Einen murkeligen Begriff wie "Kadett" darf man König Kunde heute nicht mehr vorsetzen. "Klingen" soll der Name bereits für die Einstiegsmodelle, international soll man ihn auch verstehen. Missgriffe wie einen "Pajero" möchte man durch die Dienste hochbezahlter Agenturen vermeiden, bedeutet das Wort im Spanischen doch schlicht "Wichser".
Das Bestreben einen unverwechselbaren und dabei weltweit sinnfreien Wohlklang zu kreieren, produziert Namen wie Vectra oder Qashqai. Gerade weil diese Kunstworte rein gar nichts bedeuten, können sie auch kaum der Orientierung dienen. Hinter Nissans "Qashqai" könnte sich ein beinharter Offroader oder ein Familientransporter verbergen, tatsächlich ist es ein kompaktes Crossoverfahrzeug. Wer - wie VW - nicht auf komplette Neuschöpfungen vertraut, muss mit unangenehmen Überraschungen leben.
Da fühle ich mich bei den Herstellern wie etwa BMW, Peugeot und Audi wohler, die nur mit Zahlen hantieren. Mit kleinen Nummern fängt es an, wachsen die Ziffern, wird auch der Wagen größer. A2, A3, A4, A6, A8 und 107, 207, 306 etc. Wer aus der Reihe tanzt bekommt eine Sonderkombination. Q7 und TT in Ingolstadt und "1007" bei den Franzosen. Das hört sich so einfach und so klar an. Das stringente System wird leider schnell abstrus. In der Praxis kann nur der Kenner eine Ordnung erkennen. Für besondere Karosserieformen gibt es einen Kunstbegriff. "Kombi" sagt jeder, also sprechen wir von einem "A6 Avant".
Tja, das ganze ist echt kompliziert!


























