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Testbericht

Patrick Broich/SP-X, 11. September 2013

Eigentlich müsste das Parkett in den Frankfurter Messehallen grün sein. Denn auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung (IAA) verzichtet fast kein Hersteller auf einen wie immer gearteten alternativen Antrieb: in Form von Elektrofahrzeugen mit Batterien oder auch Brennstoffzellen, als normale oder Plug-in-Hybride und auch mal ganz altmodisch mit Gasantrieb. Selbst vor Sportwagen macht die grüne Welle nicht halt, wenngleich die Mehrzahl der tiefen Feger noch immer mit klassischem Verbrenner an den Start rollt.

Doch auch die Öko-Versionen der Renner sind keine Spaßbremsen. Der BMW i8 und der Porsche 918 können da als beste Beispiele dienen. Die Münchener setzen mit dem i8 in vielerlei Hinsicht Akzente: Antrieb, Design und die Werkstoffe sind radikal anders. So kommt ein 170 kW/231 PS starker 1,5-Liter-Benziner zum Einsatz, dem eine 96 kW/131 PS starke Elektromaschine zur Seite steht. Damit die 266 kW/362 PS Systemleistung auch für ordentlich Bewegung sorgen, besteht der Technologieträger mit seinen schneidigen Voll-LED-Scheinwerfern aus einem Karbon-Aluminium-Mix und wiegt nur 1.490 Kilogramm. Demnach sprintet der i8 binnen 4,4 Sekunden auf 100 km/h und fährt maximal 250 km/h bei einem Durchschnittsverbrauch von gerade einmal 2,5 Litern je 100 Kilometer. Ein billiges Vergnügen ist der Bayer mit 126.000 Euro aber natürlich nicht.

Im Vergleich zum Porsche ist der BMW allerdings nachgerade ein Schnäppchen. Genau 768.028 Euro müssen Interessenten des ebenfalls zu großen Teilen aus Karbon bestehenden und frisch gekürten Nürburgring-Rekordmeisters 918 Spyder (Nordschleife in 6 Minuten und 57 Sekunden) berappen, um eines der exakt 918 gefertigten Exemplare zu ergattern. Dafür bietet der mit 1.640 Kilogramm verhältnismäßig leichte Bolide immerhin zwei Elektromotoren sowie einen 4,6 Liter großen Achtzylinder – Systemleistung 651 kW/887 PS. Bis 150 km/h geht es auf Wunsch sogar rein elektrisch, die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 340 km/h. Den Standard-Sprint auf Landstraßentempo absolviert der Zuffenhausener binnen 2,8 Sekunden.

Mit immer noch stattlichen 162.055 Euro gibt es dagegen klassisches 911-Turbo-Vergnügen. Hier waltet kein Elektromotor, dafür zwei ladeluftgekühlte Turbos, die den 3,8 Liter Volumen fassenden Brennräumen Druck machen. Ein gemittelter Verbrauch von 9,7 Litern je 100 Kilometer kann sich angesichts der Performance sehen lassen – eine Start-Stopp-Automatik macht es möglich, der 315 km/h-Athlet mit Allradantrieb und -lenkung schaltet sein Triebwerk sogar schon beim Ausrollen ab.

Dagegen ist der Peugeot RCZ R ein ganz anderes Kaliber, mit 199 kW/270 PS allerdings sehr wohl ein veritabler Sportwagen. Die Power entstammt nur 1,6 Litern Hubraum – so sieht Peugeots Beitrag zur CO2-Optimierung aus. Nur 145 Gramm dje Kilometer pustet der stärkste Peugeot aller Zeiten in die Luft. Mit anderen Worten: Das 250 km/h-Coupé verbraucht lediglich 6,3 Liter Sprit. Und das bei ansehnlichen Fahrleistungen. Nach 5,9 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Der Franzose erhielt ein modifiziertes Fahrwerk und ein verstärktes Sechsganggetriebe. Ein Torsendifferenzial hilft dabei, die 330 Newtonmeter Drehmoment auf den Asphalt zu bringen; serienmäßig ist darüber hinaus Xenonlicht. Ein veränderter Spoiler bringt mehr Abtrieb, und zudem wiegt der RCZ R 17 Kilogramm weniger als die 200-PS-Variante.

Bei den drei Edelmarken Aston Martin, Bentley und Ferrari kommt es den Kunden eher weniger auf den Kraftstoffkonsum an – allerdings müssen auch die exklusiven Hersteller etwas für die Umwelt tun. Bei Aston steht nach wie vor klassischer Motorenbau mit dem vollen Dutzend Zylinder im Vordergrund. Neu im Programm sind Aston Martin V12 Vantage S mit 421 kW/573 PS und einem automatisierten Siebengang-Getriebe. Mit fast 330 km/h ist der Brite aus Gaydon das schnellste Markenmitglied bisher. Wenn im Auto der Sturm toben, aber mit Leistung dennoch nicht gegeizt werden soll, muss das neue Vanquish Cabriolet namens Volante her. Hier gibt es ebenso zwölf Zylinder sowie 421 kW/573 PS. Mit etwas unter 300 Kilometern pro Stunde ist der Kapuzen-Vanquish etwas langsamer als der drahtigere Vantage. Gemittelte Verbräuche von um die 15 Liter dürften das Finanzamt mehr interessieren als die Käufer. Kraft kommt schließlich von Kraftstoff.

Das gilt zwar auch für den Bentley Continental V8 S, allerdings steckt unter der Haube des mit strafferem Fahrwerk ausgerüsteten Coupés ein topmoderner Downsizing-Achtzylinder mit vier Litern Hubraum und zwei Turboladern. Dank 389 kW/528 PS erzielt der leistungsgesteigerte Zweitürer mit Achtgang-Automatik ambitionierte Fahrleistungen und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 309 km/h. Der gemittelte Verbrauch liegt bei ansehnlichen 10,6 Litern (246 g CO2/km).

Das dürfte Ferrari mit seinem nachgeschärften 458 zwar nicht schaffen. Dafür bietet er mächtig Emotionen: Der auf den Zusatz Speciale hörende Viereinhalb-Liter-V8 kommt auf 445 kW/605 PS und fährt mit Sicherheit weit über 300 km/h, wenngleich der Hersteller sich diesbezüglich noch bedeckt hält. Leistungsfähige Brembo-Bremsen mit Elementen der LaFerrari-Anlage und ein neuartiges System zur Querdynamik-Steuerung gehören zu den Schmankerln. Letzteres hält die Leine des elektronischen Stabilitätsprogramms ein wenig länger – es greift auch in die Charakteristik des elektronischen Differenzials „E-Diff“ ein. Darüber hinaus spendierten die Techniker dem Speciale aktive Aerodynamik-Elemente, so dass variable Einstellungen zu Gunsten des Luftwiderstandes oder je nach Bedarf des Abtriebs vorgenommen werden können.

Sportwagen sind auf der diesjährigen IAA eher ein Nischenthema. Die wenigen echten Neuheiten haben es dafür aber in sich. Bei den Antriebskonzepten dominieren noch die klassischen Verbrennungsmaschinen, doch auch starke Hybride gibt es immer häufiger.

Fazit
Sportwagen sind auf der diesjährigen IAA eher ein Nischenthema. Die wenigen echten Neuheiten haben es dafür aber in sich. Bei den Antriebskonzepten dominieren noch die klassischen Verbrennungsmaschinen, doch auch starke Hybride gibt es immer häufiger.

Quelle: Autoplenum, 2013-09-11

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