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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 26. November 2018

SP-X/München. Ohne Verbrennung keine Wärme: Weil dem Elektroauto die Hitzequelle fehlt, muss die Batterie im Winter nicht nur für den Vortrieb, sondern auch für angenehme Temperatur im Innenraum sorgen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum bei E-Mobilen in der kalten Jahreszeit die Reichweite einbricht. Der wichtigste Grund für den Verluste an Reichweite liegt in der Physik. Generell laufen chemische Reaktionen bei niedrigen Temperaturen langsamer ab als bei Hitze. Bei E-Auto-Akkus betrifft das vor allem den Ionen-Transport. Die elektrisch geladenen Teilchen müssen auf ihrem Weg zwischen Plus- und Minuspol eine Flüssigkeit passieren, das sogenannte Elektrolyt. Dieses wird bei niedrigen Temperaturen dickflüssiger und kann dann nur wenig Ladung transportieren. Dadurch sinkt die Spannung in der Batterie. Um nun aber trotz geringerer Spannung die vom Motor angeforderte Leistung liefern zu können, muss der Akku die Stärke des gelieferten Stroms erhöhen. Denn Leistung ist das Produkt von Spannung und Stromstärke – wird einer der Faktoren kleiner, muss der andere größer werden, um das gleiche Produkt zu erhalten. Die Erhöhung der Stromstärke führt allerdings zu einem schnelleren Entladen der Batterie.

Bei Unterhaltungs- und Haushaltselektronik hilft häufig ein kurzes Aufwärmen in der Hosentasche oder auf der Heizung, um der Batterie ihre Arbeit zu erleichtern. Auch die demontierbaren Akkus von E-Bikes schätzen die Regeneration bei Zimmertemperatur. Beim Pkw geht das nicht so einfach. Einige E-Auto-Hersteller setzen daher auf eine Akku-Heizung. Allerdings benötigt diese natürlich auch zusätzlichen Strom. Wer im Winter trotzdem nicht auf das E-Auto verzichten will, sollte also von Anfang an Strom sparen. Das heißt: Scheibe lieber komplett frei kratzen als Heckscheibenheizung nutzen. Und auch Sitzheizung und Gebläse sollten nur so kurz wie möglich eingeschaltet werden. Sinnvoll ist es zudem, das E-Auto in der kalten Jahreszeit nach Möglichkeit in einer Garage abzustellen, so dass es gar nicht erst so stark auskühlt. Perfekt, wenn es dort auch eine Lademöglichkeit gibt. Denn viele E-Autos können beim Laden bereits den Fahrzeuginnenraum vorwärmen, so dass diese Energie nicht von der Reichweite abgeht. Beim Fahren sollte man auf einen vorsichtigen Gasfuß achten. Vor allem auf Schnee tendieren die Reifen der drehmomentstarken E-Mobile zum Durchdrehen. Effizienter ist es in diesem Fall, soweit vorhanden, den Eco-Modus einzuschalten, der die Kraft beim Anfahren und Beschleunigen begrenzt.

Generell sollte im Winter ein Mehrverbrauch von rund einem Drittel eingeplant werden, bei einigen Fahrzeugen sinkt die Reichweite sogar auf die Hälfte. Neuere Modelle schneiden hier oft besser ab, weil ihre Batterien über Wärmesysteme verfügen, die sie vor Kälte schützen. Wird es knapp mit dem Stromvorrat, hilft es, die Heizung auszustellen. Keinesfalls sollte man jedoch an der Sicherheit sparen und ohne Licht oder mit noch vereisten Scheiben fahren. Wer nachtanken muss, sollte bedenken, dass das im Winter ebenfalls länger dauert. Bei einer Vollladung kann das schon mal ein bis zwei Stunden ausmachen.Kälte bedeutet Stress für die Akkus von Elektroautos. Fahrer sollten das bei ihrer Routenplanung berücksichtigen.

Fazit

Kälte bedeutet Stress für die Akkus von Elektroautos. Fahrer sollten das bei ihrer Routenplanung berücksichtigen.

Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2018-11-26

Getestete Modelle
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