Die Frage liesse sich technisch wahrscheinlich viel Überzeugender beantworten als psychologisch. Aber ich sehe es mal aus meiner Fach-Optik: Ein Porsche beweist sich bei den meisten Menschen, im westlichen Europa, nicht dadurch, dass er ein Ampel-Rennen gewinnt sondern durch seinen Mythos, seine Rennerfolge und all die beeindruckenden Menschen, die der Marke Porsche, ein Leben lang die Treue gehalten haben.
Zum Porsche-Jäger kommt es spätestens dann, wenn man sich als ein etwas wenig selbstbewusster Mensch oder Autohersteller eingestehen muss, dass man einen angestrebten Kult nie erreichen wird. Die Firma preist dann den angeblichen Porsche-Jäger und/oder -Killer im Sonderangebot und Rallyestreifen an und der Käufer kauft die Illusion, in der er aber nur dann Befriedigung findet, wenn er innert nützlicher Frist Menschen davon überzeugen kann, auch einen solchen Porsche-Jäger zu kaufen um sich dann, mit ihnen, jeden Freitagabend im Dorfrestaurant gegenseitig davon zu überzeugen, dass sie jeder Zeit in der Lage wären einen Porsche zu jagen. Oft ist sich der Besitzer eines solchen Autos garnicht bewusst, dass er einen Porsche-Jäger eigentlich nur wegen dem Porsche fährt, und dass ein Jäger der ein Auto jagt, immer hinterher (quasi in Jagdposition) und nicht vorweg fährt.
Der Porsche ist Mass der Dinge, sonst würden sich die "Anderen" nicht an ihm messen. Und während ein männliches Äffchen sein Leben an der Ampel wieder zurechtrücken muss, gesteht man in diesem Moment dem Porsche-Fahrer das normale Anfahren und die damit verbundene intelligente Entscheidung zu.
Ein Porsche-Jäger ist wie ein Schürzen-Jäger: hört Volksmusik und lässt Frauen bei der Anrede leiden.
PS: Hätte ich das Geld, würde ich meinen M3 gegen einen 911er eintauschen.