Tradition: Neue H-Kennzeichen 2018 - Von schnell bis günstig (Kurzfassung)
Vor 30 Jahren fuhren so viele Supersportler wie nie zuvor an den Start. Hubraumstarke V12- und V8-Maschinen und kräftige Coupés feierten ein Comeback, Allradantrieb durchdrang alle Klassen und Cabriolets kamen in Mode.
Erteilt wird das Oldtimerkennzeichen seit zwei Jahrzehnten für Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind, sich aber auch im technisch einwandfreien, originalen Zustand befinden. Neben möglichen finanziellen Vergünstigungen und freier Fahrt in Umweltzonen auch ohne Katalysator symbolisiert das H-Kennzeichen für viele Fans schlicht die Freude am Oldtimer, weswegen es bereits gut 400.000 Klassiker ziert.
Mehr als 100 Modelle feiern 2018 ihren 30. Geburtstag. Selbst die Sammler rarer superschneller Renner wie Aston Martin Virage, Ferrari F40, Lamborghini Countach 25th Anniversary, Maserati Karif, oder Porsche 959 könnten für ihr Garagengold Wert auf ein „H“ legen, ist es doch derzeit das beste Mittel gegen den europaweit wachsenden Flickenteppich aus Fahrverboten für Altautos. Gleiches gilt für die Besitzer aller Boliden, die 1988 freie Bahnen für deren überschießendes Temperament forderten, darunter BMW M3 Cabrio (E30) und M5 (E34), Audi Coupe Quattro, Jaguar XJS-Cabriolet, Mercedes-Benz 190 E 2.5-16, Porsche 911 Carrera Speedster und Toyota Supra Turbo.
Auch Luxuslimousinen qualifizieren sich erstmals für das H-Kennzeichen. Etwa der Audi V8, der noch frische Zwölfzylinder-BMW 750i, die zur Jahreswende 1988/89 vorgestellten japanische Herausforderern Lexus LS 400 und Infiniti Q45 und der erneuerten Cadillac De Ville – alle starteten vor 30 Jahren in Deutschland. Die wachsende Konkurrenz war Anlass für die Marke mit Stern, mit dem 560 SEL einen 5,6-Liter-V8 vorzustellen, der kräftiger war als der Rolls-Royce Silver Spirit.
Am anderen Ende des Marktes findet sich ein Meer mit Klassikern für Knauserer, die Sparen mit Spaß und Stil verbinden. Etwa der billige Skoda Favorit im begehrenswerten Bertone-Dress, der klassische Wartburg mit neuem VW-Motor für frische West-Exporterfolge, der originelle Fiat Tipo (Slogan „Mehr Ideen pro PS“), der 3,30 Meter kurze Suzuki Alto als kürzester Fünftürer, der Renault 19 mit einem vollkommen neuen französischen Qualitätsanspruch, der Mazda 121 mit riesigem Faltdach als Herald des kommenden Kia Pride und der billige Isuzu Gemini als ebenso frecher wie kurzlebiger Golf-II-Diesel-Herausforderer.
Auch 2018 erhalten zahlreiche Automodelle erstmals ein H-Kennzeichen. Diesmal sind vor allem Sportwagen dran.
Quelle: Autoplenum, 2017-12-27
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