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Testbericht

27. März 2009
Lissabon (Portugal), 27. März 2009 - Immer stärker spezialisiert und diversifiziert zeigt sich das so genannte B-Segment, in dem sich die Kleinwagen tummeln. Die Zeiten, da es ausschließlich Schräghecklimousinen mit billiger Anmutung in dieser Klasse gab, sind vorbei. Neben diesen unterscheidet man Premium-Kleinwagen wie Mini und MiTo, Kleinwagen-Cabrios wie den 207 CC, Minivans à la Opel Meriva und B-Segment-SUVs. Zu Letzteren gehört neben dem Fiat Sedici, dem Suzuki SX4 und dem Daihatsu Terios auch der neue Urban Cruiser. Wir haben das am 25. April 2009 startende Auto in der Version mit Diesel und Allradantrieb für Sie getestet. Basis: Die US-Kleinwagen der Marke Scion Der Urban Cruiser hat mit 3,93 Meter eine typische Länge für einen Kleinwagen. Die Höhe ist mit wenig über 1,53 bis 1,54 Meter fast identisch mit dem Yaris, und auch der Radstand ist gleich. Doch die Basis für den Urban Cruiser ist nicht dieser Kleinwagen, sondern der xB und xD von Toyotas US-Ableger Scion. Äußerlich zeichnet sich das Auto durch eine SUV-Optik aus. So steht der Urban Cruiser satt auf der Straße, die Front ist schon fast imposant zu nennen. Die Karosserie gefällt, sie setzt sich wohltuend vom Kleinwagen-Einerlei ab, genauso wie von den oft recht schlichten Minivans à la Meriva. Toyota will mit dem Urban Cruiser auf der Designschiene punkten, das ist klar, und er soll hip sein, angesagt wie der iPod. Schicke elektrochromatische Instrumente Auch im Innenraum bietet der Urban Cruiser Besonderes. Neben der ungewöhnlich gestalteten Umgebung der Instrumente und der silbrig matt glänzenden Mittelkonsole fallen die Anzeigen auf: Tacho und Drehzahlmesser sind in einem Rundinstrument zusammengefasst. Dieses ist außerdem nicht mit herkömmlichen Zeigern ausgestattet, sondern als elektrochromatisches Display ausgeführt. Man mag das auf den ersten Blick vielleicht verwirrend finden, uns gefällt es. Die Sitze bieten guten Seitenhalt am Rücken, weniger an den Oberschenkeln. Die Rundumsicht leidet etwas unter den kleinen Fensterflächen. Der Motor wird bei der gefahrenen Topausstattung mit einem Start-Stopp-Knopf angelassen.

Nur Euro 4 Den Urban Cruiser gibt es in zwei Motor-Antriebs-Varianten: Der 101 PS starke 1,33-Liter-Benziner, der aus dem Yaris bekannt ist, wird mit Frontantrieb sowie einem Start-Stopp-System kombiniert. Dagegen wird der 1,4-Liter-Diesel ausschließlich mit Allradantrieb und ohne Start-Stopp-Automatik angeboten. Beide Antriebsvarianten werden mit einer Sechsgang-Schaltung verblockt, die mitunter etwas hakelt. Bei der Wahl des richtigen Ganges hilft eine Schaltempfehlungsanzeige. Sowohl der Benziner wie der Diesel erfüllen nur die Euro-4-Abgasnorm. Rauer Diesel Beim getesteten Diesel fällt als Erstes nach dem Anlassen das raue und laute Laufgeräusch auf. Für einen Selbstzünder mit Piezo-Einspritzdüsen, die den Sprit eigentlich besonders fein dosiert und in mehreren Portionen einspritzen können, klingt das Aggregat überraschend rustikal. Dafür liefert der 90 PS starke Zweiventiler guten Vortrieb - 205 Newtonmeter sind für einen 1,2-Tonner eben schon recht viel. Auch in puncto Durchzug ist der Diesel in Ordnung: Ab 1.800 Touren liegt das volle Drehmoment an. Es gibt zwar Diesel, bei denen das schon 200 U/min tiefer der Fall ist, aber der Urban Cruiser mit dem Diesel macht trotzdem Spaß. Vor allem in engen Gässchen in der Stadt kann das Auto den Trumpf seiner Kompaktheit ausspielen. Ein Autobahnauto ist es wegen des recht straffen und nicht sehr komfortablen Fahrwerks weniger. Sparsames Allradsystem aus dem RAV4 Das mit einer elektronisch geregelten Kupplung ausgestattete Allradsystem stammt aus dem RAV4. Es verteilt die Antriebskraft je nach Fahrsituation stufenlos auf die beiden Achsen. Normalerweise wird lediglich die Vorderachse angetrieben, die Hinterachse kommt nur bei Bedarf hinzu und überträgt auch maximal 50 Prozent der Antriebskraft. Mit einer Lock-Taste im Cockpit lässt sich die 50-zu-50-Verteilung auch manuell festlegen. Ein Vorteil des Allradsystems liegt im niedrigen Spritverbrauch: Mit 4,9 Liter oder 130 Gramm CO2 pro 100 Kilometer ist das Auto der sparsamste Allradler überhaupt. Deutlich abgeschlagen auf dem geteilten zweiten Platz landen Fiat Panda 1.3 JTD 4x4 sowie Audi TT 2.0 TDI mit jeweils 5,3 Liter auf 100 Kilometer. Das Allradsystem des Urban Cruiser ist primär auf Traktion bei Glätte ausgelegt. Ins Gelände sollte man sich mit einer Bodenfreiheit von nur 14 Zentimetern nicht wagen.

Guter Sitzkomfort im Fond Der neue Toyota legt den Akzent auf das Design, der Nutzwert steht natürlich nicht so im Vordergrund wie bei Minivans. Doch bietet der Urban Cruiser annehmbare Transportfähigkeiten. Die Rückbank des Urban Cruiser ist beim Benziner in Längsrichtung verschiebbar. Beim Diesel gibt es diese Möglichkeit nicht, doch hinten sitzt es sich auch so kommod. Allenfalls stößt man in stürmisch gefahrenen Kurven mit dem Kopf seitlich gegen die Decke. Ein Nachteil bei voller Besetzung ist, dass der mittlere Gurt im Fond in der Decke angebracht ist. Stufe bleibt nach dem Sitz-Umklappen Der Kofferraum bietet beim Allradler stattliche 305 Liter Volumen. Die Rücksitze lassen sich auf einfache Weise umklappen, und zwar ohne dass man die Kopfstützen vorher entnehmen muss. Dabei ergibt sich allerdings kein ebener Laderaum, sondern es bleibt eine deutliche Stufe - typisch Lifestyle-Mobil. Das Volumen bei dachhoher Beladung wurde noch nicht mitgeteilt, doch bei fensterhohem Einfüllen lassen sich bis zu 673 Liter verstauen - nicht eben viel, denn beim Yaris sind es schon 737 Liter. Ab 16.950 Euro Die Preise für den städtischen Kreuzer beginnen bei üppigen 16.950 Euro. Dafür bekommt man den 101-PS-Benziner in der schon recht vollständigen Basisausstattung. Alle Urban Cruiser werden mit ESP und sieben Airbags geliefert - die Sicherheitsausstattung ist also vollständig. Dem Komfort dienen in der Grundversion elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung und ein MP3-fähiges CD-Radio. Die höheren Ausstattungen heißen beim Benziner Town und Town+, beim Diesel aber Trek und Trek+. Den Selbstzünder gibt es nicht in der Basisversion, sondern nur als Trek für 22.950 Euro oder als Trek+ für 24.000 Euro. Der Trek bietet über die Elemente der Grundversion hinaus noch Aluräder, Nebelscheinwerfer, eine Klimaanlage sowie elektrische Fensterheber auch hinten.

Preislich auf Höhe der Konkurrenz Damit ist der Urban Cruiser etwa gleich teuer wie etwa der Fiat Sedici 1.9 JTD 4x4 mit 120 PS, den es ab 23.800 Euro gibt. Vom demnächst erscheinenden Skoda Yeti 2.0 TDI sind noch keine Preise bekannt. Viel günstiger kommt man beim Fiat Panda 1.3 JTD 4x4 weg, den es schon für weniger als 15.000 Euro bekommt - hier ist jedoch der Lifestyle-Faktor gleich null. Wer auf den Allradantrieb verzichten kann, kann den VW CrossPolo 1.9 TDI mit 100 PS und Partikelfilter für 19.750 Euro in Betracht ziehen. Lifestyle anderer Art bietet der Land Rover Defender, den es mit einem 122 PS starken, schluckfreudigen Diesel für 25.400 Euro gibt.
Technische Daten
Antrieb:automatischer Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel, Common-Rail-Direkteinspritzung, SOHC
Hubraum:1.364
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:4
Leistung:66 kW (90 PS) bei UPM
Drehmoment:205 Nm bei 1.800-2.800 UPM
Preis
Neupreis: 22.950 € (Stand: März 2009)
Fazit
Zu den Haupttugenden des Urban Cruiser 1.4 D-4D 4x4 gehört seine Sparsamkeit. Trotz Allradantrieb verbraucht das Auto weniger als viele andere Diesel-Kleinwagen. Ob ein Four-Wheel-Drive in einem für die Stadt bestimmten Kleinwagen viel Sinn ergibt, sei dahingestellt. Das aufwendige System verteuert das Fahrzeug natürlich. Verglichen mit dem Fiat Sedici 4x4 mit 120-PS-Diesel geht der Preis in Ordnung. Verglichen mit diesem legt der Toyota den Akzent mehr auf den Lifestyle-Faktor. Die Alltagstauglichkeit ist dennoch akzeptabel. So viel Nutzwert wie ein Minivan bietet das Auto nicht, doch mit dem Kofferraum und dem Raumangebot im Fond kann man gut leben.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2009-03-27

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