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Testbericht

10. Juli 2006
Eltville, 7. Juli 2006 – Bei Peugeots Mittelklassemodell 407 klaffte bisher noch eine Lücke bei den stärkeren Dieseln. Bislang gab es nur den 1,6-Liter-HDi mit 109 PS sowie den 2,0-Liter mit 136 PS. Doch jenseits von 150 PS hatten die Franzosen kein Angebot. Das ändert sich jetzt: Neben dem bekannten 2,7-Liter-Sechszylinder mit 204 PS kommt ein 170 PS starker 2,2-Liter-Selbstzünder. Diesen Motor haben wir in der Kombivariante 407 SW für Sie getestet. Der Biturbo ist keiner Anders als der Sechszylinder-Diesel, der von Ford entwickelt wurde, ist der neue 2,2-Liter-Selbstzünder eine Eigenentwicklung von Peugeot. Beide Motoren entstammen der Kooperation der beiden Konzerne; daher wird das Aggregat wohl demnächst auch unter Ford-Kühlerhauben auftauchen. Das Aggregat ist technisch besonders interessant. Denn in dem Vierzylinder arbeitet nicht etwa der übliche Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG-Lader), sondern gleich zwei Turbos. Sequenziell und parallel Die Bezeichnung Bi-Turbo in der Peugeot-Preisliste ist allerdings nicht ganz korrekt. Denn unter einem Bi- oder Twinturbo versteht man normalerweise ein Aufladungssystem, bei dem zwei kleine Lader parallel arbeiten. Bei einem Vierzylinder beispielsweise ist dann ein Lader für die ersten zwei Töpfe zuständig, der zweite für die anderen beiden. Daneben gibt es die so genannte Registeraufladung, bei dem zwei Lader nacheinander – also sequenziell – in Aktion treten: Bei niedrigen Drehzahlen arbeitet ein kleiner Lader, und ab einer bestimmten Tourengrenze wird auf einen größeren umgeschaltet – so machen es etwa der BMW 535d oder der neue X3 3.0sd. Der Peugeot-Motor mischt die parallele und die sequenzielle Arbeitsweise.

Zwei kleine Lader Hier werden zwei gleich große Turbolader kombiniert. Im unteren Drehzahlbereich arbeitet nur einer von ihnen; der zweite schaltet sich erst bei höheren Drehzahlen zu. Dies geschieht je nach Last zwischen 2.600 und 3.200 Touren. Vorteil: Die Lader sind klein und besitzen deshalb eine geringe Massenträgheit. So sprechen sie schon bei geringem Abgasdruck an. Jedenfalls steht in der Konsequenz schon bei 1.500 U/min das maximale Drehmoment von 370 Newtonmetern bereit. Bei so niedrigen Drehzahlen erreichen konventionelle Vierzylinder-Diesel ihre maximale Kraft noch nicht. Erst ab 2.000 Touren wirklich stark Vergleichbare Motoren von VW, BMW oder Mercedes erreichen ebenfalls 350 Newtonmeter oder mehr – wenn auch erst zwischen 1.750 und 2.000 Touren. In der Praxis fährt sich der Peugeot-Diesel aber kaum anders als ähnlich starke Selbstzünder. Erst ab etwa 2.000 Touren wird der Vortrieb wirklich stark. Wie bei Dieseln dieser Leistungsklasse inzwischen üblich, wird der 2.2 HDi stets mit einer Sechsgang-Handschaltung kombiniert. Außerdem ist ein Partikelfilter – wie bei fast allen Peugeot-Dieselmodellen – Serie. Daten: Eher durchschnittlich Der 2,2-Liter-HDi bringt den Kombi in 9,0 Sekunden auf Tempo 100 – der über 30 PS stärkere Sechszylinder-Diesel ist mit 8,8 Sekunden kaum schneller. Den Kraftstoffverbrauch gibt Peugeot mit 6,2 Litern auf 100 Kilometer an. Hier schneidet der Vierzylinder deutlich besser ab als der V6 mit 8,5 Litern. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 221 km/h erreicht. Diese Zahl sowie die Spurt- und Verbrauchsdaten liegen etwa auf demselben Niveau mit der Konkurrenz. So braucht etwa der VW Passat Variant 2.0 TDI mit 170 PS sogar 0,2 Sekunden weniger Zeit für den Spurt und verlangt exakt gleich viel Sprit. Die Spitze wird hier bei 220 km/h erreicht. Ebenfalls sehr ähnlich lesen sich die Zahlen bei vergleichbaren Dieselmodellen von Audi, BMW, Renault, Toyota oder Volvo.

Ab 29.250 Euro Das neue Dieselmodell gibt es in zwei Ausstattungen: Als Prémium kostet der 407 SW 29.250 Euro, als Platinum 31.850 Euro. Zur Ausstattung gehören beim Prémium neun Airbags, ESP, elektrische Fensterheber rundum, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, das Panoramaglasdach, ein CD-Radio sowie 17-Zoll-Aluräder. Beim Platinum kommen noch elektrisch einstellbare Ledersitze, ein Tempomat und Xenonscheinwerfer hinzu.

Citroën C5 noch günstiger Trotz der umfassenden Ausstattung gehört der 407 SW zu den niedrigpreisigen Angeboten in dieser Klasse. Es geht aber auch billiger. Besonders günstig erscheint der gleich motorisierte Kombi der französischen Partnermarke. In der Serienpreisliste steht der Citroën C5 Kombi HDi 170 Biturbo FAP mit 29.190 Euro, doch mit dem sensationellen Standardrabatt von 5.000 Euro kostet der C5 Kombi nur 24.190 Euro, also schlappe 5.000 Euro weniger als der Peugeot. (sl)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Reihen-Dieselmotor, Common-Rail-Einspritzung, 2 Turbolader
Hubraum:2.179
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:125 kW (170 PS) bei UPM
Drehmoment:370 Nm bei 1.500 UPM
Preis
Neupreis: 29.250 €
Fazit
Der Ausdruck Bi-Turbo macht sich in einer Modellbezeichnung nicht schlecht – das klingt nach Kraft ohne Ende. Doch die innovative technische Lösung mit den beiden kleinen Turboladern zeigt aus unserer Sicht kaum Vorteile. Mit dem neuen Diesel liegt Peugeots Mittelklassekombi bei Sprint- und Verbrauchsdaten auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, aber nicht besser.

Nur das schon ab 1.500 U/min verfügbare Maximaldrehmoment beeindruckt – auf dem Papier. In der Praxis lässt sich dies jedoch kaum spüren. Preislich liegt der Peugeot nicht schlecht. Doch bei der Rabattpolitik der Partnermarke Citroën kann der 407 SW nicht mithalten.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-07-10

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