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Testbericht

Jürgen Wolff, 19. Mai 2011
Durch alle Modellreihen hindurch bietet Volvo mit den DRIVe-Versionen eine besonders verbrauchsarme Motorisierung an. Sauber fahren heißt bei den Schweden jedoch keineswegs auch auf Komfort zu verzichten.

Es könnte in bestem Werbe-Englisch der Schlachtruf der neuen grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg sein: "Going Green". Doch da wird keineswegs der Untergang des Abendlandes ausgerufen - der Slogan kommt von einem Automobilkonzern: Volvo stellt ihn über sein DRIVe-Programm. In jeder Modellreihe, so Bernhard Bauer, der Geschäftsführer von Volvo Deutschland, gebe es eine "besonders ökonomische" DRIVe-Version. In den Kombis und Limousinen der Schweden ist es ein 4-Zylinder-Diesel, der für wenig Verbrauch und geringe Emissionen sorgt. Dazu kommen serienmäßig ein Start-Stopp-System und Bremsenergie-Rückgewinnung. Der Common-Rail-Diesel ist mit 84 kW/115 PS nominell der schwächste Motor, den Volvo im Programm hat. Aber selbst in einem Kombi wie dem V60 mit seinen 1,65 Tonnen Leergewicht schlägt er sich noch ganz beachtlich. Bei einem maximalen Drehmoment von 270 Nm reicht es immerhin noch binnen 11,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und auch die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h wird keinen ökologisch korrekten Autokäufer schrecken - schneller als 130 mag er ja eh nicht unterwegs sein. Immerhin schafft es Volvo, bei einem durchschnittlichen Normverbrauch von 4,5 Litern auf 100 km den CO2-Wert auf 119 g/km zu drücken - exakt unter den EU-Grenzwert.

Soviel zur Theorie. Und die Praxis? Die sieht nicht ganz so gut aus - aber durchaus passabel. Von den Fahrleistungen her lässt sich der grüne Volvo gut und flott durch den Verkehr bewegen. Wer nicht gerade auf Risiko setzt, der wird auch beim Überholen auf der Landstraße keine schweißnassen Hände bekommen. Und das Zurückschalten am Berg aus dem 6. in den 5. Gang werden DRIVe-Kunden gerne in Kauf nehmen. Je nach Fahrweise und -strecke liegt der tatsächliche Verbrauch auch bei den DRIVe-Modellen über dem Durchschnitt, der auf dem Prüfstand unter idealtypischen Bedingungen gemessen wurde. Wer flott unterwegs ist und auf der Autobahn auch einmal Tempo 130 Tempo 130 sein lässt, ohnehin viel Überland fährt und so die Start-Stopp-Automatik wenig nutzt, dem zeigt der Bordcomputer durchaus mal einen Durchschnittsverbrauch knapp unter sieben Liter an. Wer dagegen eher gemächlich unterwegs ist, sich auf der Autobahn an das selbst auferlegte Limit von 130 km/h hält und nicht in jeder Kurve gleich die Ideallinie sucht, der wird auch ohne große Selbstkasteiung schon mit einem Verbrauch so um die fünf Liter belohnt.

Verzichten muss er bei Ausstattung und Design auf kaum etwas. Volvo verunstaltet seinen Kombi zum Beispiel nicht durch spezielle Sparreifen und auch an der Karosserie haben die Designer beim V60 DRIVe nicht glätten müssen. Bei ihm war nicht einmal der Windabweiser vor den Vorderrädern nötig, der den anderen Volvo-Modellen beim Sparen hilft. Auch die ganze Palette der Assistenzsysteme vom Abstandswarner bis zum Tote-Winkel-Assistenten ist bestellbar. Im Motor selbst sind es ein speziell ausgelegtes Motormanagement und eine verbrauchsreduzierte Getriebeübersetzung inklusive Leichtlauföl, die beim Dieselsparen helfen. Dazu kommen ein leicht tiefer gelegtes Fahrwerk und im Display eine Anzeige für den optimalen Schaltpunkt.

Das Start-Stopp-System funktioniert nicht bei jedem Ampelhalt, aber zuverlässig. Obwohl eine kompakte Zusatzbatterie für zusätzlichen Saft sorgt, verweigert das System bei einer auf Hochtouren gedrehten Heizung oder Klimaanlage gelegentlich mal die Pause. Hält es die Elektronik für vertretbar, werden allerdings Systeme wie die Klimaautomatik in einen Stand-by-Modus herunter geregelt und der Motor ausgeschaltet - solange der Fahrer bei einem Stopp den Ganghebel in eine neutrale Stellung bringt und das Kupplungspedal nicht betätigt. Nach wie vor funktionieren das Audiosystem oder die wichtigsten anderen elektrischen Systeme. Das Durchtreten des Kupplungspedals ist dann wie gehabt das Signal, den Motor wieder zu starten - ohne dass der Diesel dabei den ganzen Wagen durchschüttelt.

Wem das alles suspekt ist, der kann die Start-Stopp-Funktion über eine Taste an der Mittelkonsole bei Bedarf auch jederzeit ausschalten. Bis zu acht Prozent Kraftstoff soll das System laut Volvo im reinen Stadtverkehr einsparen. Noch einmal zwei bis drei Prozent Einsparung billigen die Volvo-Ingenieure der Rekuperation zu: Dabei wird die kinetische Energie beim rollenden Fahrzeug zum Aufladen der Batterie genutzt. Volvo lässt sich die Spar-Technik dabei nicht einmal teuer bezahlen. Nach dem 28.000 Euro teuren Basismodell T3 ist der DRIVe mit 28.950 Euro die zweit-preiswerteste Version des V60.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-19

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