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Testbericht

Stefan Grundhoff / Marcel Sommer, 19. April 2013
Die Auto China 2013 hat noch gar nicht begonnen, da wurden bereits die ersten Raketen abgeschossen. Der Volkswagen-Konzern und Mercedes zeigten ihre Stars bereits am Vortag der Messe.

Auch in China wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Sind den deutschen Herstellern in den vergangenen Jahren die chinesischen Verkaufserfolge wie reife Trauben nur so in den Mund gefallen, so geht es zwar weiter voran, aber nicht mehr in riesigen Schritten. Grund genug, die Neuigkeiten so früh und öffentlichkeitswirksam wie möglich zu präsentieren. Insbesondere Daimler muss nach schweren Jahren in China deutlich an Tempo zulegen. Da kommt die Studie des BMW Concept GLA gerade recht. Mit ihm will Mercedes den schmerzhaften Rückstand gegenüber VW Tiguan, BMW X1 und Audi Q3 aufholen. "Keiner schaut mehr auf China als Daimler", sagt Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche, "hier gibt es jede Menge Raum für Wachstum. Unsere Händlerbetriebe haben sich seit 2006 verdreifacht."

Dem Volkswagen-Konzern macht im Land der unbegrenzten automobilen Möglichkeiten keiner etwas vor. Mit Hilfe der Shanghai Autoshow will der chinesische Marktführer die Zahl der verkauften Fahrzeuge auf über drei Millionen treiben. Ob mit umweltschonender Hybrid-Technologie oder einfach nur brachialer Gewalt - der Konzern bietet alles. Und damit das weiter so wächst, werden 9,8 Milliarden Euro investiert. Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Martin Winterkorn, erklärt: "Damit starten wir das größte Investitionsprogramm der chinesischen Automobilgeschichte."

Gerade der GLA, der Anfang 2014 als Serienmodell auf den Markt kommt und in Shanghai als seriennahe Studie Premiere feiert, soll zum Mercedes-Erfolg in China beitragen. Ebenso wie GLK und die verlängerte E-Klasse wird er auch in China produziert. Technisch basiert der neue Hoffnungsträger auf der Frontantriebs-Plattform von A-, B- und CLA-Klasse. Daimler-Vertriebsvorstand Dr. Joachim Schmidt: "Der Concept GLA ist ein kompakter SUV, der den sportlichen Spirit mit den Allroundqualitäten eines robusten Freizeitbegleiters kombiniert. Raus aus dem Alltag ist die Botschaft, die dieses Auto seinem Fahrer verspricht." Der Innenraum der Shanghai-Studie wird nicht der des Serienmodells entsprechen. Vielmehr wird sich die GLA-Klasse als kleiner Bruder des Mercedes GLK zwischen B-Klasse und der Stufenheckversion CLA einordnen. Angetrieben wird die 4,38 Meter lange Konzeptstudie von dem bekannten Zweiliter-Vierzylinder, der Dank Turboaufladung 155 kW / 211 PS leistet. Die Motorleistung wird via siebenstufigem Doppelkupplungs-Getriebe auf Vorder- und Hinterachse übertragen. Das Motorenspektrum des Serienmodells wird weitgehend dem von A- und CLA-Klasse entsprechen.

Deutlich mehr Wumms gibt es beim VW-Konzernabend. Lamborghini feiert am Vorabend der Audi China 2013 ein weiteres Mal seinen 50. Geburtstag. Diesmal mit einem gelben Sondermodell namens Aventador LP 720-4 50° Anniversario mit 720 PS und Allradantrieb. 2,9 Sekunden dauert der Sprint bis Tempo 100 - bei 350 Kilometern pro Stunde ist Schluss. Verantwortliche für die brachiale Leistung ist ein 6,5 Liter großer Zwölfzylinder. Noch schneller ist mit dem Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse der weltweit schnellste Roadster. 408,84 Kilometer pro Stunde sind mit dem 1.200 PS starken Bugatti möglich. Zudem werden 1.500 Newtonmeter Drehmoment aus dem 8,0 Liter großen W16-Motor herausgekitzelt. Der Preis für den rasenden Genuss beträgt 1,99 Millionen Euro - ohne Steuern. Während eines kleinen Kurzauftritts verriet Hollywood-Star Keanu Reeves, dass er sich trotz der puren Kraft für einen anderen Supersportler entscheiden würde: "Ich liebe die verrückten Autos von Lamborghini. Kann es aber trotzdem nicht erwarten, bis mir endlich ein Schiff meinen Porsche bringt."

Noch nicht einmal von Matrix-Star Reeves bezahlbar ist die Studie VW CrossBlue Coupé. Das 4,89 Meter lange SUV lockt mit einem Verbrauch von 3,0 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Verantwortlich dafür ist die Kombination eines V6 TSI-Benzinmotors mit zwei Elektromotoren. Der alles andere als coupéhafte SUV ist ein 415 PS starker Fünfsitzer mit fünf Türe. Bei reinem Benzinantrieb liegt der Verbrauch bei 6,9 Litern, was immer noch eine Reichweite von 1.190 Kilometern bedeutet. Wird ausschließlich mit Hilfe der Elektromotoren gefahren, schafft der dann auf 120 Kilometer pro Stunde begrenzte VW 33 Kilometer am Stück. Der Wolfsburger ist zudem je nach eingelegtem Fahrmodus Allradler, Front- oder Hecktriebler.

Aus dem Hause Porsche ist passend zum 50. Geburtstag des 911 der neue RSR aufs Parkett gerollt. Der auf rund 470 PS begrenzte Zuffenhäuser trägt als Erkennungszeichen den Schriftzug "50 Jahre 911". Die Front, beziehungsweise die Motorhaube schmücken zwei gewaltige Luftauslässe. Etwas dezenter präsentiert die tschechische Tochter Skoda die neu gestaltete Motorhaube eines ihrer Modelle - der des Superb. Gleichzeitig sollen neue Xenon-Scheinwerfer inklusive Tagfahrlicht und ein bereiterer Kühlergrill die Kunden vom Kauf überzeugen. Das mächtige Platzangebot im Inneren bleibt unverändert. Für den chinesischen Markt besonders wichtig ist die Möglichkeit von der Rückbank aus den Beifahrersitz elektrisch zu bedienen. Nicht um den Vordermann zu ärgern, sondern weil man sich im Land des Lächelns gern fahren lässt und jeden Zentimeter mehr genießt. Das gilt auch für den Kofferraum, der bei der Limousine 595 Liter und bei der Kombiversion 633 Liter Gepäck aufnimmt. Werden die Rückbänke zurückgeklappt, erhöht sich das Volumen auf 1.700 beziehungsweise 1.865 Liter. Seitens der Antriebspalette gibt es wenig Neuerung. Einzelne Aggregate wurden durch Start-Stopp-Automatik und Bremsenergie-Rückgewinnung um knapp 20 Prozent sparsamer als bisher.

Konzern-Tochter Audi zeigt in Shanghai ihr zukünftiges Erfolgsmodell, den A3 als Stufenhecklimousine. Einen Tag später, auf der Shanghai Auto Show, ist dann auch das Topmodell S3 zu bewundern. Audi-Chef Rupert Stadler schwärmt: "Ich bin überzeugt davon, dass dieses echt coole Auto bei den Kunden in China ankommen wird - vor allem bei den jungen Kunden." Aus Südeuropa sind der 184 PS starke Seat Leon SC FR und die 162 PS leistende Ducati Diavell Carbon nach Shanghai gereist. Starpianist Lang Lang sorgte abschließend für einen wohlklingenden Abschluss.

Quelle: Autoplenum, 2013-04-19

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