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Testbericht

Stefan Grundhoff, 29. Juni 2020
Es ist längst automobiler Alltag, dass man sich den Gang zum Kassenhäuschen nach dem Tank oder vor dem Parken sparen kann. Bezahlt wird bequemer denn je aus dem Auto. Die ersten Nutzer gibt es bereits.

So ganz neu ist die Idee mit dem komfortablen Tankvorgang nicht. In den 50er und 60er Jahren war es Usus, dass man an die Zapfsäule vorfuhr und von einem Tankwart bedient wurde. Der begrüßte einen freundlich, machte der Dame hinter dem Steuer bestenfalls noch ein Kompliment und fragte den Tankwunsch ab. Bestenfalls sagte man \"Super, bitte - einmal voll tanken\". Das Aussteigen konnte man sich sparen und der nette Tankwart schaute noch im Motorraum nach Kühlwasser, Waschflüssigkeit, Öl und etwaigen Gebrechen des Triebwerks. Ganz nebenbei lief das flüssige Lebenselixier in den Tank des eigenen Fahrzeugs ein und man konnte auf dem Fahrersitz verharrend ein paar Minuten vom turbulenten Straßenverkehr entspannen - aussteigen unnötig.

Die Serviceperson im Blaumann füllte den Tank bis auf den letzten Tropfen und kassierte bestenfalls noch am Seitenfenster ab. Im Laufe der Jahrzehnte verschwand der freundliche Tankwart von nebenan fast völlig, man tankte selbst und bezahlte im Kassenhäuschen - ohnehin kaum noch bar, sondern per EC- oder Kreditkarte. Doch so langsam könnte der Tankvorgang wieder etwas komfortabler werden, denn man muss das Nachtanken zwar nach wie vor selbst durchführen, doch zumindest der Bezahlvorgang passiert zukünftig vom Auto aus. In den USA ist es gang und gebe - in Europa sieht es in vielen Ländern etwas anders aus. Während das Kreditkartenunternehmen in der Vereinigten Staaten von Amerika zumeist an der Zapfsäule selbst abbucht, wird in Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden zumeist im Kassenbereich der Tankstelle bezahlt und gleich noch ein Getränk oder Snack mitgenommen.

Immer mehr Autohersteller, Tankstellenbetreiber und App-Entwickler kommen jedoch zurück zu der alten Idee, dass man direkt aus dem Auto bezahlen könnte. Dies geschieht jedoch leider ohne den Tankwart, der seinerzeit gleich noch den Tankvorgang selbst durchführte, sondern per Bezahl-App im Auto oder vom Smartphone aus. Genesis, Edelhersteller im Hyundai-Konzern, hat bei seinen neuen Modellen G80 und GV80 mit Genesis Pay jüngst einen eigenen Bezahldienst eingeführt, womit die Insassen an Tankstellen oder Parkhäusern aus dem Fahrzeug selbst heraus bezahlen können. Start des neuen Systems ist zunächst der Heimatmarkt Südkorea, andere Regionen sollen jedoch zeitnah folgen. Um das Benzin oder die Parkgebühr zu bezahlen, reicht eine kurze Bestätigung auf dem Touchscreen der beiden Genesis-Modelle G80 / GV80. Um das ganze besonders komfortabel zu machen, können in den beiden koreanischen Luxusmodellen jeweils bis zu fünf Kreditkarten hinterlegt werden. Hilfreich insbesondere bei privaten und beruflichen Fahrten oder Tankvorgängen.

Ein ähnliches System bietet Daimler mit seinem Mercedes-Me-Portal an, das an das Bediensystem MB-UX gekoppelt ist. An mehr als 200 Standorten in Deutschland kann man beispielsweise das Parken aus dem Innern des Autos bezahlen und sich so den Weg an den Parkautomaten sparen. Zu diesem Zweck hat sich Daimler mit den beiden Parkdienstleistern Easypark und Parkopedia zusammengetan und ihre Dienste in das Kundenportal von Mercedes Me eingespielt, das wahlweise auf Smartphone oder aus dem Fahrzeug selbst bedient werden kann. Nutzer der sogenannten Bertha-App können zudem aus dem Auto heraus das Tanken an ausgewählten Tankstellen bezahlen und sparen sich so den Weg ins Kassenhäuschen und die Bewältigung einer etwaigen Schlange. Bisher ist die Zahl der Tankstellen, an denen das funktioniert, mit rund 500 jedoch überaus überschaubar. Damit das System schnell neue Kunden bekommt, spart der Nutzer pro Liter immerhin zehn Cent. Im nächsten Schritt soll das Bezahlen des Tankvorgangs - egal ob elektrisch oder Kraftstoff - in die Grundbedienung der neuen Mercedes-Modelle integriert werden.

Ähnliche Systeme gibt bereits seit längerer Zeit von einigen App-Anbietern wie Clever Tanken oder Fuel Go. Jedoch sind diese Bezahlmodule nicht ins Fahrzeug selbst implementiert, sondern müssen über das eigene Smartphone genutzt werden. Bestenfalls ist das Handydisplay auf dem Touchscreen des Autos gespiegelt und so oder so spart man sich den weg an die Kasse. Das klappt auch mit einem hauseigenen Tankstellen-Bezahldienst wie Shell Smart Pay. Per Bestätigung auf dem Display des Smartphones wird bezahlt, ohne dass man einen Abstecher in den Shell Shop machen muss.

Quelle: Autoplenum, 2020-06-29

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