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Testbericht

Sebastian Viehmann, 27. Juli 2011
2012 bringt Volvo den V60 als Plug-In-Hybriden auf dem Markt, sozusagen die teure Premium-Alternative zu Toyota Prius und Opel Ampera. Der kleine Volvo C30 fährt sogar rein elektrisch, aber Privatleute werden den Stromer kaum bezahlen können.

„Wenn schon eine Zeitmaschine, dann bitteschön mit Stil“ – so erklärt der Wissenschaftler Doc Emmett Brown im Film „Zurück in die Zukunft“, warum er seine neue Technik ausgerechnet in einem DeLorean verbaut. Ähnlich könnte das Motto bei Volvo lauten: Wenn man schon elektrisch in die Zukunft fährt, dann sollte das Auto wenigstens schick aussehen. So wie der C30 mit seinem hübschen Hinterteil samt Glaskläppchen, das ein bisschen an den legendären Volvo P1800 ES erinnert. Die Schweden haben ihren Kompaktwagen jetzt elektrifiziert und schicken ihn in einer Kleinserie auf die Straße.

Die Bedienung des C30 Electric ist wie von Stromern gewohnt kinderleicht: Schlüssel umdrehen, Fahrstufenhebel auf D stellen, Gas geben. In der Stufe D rekuperiert der Volvo, das heißt, es wird beim Gaswegnehmen und Bremsen Energie zurückgewonnen. Das fühlt sich an wie eine Motorbremsung beim Benziner. Im H-Modus – das H steht für Highway – fällt die starke Rekuperation weg, so dass man bei schneller Fahrt den Schwung besser ausnutzen kann. Eine ordentliche Beschleunigung hat der Schweden-Stromer in jedem Fall zu bieten, Ampelsprints und Überholmanöver auf der Landstraße gehen rasch über die Bühne. Erst ab 80 Km/h lässt der Anzug etwas nach. Die Höchstgeschwindigkeit von 130 Km/h erreicht der Wagen trotzdem relativ flott, vor allem bleibt der Antrieb auch bei diesem Tempo flüsterleise.

Der Elektromotor des C30 leistet maximal 82 kW (111 PS) und stellt ab dem Start ein Drehmoment von 220 Newtonmetern bereit. Von 0 auf 100 Km/h beschleunigt der Schwede in 10,9 Sekunden. Auf den ersten Metern ist er deutlich flinker unterwegs als viele Diesel- und Benzinautos, Tempo 70 ist nach sechs Sekunden erreicht. Die Batteriereichweite gibt Volvo mit rund 150 Kilometern an. Als Kraftspender dienen Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 24 kWh. Durch die beiden jeweils 140 Kilo schweren Batterieblöcke ist der Wagen mit 1,6 Tonnen rund 300 Kilo schwerer als ein normaler C3, was während der Fahrt und auch in schnelleren Kurven aber kaum auffällt. Damit im Winter keine elektrische Heizung die Batteriereserven angreift, hat der Volvo eine Ethanol-Heizung mit 14,5 Litern Fassungsvermögen.

Im Vergleich zu Klein-Stromern wie dem Elektro-Smart oder dem Peugeot Ion bietet sich der Volvo eigentlich als schicke Alternative an, die auch noch deutlich mehr Platz hat. Doch das Preisschild wird zumindest Privatkäufer schnell abschrecken. Die Leasinggebühr beträgt monatlich 1600 Euro, der Vertrag läuft über drei Jahre und danach muss man den Wagen wieder abgeben – da nützt es auch nichts mehr, dass man keine Anzahlung leistet und der Tankvorgang an der Steckdose einen Bruchteil des Benzinpreises ausmacht. „Allein die Batterie kostet uns 16.000 Euro“, verteidigt Volvo Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Bauer den Preis.

Teuer wird es auch wegen der geringen Stückzahlen, der Wagen entsteht praktisch in Handarbeit. Volvo will zunächst eine Flotte von 250 Stromern bauen, 100 davon bleiben in Schweden. Nach Deutschland werden rund 20 bis 50 Autos ausgeliefert und an interessierte Kunden verleast. „Wir machen das mit Unternehmen zusammen, die sich für Elektromobilität interessieren“, sagt Bernhard Bauer. Wenn großes Interesse bestehe, sei grundsätzlich auch ein Leasing für Privatkunden möglich, so ein Firmensprecher. Im Vergleich zu Renault, Opel, Peugeot oder Nissan, die mit ihren serienreifen Produkten explizit private Käufer ansprechen, dürfte das aber die Ausnahme bleiben – kein Wunder bei den Preisen.

Auch der Volvo V60 Plug-In-Hybrid wird kein billiges Vergnügen. Der offizielle Preis des dieselelektrischen Kombis steht noch aus, er dürfte sich aber im Bereich um 50.000 Euro bewegen. Immerhin besitzt man das Auto dann auch. Der Hybrid-Kombi wird von einem 215 PS starken Dieselmotor an der Vorder- und einem 70 PS starken Elektromotor an der Hinterachse angetrieben. Der Fahrer kann per Knopfdruck entscheiden, ob sich der Wagen rein elektrisch, im effizienten Hybridmodus oder mit größtmöglicher Leistung fortbewegen soll. Im „Power“-Modus beschleunigt das Auto in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 Km/h.

Im rein elektrischen „Pure“-Modus kommt der Wagen laut Volvo je nach Umgebungstemperaturen und Fahrstil rund 50 Kilometer weit. Im Hybridmodus, bei dem sich Verbrenner und E-Maschine die Arbeit teilen, liegt der Durchschnittsverbrauch bei voll aufgeladener Batterie deshalb auf den ersten 100 Kilometern bei nur 1,9 Litern. Danach steigt der Verbrauch natürlich etwas an, weil der Dieselmotor mehr mithelfen muss. Insgesamt liegt die Reichweite des Hybriden bei bis zu 1200 Kilometern pro Tankfüllung. Die ersten Autos sollen im zweiten Halbjahr 2012 beim Händler stehen.

Quelle: Autoplenum, 2011-07-27

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