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Testbericht

15. November 2016
Los Angeles (USA), 16. November 2016

So recht glauben wollten wir es ja nicht, aber irgendwie war es doch von Anfang an klar: Alfa Romeo zeigt auf der Los Angeles Auto Show 2016 (18. bis 27. November) das erste SUV seiner Firmengeschichte und tut dies mit einem veritablen Paukenschlag. Dass der Stelvio (seinen Namen trägt das Midsize-SUV als Hommage an das 2.758 Meter hohe Stilfser Joch alias Passo dello Stelvio) auf der kalifornischen Herbstschau ins internationale Rampenlicht fährt, war klar. Weniger klar war, dass man ihn vom Start weg mit haarsträubenden 510 PS auf die eher nutzenorientierte SUV-Kundschaft loslässt. Damit ist er deutlich stärker als das derzeit stärkste Maserati-SUV Levante S mit 430 PS (hoffentlich verursacht das keine familiären Störungen). Liebe Porsche Macans, Jaguar F-Paces, Mercedes-AMG GLCs und künftige BMW X4 Ms - seht euch vor.

Kein Diesel zum Start?
Jawohl das Topmodell Stelvio Quadrifoglio kriegt den gleichen "auf Knowhow von Ferrari basierenden" 2,9-Liter-Biturbo-V6, der schon in der Limousine Giulia barbarischen Vortrieb garantiert. Dort sorgt er mit reinem Heckantrieb für eine 0-100-km/h-Zeit von 3,9 Sekunden und 307 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Stelvio dürfte nicht so viel schwerer werden, hat aber Allradantrieb und immer die hervorragende ZF-Achtgang-Automatik an Bord. Ein bisschen beängstigend ist das schon. Eher verwirrend ist die Tatsache, dass Alfa Romeo als vorerst einzige Alternative zum 510-PS-Wahnsinn einen 2,0-Liter-Turbo-Benziner mit 280 PS vorsieht. Die neue Unternehmens-Cashcow, DER künftige Wachstumstreiber ohne sparsamen, vernünftigen Diesel-Motor? Ja spinnen die denn bei Alfa? Vor allem, weil der 2,2-Liter-JTD ja in zig Ausführungen vorhanden wäre. Man kann nur spekulieren, dass der neue Stelvio vor allem in den USA Kasse machen soll (dort ist der Diesel bekanntlich völlig Wurst) und die Selbstzünder in Europa schleunigst nachgeschoben werden. Alfa bestätigte uns auf Anfrage, dass Diesel-Varianten in der Pipeline sind.

Technisch eine hohe Giulia
Was wir hingegen sicher wissen ist, dass Alfas neues Sport-SUV die gleiche Plattform (mit dem illustren Namen Giorgio) nutzt wie die Giulia. Der Stelvio sieht ja schon aus wie eine stelzigere, heckklappigere Variante seiner Limousinen-Schwester und auch das Interieur wirkt wie eine Eins-zu-Eins-Kopie des Giulia-Cockpits. Man erkennt unter anderem das 8,8-Zoll-Infotainmentsystem, das schicke Startknopf-Lenkrad und jede Menge Carbon. Technisch sind die Parallelen ebenfalls kaum zu übersehen. Alfas erstes SUV erhält ein Fahrwerk mit Doppelquerlenkern vorne, Vierlenkerachse hinten, einer sehr schnellen Lenkung und elektronisch geregelten, adaptiven Dämpfern. Für die Kraftübertragung sorgt - wie bei den Veloce-Varianten der Giulia - ausschließlich Alfas Q4-Allradantrieb, der bei normalen Bedingungen wie ein Heckantrieb arbeitet, wenn nötig aber bis zu 60 Prozent der Motorkraft an die Vorderachse schicken kann. Wie in der stärksten Giulia kommt auch im Stelvio Quadrifoglio ein elektronisches Torque-Vectoring-Sperrdifferenzial an der Hinterachse zum Einsatz. Herr über die Motivation von Antrieb, Fahrwerk und Stabilitätsprogrammen ist wie üblich Alfas Fahrdynamikregelung DNA mit den Fahrmodi "Advanced Efficiency", "Natural", "Dynamic" und (nur im Quadrifoglio) "Race".

Ab Mitte 2017
Ganz gleich, ob sich im Race-Modus das ESP für rauchige Driftorgien komplett verabschiedet oder nicht - Sie sehen, wo die Reise beim 4,68 Meter langen Stelvio tendenziell hingeht: Er ist eher Macan als Q5. Was die Daten angeht, bleibt Alfa noch sehr vage, allerdings sprechen die Italiener von einer perfekten Gewichtsverteilung (das wäre dann 50:50) und einem hervorragenden Leistungsgewicht, das unter anderem durch den großzügigen Einsatz von Aluminium und Carbon zustande kommen soll. Wie bei der Giulia ist die Stelvio-Kardanwelle aus Kohlefaser. Beim Topmodell Quadrifoglio kriegt man auf Wunsch sogar eine Carbon-Keramik-Bremsanlage. Motoren, Motorhaube, Heckklappe, Kotflügel, Türen und große Teile des Fahrwerks sind aus Aluminium gefertigt. Der Marktstart für den Alfa Romeo Stelvio ist für das zweite Quartal 2017 angekündigt. Preise wurden noch nicht bekanntgegeben. Die Giulia mit dem 280-PS-Benziner startet bei 38.150 Euro, die Giulia Quadrifoglio kostet mindestens 71.800 Euro. Erwarten Sie einen SUV-Aufschlag von ein paar Tausend Euro.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2016-11-15

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