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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 13. August 2013

Der BMW i3 will die E-Auto-Revolution ins Rollen bringen, der VW E-Golf den Stromantrieb für die Mitte der Gesellschaft interessant machen. Neben den beiden Öko-Stars gibt es aber auch zahlreiche andere Modelle, die sich die CO2-Minimierung auf die Fahnen geschrieben haben.

Zu einem der Stars der Messe könnte der Elektro-Kleinwagen BMW i3 werden. Eine extrem leichte Kohlefaser-Karosserie, ein 125 kW/170 PS starker E-Motor und eine ordentliche Reichweite von bis zu 200 Kilometern sollen endlich auch die skeptischen Deutschen vom Stromantrieb überzeugen. Mit 34.950 Euro ist das revolutionäre Öko-Stadtmobil zwar kein Schnäppchen, aber auch nicht um Welten teurer als vergleichbare Modelle der Konkurrenz.

Auch einem anderen Auto wird zugetraut, für den lang erwarteten Elektro-Boom zu sorgen: dem VW E-Golf, der auf der IAA debütiert und wohl Anfang 2014 zu kaufen ist. Mit Preisen ab 35.000 Euro und dem Bestseller-Image will der Kompakte den Stromantrieb auch bei Skeptikern populär machen. Der 85 kW/115 PS starke E-Motor soll über rund 150 Kilometer mit Strom aus den bordeigenen Lithium-Ionen-Akkus versorgt werden können. Flankiert wird der Fünftürer vom ebenfalls elektrisch angetriebenen Kleinstwagen E-Up, der kurz nach der Messe für rund 27.000 Euro an den Start geht.

Für die Langstrecke eignen sich reine E-Autos – trotz der langsam steigenden Reichweiten – immer noch nicht. Viele Hersteller setzen daher auf einen Kompromiss: den Plug-in-Hybrid mit Steckdosenanschluss, der bei leerem Akku einfach mit seinem normalen Hybridantrieb weiterfährt. Prominentestes Beispiel in Frankfurt ist der Mercedes S 500 Plug-in-Hybrid, der die Antriebskräfte eines V6-Benziners mit denen zweier Elektromotoren kombiniert. Der Verbrauch soll rund drei Liter auf 100 Kilometern betragen – allerdings nur mit vollgeladenen Batterien. Denn dann fließt die ersten rund 30 Kilometer überhaupt kein Super aus dem Tank. Eine ähnliche Technik setzt Porsche beim Supersportwagen 918 ein. In dem Spyder arbeitet eine Kombination aus V8-Benziner und zwei Elektromotoren, die jeweils mehr als 100 PS leisten. Die beiden Strom-Triebwerke werden von einem an der Steckdose aufladbaren Akku mit Energie versorgt und sollen eine rein elektrische Fahrt bis Tempo 150 ermöglichen und durch ihre Zuarbeit den Verbrauch des 585 kW/795 PS starken Gesamtsystems auf rund drei Liter auf den ersten 100 Kilometern drücken. Der Haken an der Sache ist der Preis: Er beträgt mindestens 768.026 Euro.

Weniger astronomische Summen werden für den Sportwagen BMW i8 fällig, den flachen Bruder des i3, der in Frankfurt ebenfalls erstmals in der fertigen Serienversion zu sehen ist. Der futuristisch-flache Zweisitzer fährt rund 30 Kilometer elektrisch, kann aber auch von einem Benzin-Hybridantrieb mit 170 kW/231 PS bewegt werden. Zirka 125.000 Euro soll der Flügeltürer kosten, wenn er im Frühjahr auf den Markt kommt.

Während sich die Hightech-Antriebe wohl nur die wenigsten Kunden werden leisten können, feiert eine altbekannte und deutlich günstigere Öko-Alternative in Frankfurt fröhliche Renaissance: der Erdgasantrieb. Mercedes etwa präsentiert seinen E 200 Natural Gas Drive, der die Tankkosten gegenüber einem Benziner knapp halbieren soll. Für Vortrieb sorgt ein 2,0-Liter-Turbo-Direkteinspritzer, der 115 kW/156 PS leistet und mit 4,3 Kilogramm Gas auf 100 Kilometern auskommen soll. Der CO2-Ausstoß liegt dabei um 20 Prozent niedriger als bei einem Benziner. Mit 47.273 Euro ist der Stuttgarter zwar kein Schnäppchen, die Kraftstoffkosten-Ersparnis für Vielfahrer von bis zu 1.000 Euro im Jahr soll das jedoch ausgleichen.

Zwei Klassen tiefer bietet Audi seinen Erdgas-A3 mit dem Beinamen G-Tron an. Bei 81 kW/110 PS soll der 1,4-Liter-Turbo-Direkteinspritzer nur 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Wird das von Audi eigens angebotene Bio-Gas verwendet, sinkt der Wert rechnerisch auf 30 Gramm pro Kilometer. Preise nennt der Hersteller noch nicht, sie dürften bei rund 25.000 Euro und damit auf Diesel-Niveau liegen.

Ob sich der Erdgasantrieb mit den Neustartern durchsetzt, ist aber fraglich. Bislang fand er jenseits des Taxigewerbes nur wenige Fans, was vor allem an dem sehr dünnen Tankstellennetz liegt. Für die Autohersteller ist die Technik allerdings doppelt interessant: Denn die immer strengere Vorgaben bei CO2- und Schadstoffausstoß sind für Erdgasautos gut zu erfüllen – und zwar zu relativ geringen Kosten, verglichen etwa mit Elektrifizierung und Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen.

Während die Zahl an marktreifen Öko-Autos also schnell wächst, gibt es bei den Studien auch ganz neue Ansätze zu entdecken. Peugeot und Citroen etwa stellen den sogenannten Luft-Hybrid-Antrieb vor, der sich als kostengünstige Alternative zur batteriebasierten Technik vor allem für Kleinwagen eignet. Statt die zurückgewonnene Bremskraft chemisch in Batterien zu speichern, wird sie in Form von Druck in einem Gastank konserviert und bei Bedarf zum Antrieb eines Motors genutzt, der den Benziner etwa beim Beschleunigen unterstützt. Gezeigt wird die Technik bei den PSA-Marken unter anderem an Bord des Mini-SUV Peugeot 2008.

Und auch Hybridpionier Toyota geht in Frankfurt neue Wege. Statt wie gehabt vor allem auf Sparsamkeit setzt die neueste Ausbaustufe des Antriebssystems nun auf Höchstleistung. Mehr als 400 PS soll die Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektromotoren zur Verfügung stellen – nutzbar sowohl für ein Rennauto als auch für einen Straßen-Sportwagen. 

Die Elektroauto-Abteilung ist auf der IAA klar am prominentesten besetzt. Aber auch andere Formen alternativer Antriebe präsentieren sich in Frankfurt. Darunter eine, die zuletzt etwas ins Abseits geraten ist.

Fazit
Die Elektroauto-Abteilung ist auf der IAA klar am prominentesten besetzt. Aber auch andere Formen alternativer Antriebe präsentieren sich in Frankfurt. Darunter eine, die zuletzt etwas ins Abseits geraten ist.

Quelle: Autoplenum, 2013-08-13

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