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Testbericht

Sebastian Viehmann, 29. Juli 2009
Das neue Mini Cabrio ist kaum auf dem Markt, da basteln an ihm schon die Tuner. Wir waren im Cooper S Cabrio von AC Schnitzer unterwegs: mit 208 PS, Sperrdifferenzial und härteren Federn.

Seit es den Mini gibt, sind seine Fans vor allem von einer Eigenschaft des Kleinwagens begeistert: Dem "Go-Kart"-Feeling. Niedriger Schwerpunkt, knackiges Fahrwerk, direkte Lenkung - so lauten die wichtigsten Zutaten des Mini-Menüs. Kein Wunder, das auch die Tuning-Branche hier den Gewürzstreuer ansetzt. Der BMW-Veredler AC Schnitzer aus Aachen verpasst dem neuen Mini Cabrio ein höhenverstellbares Rennsportfahrwerk und eine Federbeinbrücke für die Vorderachse.

Schon nach den ersten Metern merkt man den Unterschied zum normalen Mini: Die Federung schluckt nur das allernötigste, "hart bis knochig" ist die treffendste Umschreibung. Belohnt wird man dafür mit einer Straßenlage, die den Wagen auch in sehr schnellen und sehr scharfen Kurven nicht aus der Ruhe bringt. Den Nachteil des Fronttrieblers gleicht ein Sperrdifferenzial aus, das mit einer Sperrwirkung von 0 bis 75 Prozent die Traktion verbessert. Die Leistungssteigerung ist moderat, aber spürbar: Im Serienmodell leistet der Turbo-geladene Vierzylinder 175 PS, bei der Schnitzer-Version sind es 208 PS. Für die Exportversion des Cooper S packen die Aachener noch ein paar Pferdchen dazu und treiben die Leistung auf 226 PS. Das sind 15 PS mehr als beim Mini John Cooper Works.

Neben dem besseren Durchzug gibt es auch etwas auf die Ohren. Eine Sportauspuffanlage mit Nachschalldämpfer aus Edelstahl trägt der Mehrleistung des getunten Motors Rechnung. Für die Optik gibt es bullige Front- und Heckschürzen, Leichtmetallfelgen mit 17 oder 18 Zoll und allerlei Zierrat für den Innenraum. Wer sich sein Mini Cooper Cabrio Stück für Stück individualisieren lassen will, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Schon die Leistungssteigerung für den Cooper S kostet inklusive Nachschalldämpfer 4936 Euro, das Rennsportfahrwerk 2250 Euro. Beim Interieur reicht die Palette von Pedalen oder Schaltknöpfen aus Aluminium bis zu speziellen Fußmatten. Ein echter Eye-Catcher ist der Schalthebel mit digitaler Ganganzeige auf dem Knauf.

Für Tuner wie AC Schnitzer wird es allerdings immer schwerer, sich mit ihrem Angebot noch von den Herstellern abzusetzen. Manchmal bleibt nur die Nische in der Nische. Beim Mini ist die Suche nach der Nische besonders hart, denn das Angebot an Extras und Zubehör ist schon ab Werk enorm. "Viele Kunden sagen uns: Ich will ein individuelles Auto, dafür aber nicht den BMW-Prospekt aufmachen und letztlich wieder einen BMW kaufen", sagt Roman Fenners, der bei AC Schnitzer für Einkauf und Entwicklung zuständig ist. "Die bedeutendsten Volumenmodelle sind für uns die Volumenmodelle von BMW, also 1er und 3er. Wenn man sich aber die Wachstumsmärkte ansieht, gibt es auch bei den hochpreisigen Fahrzeugen eine Steigerung. Der X6 zum Beispiel ist für uns ein sehr wichtiges Auto", meint Fenners. Die neuen Märkte liegen freilich nicht mehr in Europa: "Hier reden wir vom Mittleren Osten, von Abu Dhabi, Dubai oder China", sagt Fenners. Märkte wie Japan oder die USA, die früher besonders wichtig waren, seien dagegen eingebrochen.

Selbst in China, wo importierte PS-starke Autos durch hohe Besteuerung zum Teil doppelt soviel kosten wie in Europa, rechnen die BMW-Veredler weiter mit Wachstum: "Für Kunden, die Autos wie unseren X6 kaufen, spielt Geld wirklich keine Rolle", sagt Fenners. Im Neu-Reich der Mitte ist nicht nur Leistung wichtig, sondern fast mehr noch eine imposante Optik. AC Schnitzer bietet beispielsweise ein Karosserie-Kit für den X6 an, der den schon im Serienzustand nicht gerade schmalen Wagen um 80 Millimeter verbreitert.

Quelle: Autoplenum, 2009-07-29

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