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Testbericht

Michael Gebhardt/SP-X, 21. Februar 2018
Downsizing hin, Abgasvorschriften her: Die Begriffe Vierzylinder und Jaguar-Sportwagen erzeugen gemeinsam ausgesprochen bei echten Car-Guys immer noch leichte Dissonanzen. Ganz anders klingt es, wenn man statt Vierzylinder „300 PS“ sagt. So viel Power hat das neue Basis-Aggregat für den F-Type und ist damit alles andere als schwach auf der Brust. Damit wird der als Coupé und Cabrio erhältliche Brite deutlich günstiger: Zwar ruft Jaguar für die geschlossene Version immer noch mindestens 59.200 Euro auf und für das Cabrio nochmal 7.000 Euro mehr – doch verglichen mit dem bisherigen Einstiegsmodell sinkt der Preis um fast zehntausend Euro.    Auf dem Markt ist die P300 genannte Vierzylinder-Version schon seit Ende des vergangenen Jahres, allein im Winter haben nur wenige Käufer zugeschlagen. Wer abgewartet hat, und den F-Type jetzt bestellt, muss sich zwar noch ein paar Wochen gedulden, bis sein Auto ausgeliefert wird, kommt dafür aber bereits in den Genuss des Modelljahres 2019. Das unterscheidet sich zwar nur in einem, dafür aber umso entscheidenderen Detail von der aktuellen Version: Die neuen F-Types bekommen Jaguars aktuelle Infotainment-Generation spendiert, mit 10-Zoll-Touchscreen statt Mäusekino – und zwar serienmäßig. Ansonsten bleibt innen wie außen alles beim Alten. Apropos außen: Wer zum P300 greift, muss keine Angst haben, dass die Passanten mit dem Finger auf ihn zeigen, weil er das Basismodell fährt. Nur Kenner werden den Vierzylinder am einflutigen, mittigen Endrohr ausmachen können; abgesehen davon unterscheidet er sich optisch nicht von seinen größeren Brüdern. Und ganz ehrlich: Mit 221 kW/300 PS und einer Sprintzeit von nur 5,7 Sekunden braucht er sich hinter denen auch nicht wirklich zu verstecken. Der Zweiliter-Turbo darf sich innerhalb des Jaguar-Portfolios immerhin den Orden „stärkster Serien-Vierzylinder“ ans Revers heften und wuchert nicht nur mit Leistung, sondern auch mit 400 Newtonmetern Drehmoment, die laut Datenblatt schon bei niedrigen 1.500 Umdrehungen anliegen. Richtig spürbar wird die volle Kraft in den Tiefen des Drehzahlkellers allerdings noch nicht, erst wenn die Nadel des Tourenmesser die 3.000er-Marke streift, legt sich der Benziner so richtig ins Zeug. Die Verwaltung der Kraft obliegt im P300 standardmäßig einer 8-Gang-Automatik von ZF – die beim 40 PS stärkeren Sechszylinder P340 übrigens extra geordert werden muss, was den Preisvorteil des Kleinen von 9.000 auf satte 11.500 Euro ansteigen lässt. Die Möglichkeit, auf ein Schaltgetriebe zurückzugreifen, besteht beim Vierzylinder dagegen nicht, und wer meint, der Wandler arbeite etwas zu langsam und beim Rausbeschleunigen aus der Kurve fehle dem Motor ein wenig die Souveränität des V6-Modells, der muss entweder per Schaltpaddel hinterm Lenkrad die Gangwahl beeinflussen oder in den Sportmodus wechseln. Dann dreht der F-Type die Gänge fast bis in den Begrenzer aus, wirkt mitunter allerdings ein bisschen angestrengt. In Sachen Akustik kann der Zweiliter-Motor dagegen recht gut mit seinen großen Brüdern mithalten: Zwar klingt er im Normalbetrieb etwas gedämpfter, doch sind die Klappen im Abgasstrang einmal geöffnet, macht auch er sich mit kernigem Fauchen bemerkbar und im Dynamik-Betrieb zaubert er dem Fahrer mit neckischem Fehlzündungs-Frotzeln beim Lupfen des Gaspedals ein Grinsen ins Gesicht. Das Lachen vergehen kann den beiden Passagieren im eng geschnittenen Cockpit, wenn der Asphalt unter den mindestens 18 Zoll großen Rädern schlechter wird: So ausgeglichen der F-Type über lange Bodenwellen hinweg gleitet, so schlecht verdaut er kurze Anregungen und kommt dabei schnell in ein leicht nervöses Zittern. Das beste Mittel dagegen: eine kurvige Landstraße! Spätestens wenn der Jaguar Go-Kart-gleich ums Eck fährt und sich millimetergenau entlang der Ideallinie dirigieren lässt, lösen sich jegliche Zweifel an der Fahrwerksabstimmung in Luft auf und das zufriedene Schmunzeln kehrt zurück. Das hält zukünftig auch an der Tankstelle an: Während sich die Sechs- und Achtzylinder-Modelle in der Praxis gerne mal bei 15 Litern und mehr einpendeln, bescheinigte uns der Bordcomputer nach einer durchweg flotten Testfahrt durch das hügelig-kurvige Hinterland der Côte d’Azure einen Durst von gut zwölf Litern. Damit ist zwar auch der Vierzylinder weit von der Normangabe von 7,2 Litern entfernt, aber immerhin deutlich sparsamer als seine großen Brüder. Und wenn ihn die Kundschaft wie von den Marketingstrategen anvisiert bewegt, dürfte der Wert noch etwas sinken: Der Vierzylinder ist schließlich nicht für Leistungs-Fetischisten gedacht, die ständig auf der letzten Rille unterwegs sind, sondern eher für Genießer, die damit auch mal ganz entspannt durchs Land cruisen wollen.Jaguar F-Type Coupé/Cabriolet P300 - Technische Daten: Zweitüriges, zweisitziges Coupé/Roadster, Länge: 4,48 Meter, Breite: 1,89 Meter  (mit Außenspiegel: 2,04 Meter), Höhe: 1,31 Meter, Radstand: 2,62 m, Leergewicht: 1.545 kg, Kofferraumvolumen: 207 Liter. P300 Vierzylinder-Turbo-Benziner, Hubraum: 1.997 ccm, 221 kW/ 300 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm. bei 1.500 – 4.500 U/min. Achtgang-Automatik, Heckantrieb. Vmax: 250 km/h, 0-100 km/h: 5,7 Sekunden, Normverbrauch: 7,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 163 g/km, Effizienzklasse: C Grundpreis: ab 59.200 Euro / 66.200 Euro       Kurzcharakteristik: Warum: Weil er zum Spaßhaben völlig ausreicht Warum nicht: Weil er nicht ganz an die Souveränität des V6 heran reicht Was sonst: Porsche 718, Audi TT, Mercedes SLC Jaguar hat das Motorenangebot beim F-Type erweitert und reicht eine neue Vierzylinder-Basisversion nach. Die ist mit 300 PS immer noch ausreichend stark, aber deutlich günstiger.
Fazit
Jaguar hat das Motorenangebot beim F-Type erweitert und reicht eine neue Vierzylinder-Basisversion nach. Die ist mit 300 PS immer noch ausreichend stark, aber deutlich günstiger.

Quelle: Autoplenum, 2018-02-21

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