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Testbericht

Stefan Grundhoff, 25. Februar 2020
Mit dem März steht das Frühjahr vor der Tür und die ersten Autofans machen ihre Klassiker fit für die neue Saison. Wieso nicht auch das Radio austauschen, damit Klang und Optik stimmen, gibt es interessante Neuigkeiten: Retro-Klassiker mit neuester Technik

Der spannendste Neuzugang kommt diesmal aus dem Hause Blaupunkt. In den 80er Jahren hatten die Autoradios des deutschen Anbieters herstellerübergreifend einen Namen wie Donnerhall. Jetzt kehrt eine Legende zurück: das Blaupunkt SQR 46 DAB. Autofans werden sich erinnern, dass das Bremen SQR 43 seinerzeit das Maß der Dinge war. Daran hat sich bei der Neuauflage des Jahres 2020 nichts geändert. Das Radio sieht aus wie damals und hat dabei hinter der schwarzen Maske eine völlig neue Technik. Sehen kann man dies erst auf den zweiten Blick, wenn man die schmale Blende vor dem Kassettenschacht nach oben schiebt. Denn statt des Magnetbandeinschubs gibt es hier Anschlussmöglichkeiten für USB, eine Speicherkarte und Klinkenstecker.

Da es keinen Kassettenschacht nebst Antrieb mehr gibt, hat das Blaupunkt Bremen in seiner Neuauflage deutlich weniger Einbautiefe als das Urmodell aus dem Jahre 1986. Ansonsten ist die Optik nahezu identisch und damit typisch 80er Jahre. Hinter den allzu bekannten Tasten aus schwarzem Hartplastik gibt es jedoch höchst moderne Funktionen. So verfügt das Blaupunkt Bremen SQR 46 DAB schon seiner Bezeichnung nach nicht nur über einen DAB-Empfänger (nebst Antenne) und entsprechende Speicherplätze, sondern verfügt auch über Funktionen wie Bluetooth, was das Streamen von eigener Musik vom Smartphone her ermöglicht. Da im Paket des Radios ein Mikrofon nebst Kabel mitgeliefert wird, lässt sich das Bremen auch als Autotelefon nutzen, indem man ins Mikro spricht und die Gegenseite über das Boxensystem hört. Über direkte Tasten hat man Zugriff auf das Telefonbuch des Smartphones.

Das Blaupunkt Bremen bietet zudem nicht nur einen USB-Stecker, wo einst der Einschub für die Kassetten war, sondern an der Rückseite des Gerätes einen zweiten USB-Port, den man für Musikplayer oder einfach nur die Stromversorgung des eigenen Smartphones nutzen kann. Auch wenn das Radio im Laufe der Jahrzehnte zu einem echten Multitalent geworden ist, hat es von seinem zeitgemäßen 80er-Jahre-Design und insbesondere seinem exzellenten Klang nichts verloren. Die Ausgangsleistung liegt bei 4 x 50 Watt. Zudem gibt es einen Drei-Band-Equalizer, X-Bass, einen Vierkanal-Vorverstärker und einen separaten Sub-Out.

Damit sich das Radio auch perfekt an das Cockpit des Fahrzeugs aus den 80er und 90er Jahren anpasst, gibt es nicht nur eine allzu bekannte Frontabdeckung mit identischen Tasten und dezent neuer Beschriftung, sondern auch eine variable Farbverstellung von Weiß über grün bis bernstein, blau und rot. Sieht somit in einem BMW 325i Cabrio der Baureihe E30 genauso gut aus wie in einem Ford Granada oder einer Mercedes S-Klasse von 1986, in der das Radio neben dem legendären Becker Mexiko seinerzeit als Topmodell im Katalog zu bekommen war. Der Preis ist die nächste Verlockung, denn mit 449 Euro ist das Blaupunkt Bremen SQR 46 DAB günstiger als vergleichbare Altgeräte auf dem Gebrauchtmarkt, die nicht nur weniger Funktionen, sondern auch keine Garantie mehr bieten.

Für so wenig Geld ist das Becker Mexiko Retro in seiner Neuauflage leider nicht zu bekommen. Noch ärgerlicher ist jedoch, dass es aktuell von Becker als Neugerät nicht mehr als Neugerät angeboten ist. Dabei war das Becker Mexiko Retro in seiner Neuauflage nahezu das einzige Gerät, das von seinem Styling in einen Oldtimer aus den 60er oder 70er Jahren passte. Grund ist das Design mit zwei großen Drehknöpfen links und rechts von dem flachen Multifunktionsdisplay. Über Taster im schwarzen Bakelit-Look lassen sich direkt die Funktionen Radio, Audio, Navigation, Telefon und Telefonbuch / Name ansteuern. Anstatt des Kassettenfachs gibt es Anschlüsse und Steckplatz.

Auch beim Becker Mexiko gibt es den historischen Look und eine moderne Technik, wenngleich das Gerät trotz CD, MP3, MP4, WAV und WMA-Dateien deutlich hinter der Ausstattung und der Bandbreite des Blaupunkt Bremen SQR 46 DAB zurückfällt. Direkt lassen sich Musikplayer, CD-Spieler (Silverstone 6er), Bluetooth, iPod oder Flash Card als Musikquelle nutzen, um mit 4 x 50 Watt zu tönen. Zudem bietet das Becker Mexiko 7942 bis zu 13 Farben auf einem OLED-Display und ein integriertes Navigationssystem nebst Autotelefon. Zum Lieferumfang gehört wie beim Blaupunkt Bremen ein Mikrofon. Als das Gerät Mitte der 2000er Jahre auf den Markt kam, kostet es rund 1.500 Euro. Mittlerweile ist das Gerät nur auf dem Gebrauchtmarkt oder bei Klassikhändler zu bekommen und wird zumeist zwischen 2.200 und 3.800 Euro gehandelt. Der Grund liegt auf der Hand: es gibt kaum Geräte in den Onlinebörsen, die Technik ist beeindruckend und das Styling der 60er und 70er Jahre bieten sonst nur Billigmodelle, die niemand in seinem teuren Klassiker haben möchte.

Quelle: Autoplenum, 2020-02-25

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