Wir haben uns vor 6 Wochen bei einem BMW Vertragshändler (einem "BMW Autohaus") im Südosten Bayerns einen gebrauchten BMW 525d Kombi mit ca 157tkm gekauft.
Das Fahrzeug haben wir über die BMW Gebrauchtwagenbörse gefunden.
Nun stellt sich folgendes heraus:
Statt der angegebenen 157tkm hat das Fahrzeug ca 320tkm gelaufen.
Aufgefallen ist die offenkundige Tacho-Manipulation beim BMW Autohaus bei uns vor Ort, bei dem ich heute einen Ölwechsel durchführen lassen wollte:
Dort wurde als erstes der Schlüssel des BMW ausgelesen und damit kam die komplette BMW ISPA Reparaturhistorie auf den Bildschirm.
Dort sah man eine lückenlose Servicehistorie für das Fahrzeug bis zum km-Stand 226.384 am 17.12.2007 bei dem der Abgasturbolader getauscht wurde.
Der darauf folgende Service am 28.11.2008 erfolgt bei einem angeblichen km-Stand von 115.886.
Die Richtigkeit der Einträge bs zum Jahr 2007 wurde mir vom betreffenden BMW Händler der das Fzg seinerzeit gewartet hat bestätigt und kann anhand von Rechnungskopien bewiesen werden.
Somit ist der km-Stand um 110486 plus eine Jahreskm-Leistung von geschätzt 40-50tkm zu niedrig angegeben.
Statt der behaupteten 160tkm hat das Fahrzeug ca 320tkm gelaufen.
Mir wurde beim Kauf des Fahrzeugs ein gefälschtes Serviceheft übergeben das Einträge aufweist, die sich sowohl hinsichtlich des betreuenden Händlers wie auch im km Stand von Einträgen im BMW ISPA Computersystem unterscheiden.
Meine Schritte bislang:
1) Rücktritt vom Kaufvertrag, Händler tel. informiert und via email in Verzug gesetzt (Frist läuft noch)
2) Anwalt eingeschaltet, der 1) nochmal schriftlich widerholt hat
3) Beschwerde an BMW Zentrale München - man hat den Fall an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet
4) ADAC kontaktiert
Anzeige wg Betrug habe ich bislang noch nicht erstattet
Wir bietem dem Händler an
a) Rücktritt Zug um Zug, Händler erstattet vollen Kaufpreis und Mängelfolgekosten
b) Händler beschafft Fahrzeug wie im Kaufvertrag beschrieben mit echter nachweisbarer Laufleistung (Serviceheft=ISPA)
Anything else ?
Was würdet Ihr noch empfehlen ?
Als Empfehlung generell bei den BMWs:
Man sollte immer auf einen kompletten Ausdruck der ISPA Historie bestehen. Das ist deren Computersystem in dem alles gespeichert wird, was bei Vertragshändlern/Werkstätten am Fahrzeug gemacht wurde.
Bei Verweisen auf Datenschutz und anderen BS-Ausflüchten besser einen anderen Wagen kaufen.
Auf den guten Ruf eines BMW Autohauses kann man sich jedenfalls nicht mehr verlassen.
Das Verkaufs-Autohaus hat beide Augen ganz feste zugedrückt, damit sie die offenkundige km-Manipulation nicht sehen.
Die ist an viertletzter Stelle in der Servicehistorie sichtbar.
Was mich wundert ist, daß BMW selbst bei solchen Inkonsistenzen in ISPA Datenbank nicht von sich aus Alarm schlägt und Händlern+Haltern eine Aufforderung zur Klärung schickt.
Was offenbar auch gerne gemacht wird sind subtilere Tachomanipulationen.
Bei denen gehen die Betrüger nicht so brachial vor wie in unsere Fall bei dem ganze 160tkm zurückgestellt wurde.
Vielmehr macht man das dort in kleinen Häppchen, 10tkm hier 15tkm da.
Zwar haben die Fahrzeuge (E60/61 ua) 4 verscheidene Orte/Steuergeräte in denen km gespeichert werden und man kann angeblich/zum Glück nicht alle erwischen.
Aber dennoch werden die Tricks der Betrüger imm raffinierter - und es gibt genug Vertragshändler die "mitspielen" oder zumindest "nichts merken"....
Also Augen auf beim Autokauf !
PS:
Für 320tkm Laufleistung ist der Wagen noch prima in Schuss wie mir die Werkstätten bestätigen - immerhin eine Sache die BMW hier richtig gemacht hat.


























