Ich fahre nun seit 3 Monaten und knapp 10.000 KM einen Volvo V70 D5, Summum, mit Family-Paket (dazu gehören die praktischen, etwas hochschiebbaren Kindersitze im Fond). Nach drei BMW 5ern, zuletzt ein BMW 530D Touring (E61) wollte ich mal etwas Neues ausprobieren. Da BMW es zum Jahreswechsel 2011/2012 nicht für nötig erachtete Kunden zu halten (Anfragen zu einer gewünschten Fahrzeugkonfiguration wurden einfach ignoriert), suchte ich nach Alternativen. Da ich zwar nicht übermäßig gross bin (1,84 m), aber leider ein Sitzriese, ist die Fahrzeugauswahl limitiert, wenn ich mir nicht immer die Sonnenblende anschauen möchte.
Aus nahe liegenden Gründen, vergleiche ich den Volvo im Folgenden des öfteren mit dem BMW und hoffe damit nicht zu sehr zu nerven.
Nachdem ich also diverse Autos Probegesessen und -gefahren bin, sagte mir der dann gekaufte Volvo (Bj. 5/2011, ex-Leihwagen) auf Anhieb zu. Übrigens sind ehemalige Leihwagen meiner Ansicht nach die gepflegtesten Autos. Wenig Kilometer und mit Automatik kann man eigentlich nicht viel verkehrt machen.
Die Sitze im Volvo sind breit und bequem, die elektr. Einstellmöglichkeiten (Summum) eine Erleichterung. Das Raumgefühl vorne ist mindestens so wie bei dem BMW, eher gefühlt größer.
Der 205 PS Motor ist eine angenehme Motorisierung, die auch schnelle Überholmanöver auf der Landstrasse ermöglicht. Auf der Autobahn erreicht mein Volvo nach Tacho mit etwas Anlauf 235 km/h. Die Automatik harmoniert sehr gut mit der Motorcharakteristik, wie ich finde.
Grundsätzlich muss ich natürlich sagen, dass ich von dem BMW-Triebwerk einigermaßen verwöhnt war. Der Volvo hat nicht die Agilität des BMWs, der einen des öfteren reizte, einfach mal kräftig auf das Gaspedal zu treten, um mal wieder in den Sitz gepresst zu werden.
Der Volvo ist ein Gleiter, der einfach zum gemütlichen (nicht behäbigen) Cruisen einlädt. Ich stelle erstaunt fest, daß sich mit dem Volvo auch mein Fahrstil etwas geändert hat (mag inzwischen auch am Alter liegen). Wie gesagt, der Volvo kann auch sehr schnell bewegt werden, aber diese entspannte/entschleunigte Ruhe bei ca. 140 km/h auf der Autobahn hat schon was. Wer schon mal in Schweden urlaubte, versteht sicher was ich mit entschleunigen meine.
Die Federung des Volvos ist komfortabler als beim BMW, der eher straff abgestimmt war. Dafür ist der Schwede nicht gerade der Kurvenwedler.
Der Wendekreis ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, weil doch um einiges größer als beim BMW. Also für Bewohner von engen Altstadtgassen vielleicht nicht das richtige Auto.
Einiges an Schnickschnack, was beim BMW an Bord war, hat der Volvo nicht; und ich muss gestehen, das meiste davon vermisse ich auch nicht.
Am Anfang war das fehlende Tagfahrlicht für mich eher ein Minuspunkt, inzwischen sage ich mir, dass es eigentlich egal ist, ob ich Tagfahrlicht oder Abblendlicht anhabe.
Der Kofferraum, mit elektr. Heckklappe (finde ich grossartig beim Selter kaufen), ist sehr geräumig und vor allem breit, da die üblichen Seitenfächer weggelassen wurden.
Der Verbrauch pendelt sich bei mir (ca. 70% Autobahn, 15% Landstraße, 15% Stadt) zwischen 7,4 und 8 L ein.
Ich bin immer noch sehr zufrieden mit dem Schweden und habe den Kauf auf keinen Fall bereut. Für mich stellt dieses Auto eine echte Alternative zu den üblichen Deutschen Fahrzeugen dar; und vorfahren kann man mit einem Volvo eigentlich auch überall.
Update 03.12.2013
Inzwischen habe ich etwas mehr als 73 TKM auf dem Tacho. Weiterhin, wie bereits oben erwähnt, ca. 70% Autobahn, 15% Landstraße, 15% Stadt.
Der Verbrauch hat sich bei 7,2 bis 7,5 L eingependelt.
Reparaturen, Klappern oder sonstige Ausfälle gab es bisher erfreulicherweise keine. Das Auto läuft wie ein Uhrwerk, obwohl ich auch ab und an mal (zusammen mit meinem Cache-Dog :-)) unwegsame Waldwege erkunde.
Seit gestern leuchtet die Aufforderung, den Schweden zur Inspektion anzumelden, was ich in Kürze tun werde.