Das reale Leben eines mittelgroßen Vertragshändler sieht mittlerweile so aus:
Der Hersteller hat auf seiner Webseite einen wunderbaren Konfigurator, der am Ende einen Code herausgibt, unter der man diese Konfiguration jederzeit wieder aufrufen kann.
Dann gibt es so wunderbare Browser- und auch Mail-Client Erweiterungen, mit denen man mit einem Klick alle Vertragshändler in Deutschland eine Mail schicken kann.
Beides zusammen ergibt bei einem üblichen Vertragshändler jeden Montag früh einen Posteingang mit etwa 600 E-Mails, deren Inhalt teilweise nur noch aus diesen Konfigurationscode besteht.
Persönliche Anrede fehlt, ist schließlich eine Rundmail; Frage, was man will erübrigt sich - der Händler kann sich das doch wohl denken; Adresse und Ansprechpartner ist überflüssig, der muss doch nur auf "antworten" klicken und es passt schon.
Spätestens am Dienstag wird sich dann auch das Gästebuch des Händlers mit den entsprechenden Hinweisen füllen, dass der es wohl nicht mehr nötig hat, auf eine einfache Preisanfrage zu antworten - nicht empfehlenswert wegen Servicewüste Deutschland.
Das soll dann alles auch noch kostenlos sein?
gaht doch nur, wenn die dafür notwendigen Personalkosten dann auf den Fahrzeugpreis aufgeschlagen werden und daraus ergibt sich eine ganz einfache, aber wohl schwer verständliche Situation:
Je mehr Leute "nur eine Preisanfrage" an "möglichst viele" Händler schicken, um so teurer wird das Fahrzeug.
Wenn es dies nur wäre:
Man möchte auch Prospekte haben, die muss auch der Händler beim Hersteller kaufen, dann muss ein Auto im Verkaufsraum stehen und ein weiteres zugelassen und versichert sein, weil man eine selbstverständlich kostenlose Probefahrt, möglichst über das Wochenende machen möchte.
Und dann soll der Händler auch noch "billig" sein - wie soll das funktionieren?
Wieso sollte man Dinge nicht bezahlen brauchen, die man nutzt oder auf eigene Anforderung erhält?