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Testbericht

22. September 2006
Frankfurt, 21. September 2006 – Subaru hat es mit den Namen: So heißt die Luxuslimousine des Hauses „Legacy 3.0R Spec.B“. Und das neueste Auto hat gleich zwei Namen: B9 Tribeca! B9 allein oder Tribeca allein hätte ja auch gereicht. Aber nein, das SUV muss einen Doppelnamen tragen, zumindest bei uns in Deutschland und in den USA, wo es produziert und schon seit einem Jahr verkauft wird, nicht aber in Australien, da heißt es doch nur Tribeca. Der außergewöhnliche Name setzt sich übrigens aus drei Komponenten zusammen: „B“ steht für Boxermotor, „9“ ist die firmeninterne Codenummer des Neulings, „Tribeca“ schließlich ist ein New Yorker Stadtteil im südlichen Manhattan, in dem Trends entstehen und gemacht werden (Triangle Below Canal Street).

Vollständige Neuentwicklung Wie dem auch sei, Subaru-Deutschland-Chef Jens Becker freut sich, mal wieder ein vollkommen neues Auto präsentieren zu können. Und nicht nur das. Der B9 Tribeca ist auch der erste Subaru, der von der neuen Designwelle der japanischen Marke kündet. Gestaltet wurde das eindrucksvolle SUV von Stardesigner Andreas Zapatinas. Der Grieche arbeitete bereits für Pininfarina, Fiat und BMW Design. Seit Dezember 1998 war er Direktor des Alfa Romeo Centro Stile und hat verantwortlich den Alfa 147 mitgestaltet. Seit April 2002 stand er in Subarus Diensten, hat allerdings das Unternehmen soeben wieder verlassen. Und so sind dem Tribeca einige Alfa-Eigenheiten auf den Leib geschneidert, zum Beispiel die schmalen Rückleuchten, die recht kleinen Fensterflächen oder der wuchtige Kühlergrill, der den B9 Tribeca zum niedlichen Nasenbär macht.

Richtig edel gemacht Die eigenständige Optik verzichtet auf jegliches Machogehabe, wie es SUVs deutscher Herkunft vor sich hertragen, macht aber doch Eindruck – mit dem Japan-Gefährt amerikanischer Herkunft kann man sich vor der Oper, dem Luxushotel oder vorm Stammitaliener durchaus sehen lassen. Auch innen ist der B9 Tribeca richtig edel gemacht. Hochwertige Materialien – und in unserem Testwagen mit der Ausstattung „Comfort“ samtweiches Leder auf Sitzen, Lenkrad und Schaltknauf – schaffen ein Ambiente, das dem deutscher Luxus-SUVs vom Schlage einer Mercedes M-Klasse, eines VW Touareg oder eines BMW X5 kaum nachsteht. Ein bisschen zu viel Aluoptik vielleicht, aber das ist Geschmackssache. Die Bedienung gibt keine Rätsel auf: Schalter und Hebel sind logisch gruppiert. Die weiße Schrift auf einigen alufarbenen Knöpfen, die zudem spiegeln, ist allerdings schlecht abzulesen.

Umfangreiche Ausstattung Der B9 Tribeca Comfort – die mittlere von drei Varianten – ist für 47.500 Euro ziemlich umfangreich ausgestattet: Das erwähnte Leder ist zum Beispiel enthalten, aber auch ein DVD-Navigationsgerät, das per Fingerdruck auf den Touchscreen bedient wird. Um Letzteren zu erreichen, muss man sich allerdings unangenehm weit nach vorbeugen. Beim Linksabbiegen stört den Fahrer zudem die recht breite A-Säule.

Zu hohe Sitzposition Die Sitze sind elektrisch weit verstellbar, aber mir mit meinen 1,93 Metern ist die Fahrerposition zu hoch. Ich würde gerne tiefer sitzen – so müsste ich an der Ampel nicht immer unter der Windschutzscheibe vorlugen, um zu sehen, ob vielleicht schon Grün ist. Außerdem ist mir, der ich ganz weit hinten sitze, das Lenkrad zu weit weg, es lässt sich nur in der Höhe verstellen – in dieser Klasse ein Fauxpas.

Großzügiges Raumangebot Das Platzangebot auf den vorderen Sitzen erstaunt aber: besonders in der Breite! Auch bei ganz nach hinten gestellten Vordersitzen ist die Beinfreiheit auf der Rücksitzbank sehr groß. Der Kofferraum dahinter ist eben, aber relativ hoch. Unter dem zweiteiligen Boden finden sich Fächer für Kleinkram. Die Heckklappe schwenkt weit nach oben, sodass auch Große sich nicht den Kopf anstoßen, eine separat zu öffnende Heckscheibe gibt es nicht. Die Lehnen der zweiten Sitzreihe sind im Verhältnis 50 zu 50 umklappbar. Das maximale Ladevolumen beträgt 1.671 Liter.

Dritte Sitzreihe im Paket erhältlich Bei der Top-Ausstattungsvariante „Exclusive“ findet sich hinten eine dritte Sitzreihe, die sich vollständig wegklappen lässt. Ob man will oder nicht: Diese Variante umfasst neben einer Klimaautomatik und anderem mehr auch ein DVD-Unterhaltungssystem mit einem neun Zoll großen Monitor. Die dritte Sitzreihe allein wird nicht angeboten. So kostet der „Exclusive“ 2.400 Euro mehr als der „Comfort“.

Benzingetrieben ans Ziel Der B9 Tribeca ist mit nur einer Motorisierung zu haben. Zum Einsatz kommt der aus den Modellen Legacy und Outback bekannte Dreiliter-Sechszylinder-Benzinmotor. Einen Diesel hat Subaru derzeit noch nicht im Programm. In Entwicklung ist zwar ein Selbstzünder – nach Art des Hauses sogar ein Boxermotor – aber der wird voraussichtlich Ende 2007 vorerst als Vierzylinder in den Limousinen kommen. Ein Sechszylinder-Diesel dürfte noch länger auf sich warten lassen.

Motorsound: Seidig bis rau So muss man sich im B9 Tribeca mit dem 245 PS starken Sechszylinder-Benziner begnügen, der ein Drehmoment von 297 Newtonmetern bietet. Mit dem schweren SUV müht sich die Maschine doch gelegentlich ab. Zumindest, wenn man es sehr eilig hat. Bei zurückhaltender Fahrweise hingegen beeindruckt das Aggregat mit seidigem Lauf. Die Fünfgang-Automatik schaltet sanft, wenn auch etwas behäbig. So gleitet man auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um die 160 km/h ruhig dahin, während bei Vollgas-Attacken die Maschine mit metallisch rauem Sound Ablass davon fordert.

In 9,7 Sekunden auf Tempo 100 In 9,7 Sekunden erledigt der B9 den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h, schafft 195 km/h Höchstgeschwindigkeit und begnügt sich gemäß Werksangabe mit 12,3 Litern Super auf 100 Kilometer. Zum Vergleich: Der Platzhirsch BMW X5 3.0i hat mit 231 PS 14 PS weniger Leistung und mit 300 Newtonmetern fast das gleiche Drehmoment, dieses steht aber bereits bei 3.500 U/Min zur Verfügung und nicht erst bei 4.200 U/min wie beim Subaru. Die Fahrleistungen des X5 mit Automatik: Von null auf 100 beschleunigt er in 8,8 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h.

Klasse: Fahrwerk Das Beste am B9 Tribeca – neben dem großzügigen Raumangebot – ist jedoch das Fahrwerk. Dank aufwendiger Achstechnik hinten und vorne werden alle Straßenunebenheiten komfortabel glatt gebügelt, ohne dass das SUV-typische Wanken in Kurven zu stark ausfallen würde. Der Subaru stellt hier einen gelungenen Kompromiss zwischen dem sportlichen, aber harten BMW X5 und der weichen, aber bei hohen Geschwindigkeiten nicht so satt liegenden M-Klasse dar.

Spurtreu dank Symmetrical AWD Wie alle anderen Subarus ist auch der B9 Tribeca nach dem Prinzip des „Symmetrical AWD“ konstruiert, das aus der Kombination von Motor und Allradantrieb besteht. Alle wesentlichen Komponenten und Aggregate – vom längs eingebauten Boxermotor über Getriebe, Kardanwelle bis hin zum Hinterachsdifferenzial – sind in einer geraden Linie mit einer horizontalen Symmetrie ausgelegt. Dies führt in der Tat zu einer neutralen Fahrzeugbalance und optimalen Drehmomentverteilung in Abhängigkeit der Traktionsbedingungen.

Variable Drehmomentverteilung Im B9 Tribeca arbeitet das System mit einer variablen Drehmomentverteilung. Im Normalfall gehen 45 Prozent des Drehmoments an die Vorderräder und 55 Prozent an die Hinterräder. Der Schwerpunkt liegt also auf der Hinterachse, was die Tendenz zum Untersteuern in Kurven reduziert. Die Verteilung kann sich bis auf 50 zu 50 ändern.

Vehicle Dynamics Control System Darüber hinaus setzt Subaru das „Vehicle Dynamics Control System“ als zusätzliches Sicherheitselement ein. Bei Überschreitung des Grenzbereichs wird das Auto durch gezielten Eingriff in Motormanagement und Bremssystem sowohl in Längs- als auch in Querrichtung stabilisiert. Dazu messen Sensoren Fahrzeuggeschwindigkeit, Drosselklappenstellung, Querbeschleunigung, Giermoment, Bremsstatus und Lenkwinkel. Auf der Basis dieser Daten erkennt das Vehicle Dynamics Control System die gewünschte Fahrtrichtung, vergleicht sie mit der tatsächlichen Fahrtrichtung und gleicht die Unterschiede durch gezielten Eingriff in Motor und Bremssystem aus.

Direkte Lenkung Äußerst angenehm ist die direkte Lenkung. Nicht zuletzt wegen des geringen Wendekreises von 11,40 Metern zeigt sich der B9 Tribeca in der Stadt als recht handlich. Doch auch auf der Autobahn kann der Wagen mit gutem Geradeauslauf, sicheren Kurveneigenschaften und angenehmen Lenkeigenschaften punkten. Dazu passen die kräftigen Bremsen, die sich darüber hinaus gut dosieren lassen. Für den Subaru spricht darüber hinaus eine umfassende Langzeit-Mobilitätsgarantie.

Sicherheit: Auf hohem Niveau Der B9 Tribeca hat sein hohes Sicherheitsniveau bereits unter Beweis gestellt. Beim anspruchsvollen Crashtest zum US-NCAP erreichte er die maximal möglichen fünf Sterne. Zum Standard gehört ein Airbag-Paket mit insgesamt sechs Airbags. Die Frontairbags lösen zweistufig aus und passen Fülldruck und Füllgeschwindigkeit der Aufprallschwere an. Die Passagiere der ersten und zweiten Reihe werden durch Vorhangairbags auf Fahrer- und Beifahrerseite geschützt. Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer gehören ebenfalls zur Serienausstattung.

Fairer Einstiegspreis Das preiswerteste Modell, der B9 Tribeca 3.0R Active, ist für 42.500 Euro zu haben. Im Vergleich zum luxuriösen Comfort-Modell fehlen ihm hauptsächlich Leder, Navigation, Glasschiebedach, elektrische Sitzverstellung und eine Rückfahrkamera. Der Sechszylinder mit Automatik ist aber mit an Bord – ein faires Angebot, wie wir meinen.
Technische Daten
Antrieb:Permanenter Allradantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Leichtmetall-Benziner-Boxermotor
Hubraum:3.000
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:180 kW (245 PS) bei UPM
Drehmoment:297 Nm bei 4.200 UPM
Preis
Neupreis: 42.500 €
Fazit
Subaru braucht für alles etwas länger – ob es um die Entwicklung eines Dieselmotors geht, der nach dem Gesetz des Hauses natürlich ein Boxermotor sein muss – oder um ein waschechtes SUV. Den unteren Bereich decken die Japaner ja mit dem Forester ab, doch im oberen Segment musste Subaru bisher passen. Das ändert sich jetzt mit dem B9 Tribeca. Der ist ein sehr gut gemachter SUV mit Eigenschaften für das leichte Gelände. Fahrwerk, Bremsen und Lenkung sorgen für ein herausstechendes Handling in der Stadt, auf der Landstraße und auf der Autobahn.

Die Karosserie ist je nach Geschmack ansprechend bis schick, ohne jeden Anflug von protziger Arroganz. Das Raumangebot und die Verarbeitungsqualität können voll überzeugen.

Lediglich mit der einzig lieferbaren Motorisierung, dem Sechszylinder-Benziner, der bei forscher Fahrweise doch etwas Mühe mit dem 1,9-Tonner hat, wird sich Subaru auf dem hiesigen, dieselorientierten Markt etwas schwer tun. Meist wird in dieser Fahrzeugklasse doch lieber ein drehmomentstärkerer Selbstzünder bestellt. Doch angesichts der sonstigen Qualitäten dürfte das Verkaufsziel von Subaru-Deutschland-Chef Jens Becker mit 500 Einheiten für 2006 realistisch sein. (ph)

Quelle: auto-news, 2006-09-22

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