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Testbericht

Max Friedhoff/SP-X, 13. September 2017

Der VW Eos steht bei den Wolfsburgern stellvertretend für die ausgestorbene Gattung der Blechklappdachcabrios. 2015 wurde das Modell eingestellt, ein Nachfolger ist nicht in Sicht und auch eher unwahrscheinlich. Für viele Menschen ist das feste beziehungsweise variable Dach aber ein echter Gewinn und daher ist der Eos ein sehr attraktiver Gebrauchter. Gut, dass das Fahrzeug auch nach mehreren Jahren kaum Probleme macht.

Karosserie und Innenraum: Der von 2006 bis 2015 gebaute Eos basiert auf der recht neutral ausgelegten Golf-Plattform und hat vier Sitzplätze. Bei geschlossenem Dach ist der Fond allerdings eher für Kinder geeignet. Dafür fasst der Kofferraum im Nicht-Frischluft-Modus ordentliche 360 Liter. Öffnet man das Klappdach, dass auch über ein eingebautes Glas-Hebe-Schiebedach verfügt, bleiben vom Gepäckraumvolumen allerdings nur 180 Liter übrig – die Hälfte des Raums fällt dem Klappmechanismus zum Opfer. Generell kann die Karosse trotz des variablen Daches als recht steif bezeichnet werden, was besonders bei Kurvenfahrten positiv auffällt. Der Komfort ist durchaus hoch, das Fahrverhalten neutral. Dem engen Fond steht eine geräumigere erste Sitzreihe mit tiefer Sitzposition gegenüber.

Motoren: Bei den Antriebseinheiten setzte VW im Eos auf Benziner und Diesel. Die Basismotorisierung war nur bis 2007 zu haben und schuf 85 kW/115 PS aus 1,6 Liter Hubraum. Diverser Tests und Kundenmeinungen zu Folge tut sich der Einstiegsmotor recht schwer mit dem Eos. Besser sieht das bereits mit dem 1,4 Liter großen TSI-Motor aus, der 90 kW/122 PS leistet. Einziges Problem hier: oft gerissene oder gelängte Steuerketten. Stärker als der 1,4-TSI ist der Zweiliter-TDI mit 103 kW/140 PS. Dieser eignet sich besonders für Vielfahrer und Drehmoment-Freunde. Für eine besonders sportliche Gangart bietet sich der Zweiliter-TFSI aus dem Golf GTI an, der bis zum Facelift (2011) 147 kW/200 PS und danach 155 kW/211 PS leistete. Edel und selten sind die V6-Motoren mit 3,6 Liter Hubraum. Hier gehen im Eos 191 kW/260 PS zu Werke.

Ausstattung und Sicherheit: Die Ausstattung ist beim Eos VW-typisch bereits in der Basis recht ordentlich. Vorteil beim Gebrauchtkauf: Einst teure Optionen lassen sich oft günstiger erwerben. Ledersitze, eine Zweizonen-Klimaautomatik oder ein Tempomat gehören zur Mindestausstattung bei einem guten Gebrauchten, die ab 2011 erhältliche Fernlichtautomatik oder die „Cool Leather“-Sitze eher zu den besonderen Schmankerln. Im Serienumfang sind wichtige Systeme wie ESP und ASR enthalten, auch sechs Airbags und ein Überschlag-Schutzbügel gehören dazu. 2007 gab es beim Euro-NCAP-Crashtest vier von fünf Sternen. Für sportlich orientierte Fahrer lohnt sich eine Suche nach Fahrzeugen mit einem optionalen Sport- oder adaptiven DCC-Fahrwerk.

Qualität: Im Großen und Ganzen ist der Eos ein grundsolides Auto. Trotzdem gibt es bei der Qualität ein paar kleinere Minuspunkte. So ist das Klappdach in den wenigsten Fällen zu 100 Prozent dicht. Außerdem dürfen an der Konstruktion nur sogenannte „Kompetenzzentren“ arbeiten, was es weder günstiger noch einfacher macht. Wer bei der Probefahrt einen muffigen Geruch im Cockpit wahrnimmt, sollte die Finger von dem Exemplar lassen – hier hat sich aufgrund eindringender Feuchtigkeit bereits der Schimmel breitgemacht. Ebenfalls problematisch: An Spiegelfüßen und Türgriffen löst sich gerne schon nach kurzer Zeit der Lack ab. Bei den DSG-Getrieben gab es im Rahmen eines Rückrufes eine neue Software, diese sollte im Idealfall schon an Bord sein. Die FSI-Motoren können mit größerem Öldurst auffallen, das kommt allerdings eher selten vor. Beim TÜV fallen lediglich die Achsaufhängung und die Bremsbauteile öfter negativ auf als im Durchschnitt, ansonsten kommt der Eos problemlos durch die Untersuchungen der Behörde.

Fazit: Wer ein Fan der durchaus praktischen und ansehnlichen Blechklappdach-Cabrios ist und ein Fahrzeug mit hoher Qualität und einer ausgereiften Basis sucht, ist beim VW Eos an der richtigen Stelle. Gute Exemplare gibt es auf den einschlägigen Fahrzeug-Börsen bereits ab 6.500 Euro. Und wer jetzt schon mal mit der Suche anfängt, hat auf jeden Fall pünktlich zum Frühling ein Cabrio vor der Tür stehen oder kann sogar noch einen schönen Spätherbst genießen.
 

Die Gattung der Blechdachcabrios wurde 2015 mit dem VW Eos endgültig zu Grabe getragen. Wer dennoch eins der praktischen Frischluft-Vergnügen sein Eigen nennen möchte, muss sich auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Dort hat der Eos gute Karten, ist er doch ein solider Begleiter mit wenigen Mängeln.

Fazit
Die Gattung der Blechdachcabrios wurde 2015 mit dem VW Eos endgültig zu Grabe getragen. Wer dennoch eins der praktischen Frischluft-Vergnügen sein Eigen nennen möchte, muss sich auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Dort hat der Eos gute Karten, ist er doch ein solider Begleiter mit wenigen Mängeln.

Quelle: Autoplenum, 2017-09-13

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