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Testbericht

Stefan Grundhoff, 23. Juni 2008
Großfamilien und Shuttledienste lieben den VW-Bus. Der praktische T5 bietet Platz für bis zu neun Personen, einen mittleren Umzug oder den Groß-Urlaub. Auch die Japaner haben ihren T5 – den noblen Nissan Elgrand.

Understatement ist nicht die Sache des Elgrand. Eine mächtige Kühlermaske im Chromdesign und üppig dimensionierte Scheinwerfereinheiten zeigen, dass dieser Nissan nicht als Lastesel geboren ist. Mit einer Länge von 4,84 Metern und allen erdenklichen Extras ausgestattet, mimt er eher die Luxuslimousine im Kleinbussegment.

Die Scheiben rundherum sind zumeist schwarz getönt - so haben die Insassen auf bequemen Clubsesseln im Innern ihre Ruhe. Mit wenigen Knopfdrucken werden aus normalen Einzelsitzen wahre Flugzeugsessel mit Langstreckenkomfort. Armlehnen, weicher Flockvelours und ausfahrbare Fußstützen sorgen dafür, dass man im turbulenten Innenstadtgetümmel von Tokio oder Osaka entspannt und ausgeruht von einem Termin zum anderen kommt. Am Lenkrad eines Elgrand sitzt - im Gegensatz zum Volkswagen Transporter - gewöhnlich nicht der genervte Familienvater, sondern ein Chauffeur. Der genießt Dank 2,95 Metern Radstand nicht nur den ebenfalls prächtigen Sitzkomfort, sondern weiß auch den 3,5 Liter großen Sechszylinder zu schätzen, der leise säuselnd und mit einer stark komfortorientierten Fünfgang-Automatik, 177 kW/240 PS und 353 Nm bei 3.200 U/min an die Hinterachse bringt. Auf Wunsch gibt es den Elgrand auch mit Allradantrieb oder einem kleineren Vierzylinder mit 2,5 Litern Hubraum. Standesgemäß unterwegs ist man in dem zwei Tonnen schweren Luxusliner jedoch nur mit dem bekannten 3,5-Liter-V6-Aggregat. Der Durchschnittsverbrauch des familienfreundlichen Asiaten liegt bei unter neun Liter Super auf 100 Kilometern. Bei 180 km/h ist jedoch schon Dank der mächtigen Stirnfläche Schluss.

Seit dem Jahre 1997 erfreut sich der 1,91 Meter hohe Nissan Elgrand einer treuen Fangemeinde, die beileibe nicht nur aus Hotels und Shuttleservices besteht. Im Gegensatz zu den in Asien allseits beliebten Mini- und Microvans setzt der Elgrand ganz auf größten Komfort. Dabei reisen nicht nur die Passagiere vortrefflich. Auch der Fahrer, der japan-typisch selbstverständlich auf der rechten Seite pilotiert, genießt lange Strecken wie eine Tour zwischen Wolfsburg und Innsbruck genauso wie vier Blöcke im Roppongi-Viertel von Tokio. Fans asiatischer Autokunst werden bittere Tränen weinen, wenn sie die Annehmlichkeiten des Elgrand einmal auf deutschen Straßen erleben dürften. Hochwertiges Leder, hochwertiger Velours, Holzoberflächen und ein Hightech-Sammelsurium, das mit DVD-Entertainment, Bose-Sound oder Dämmglas seinesgleichen sucht, lassen jede Fahrt zum Kurzurlaub werden.

Der mächtige Flachbildschirm über der Mittelkonsole könnte einem Kino zur Ehre gereichen. Doch während sich in unseren Breiten allein die Mitreisenden im Fond über derartige Annehmlichkeiten freuen können, kann in Japan auch der Fahrer den mächtigen Touchscreen-Bildschirm zu sich hindrehen. Navigation, Soundsystem und Klimatisierung sind nur die eine Seite des VIS – "Vehicle Information Systems". DVDs und Videospiele verarbeitet die Großleinwand ebenso gekonnt wie das automobile Tagesgeschäft. Im Fond gibt es einen weiteren Großbildschirm – selbstverständlich mit einer Fernbedienung - wider jeder Langeweile. Sollte doch einmal ein Passagier das angenehme Wohnzimmer es Nissan Elgrand verlassen wollen, so lassen sich die beidseitigen Schiebetüren selbstverständlich elektrisch öffnen und schließen.

Dass sich die Sitze im Erlebnisbereich ebenso manuell bedienen lassen wie die Heckklappe, ist das einzige, was überraschen kann. Insbesondere bleibt die Frage, wie die bisweilen nicht allzu hünenhaft gewachsenen Japaner an die Schließgriff der geöffneten Heckklappe reichen können. Auch bei der Fahrsicherheit setzt der vorne dynamische und hinten kantige Elgrand auf eine Komplettausstattung. Überholassistent, Kurvenlicht, Keyless-Go und Xenonlicht. Der in Kanagawa/Japan produzierte Nissan Elgrand ist bereits seit der Präsentation der ersten Generation im Jahre 1997 vor allem in Hong Kong ein beliebtes Luxusvehikel. Auf dem asiatischen Markt wird der Elgrand nicht nur unter dem eigenen Namen, sondern auch als Isuzu Fargo Filly, Isuzu Filly, Nissan Caravan Elgrand, Nissan Homy Elgrand und Nissan Elgrand Highway Star angeboten.

In Hong Kong starten die Preise für den Sechszylinder bei rund 500.000 Hong-Hong-Dollars. In Japan geht es bei knapp 38.000 US-Dollar für den kleinen Vierzylinder los – das Topmodell mit Allradantrieb und Komplettausstattung kostet knapp 50.000 US-Dollar. Ein komplett ausgestatteter VW Transporter kann schnell das Doppelte kosten. Leider gibt es den Nissan Elgrand aber nur als Rechtslenker.

Quelle: Autoplenum, 2008-06-23

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