen?)
d) die Dehnschrauben nicht erneuert wurden (dürfen logischerweise nur einmal verwendet werden)
Zitat aus dem original KIA-Dokument KTI 76-2009:
"Wenn die obigen Richtlinien nicht befolgt werden, kann es zu einem Austritt von Verbrennungsgasen zwischen Injektor und Zylinder kommen. Eine Beschädigung des Turboladers durch Ölverkohlung, ein verstopftes Ölsieb, schlechte Ölzirkulation sowie übermäßiger Ölverbrauch und ein Festfressen der Pleuellager und Nockenwellen etc. kann die Folge sein."
Laut der KTI 76-2009 kann man recht einfach auf ühermäßige BlowBy Gasentwicklung testen, indem man am Ventildeckel den Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung bei laufendem Motor entfernt. Wenn hier sichtbar Qualm austritt, ist man wohl dabei (siehe Bild Seite 4 oben.)
Was die Abarbeitung solcher Rückrufaktionen vor dem eigentlichen Verkauf angeht ist es wohl teilweise so, das die aus Kostengründen folgendermaßen ablaufen:
Das Szenario beginnt auf einem großen Platz beim jeweiligen Importeur (Deutschland, Belgien,...), auf dem eine große Anzahl von betroffenen Fahrzeugen zwischengelagert wird. Gerade was den Sorento betrifft waren die Halden 2008 besonders groß (mein Sorento z.B. wurde offensichtlich vor 02/2008 gebaut, am 23.07.2008 wurde nachweislich die Rückrufaktion "080010 Injector Clamp Bolt Replacement" durchgeführt und gekauft als Neufahrzeug und Erstzulassung durch mich waren erst am 10.12.2008 )
Jetzt kommen ein oder mehrere Transporter vorgefahren voller Leute, mit einer Werkzeugkiste unterm Arm und die arbeiten im Akkord ein Fahrzeug nach dem Anderen ab.
Einen von diesen "Leuten" kennen wir inzwischen, und der ist im wahren Leben Student. Nach kurzer Anleitung geht es los. Stückzahl machen.
Was das Injektor-Ausbauen angeht, wenn die Teile schon einbetoniert sind, geht unter Umständen gar nichts mehr. Hinzu kommt das für den Injektor des 4. Zylinders erst mal ordentlich Platz gemacht werden muss (Abdeckungen, Scheibenwischer, Scheibenwischermotor, Abdichtungen und das schwarze Blech hin zum Motorraum müssen ausgebaut werden). Bei meinem waren natürlich der 3. und vor allem der 4. Zylinder betroffen (kommt man ja auch am besten dran :-)). Ein weiteres vor allem zeitaufwendiges Problem ist die anschließende Aufbereitung, mindestens Reinigung der Injektorbohrung. Nix 20 Minuten, wie ich hier und da gelesen habe. In 20 Minuten kann man vielleicht die Halteschrauben austauschen, aber nicht die Dichtringe. Wenn sich dabei die Dichtflächen nur geringfüging gegeneinander versetzen, ist das Undichtwerden vorprogrammiert. Wenn der Injektor aus der Injektorbohrung gezogen wird, um die Kupferdichtung zu wechseln, läuft automatisch Motoröl in die Bohrung. Wenn Gas aus dem Bereich um die Injektoren austritt, muss laut KTI 76-2009 im Rahmen der Reparatur stets das Motoröl gewechselt und der Ölfilter ersetzt werden.
Zu guter Letzt: Betroffen können laut dem original KIA-Dokument KTI 76-2009 offensichtlich auch KIA-Fahrzeuge mit den D-2,0L bzw. den U-1,1L/1,5L/1,6L Motoren sein! Zitat aus der KTI 76-2009: "Betroffene Modelle: Alle KIA- Fahrzeuge, die mit A-2,5 L-, D-2,0 L- & U-1,1 L/1,5 L/1,6 L- Dieselmotoren ausgestattet sind"
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen und kann hiermit ein Stückchen aufklären.