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Testbericht

Sebastian Viehmann, 24. Mai 2011
SsangYong wagt mit dem SUV Korando den Neustart in Deutschland. Das Design kommt aus Italien, der Motor aus Österreich, das Geld aus Indien und gebaut wird der Wagen in Korea. Ist das Resultat überzeugend?

Wer bislang einen SsangYong fuhr, konnte sich einer Sache sicher sein: Immer das hässlichste Auto im ganzen Viertel zu haben. Mit dem 4,4 Meter langen Kompakt-SUV Korando legt die Marke SsangYong - übersetzt heißt das „Zwillingsdrache“ - nun mit quietschenden Reifen eine 180 Grad-Wende hin. Ursprünglich vertrieb SsangYong unter dem Namen Korando einen Jeep-Lizenznachbau. Damit hat die aktuelle Generation nichts mehr zu tun.

Der Korando ist SsangYongs erstes Fahrzeug mit selbsttragender Karosserie. Autos wie der Actyon mit Leiterrahmen-Konstruktion waren in Richtung Offroad-Einsatz gebürstet, der Korando will ein typisches SUV sein. Er sieht gefällig aus, die Designschmiede Giugiaro hat ihn gestaltet. Der Wagen verfügt über einen 175 PS starken Commonrail-Dieselmotor, entwickelt von der österreichischen Firma AVL.

Die Preise des Korando beginnen mit Frontantrieb bei 22.990 Euro – wohlgemerkt schon mit Dieselmotor an Bord – und enden selbst mit Allrad und Top-Ausstattung bei 27.990 Euro. Die Konkurrenz ist in vergleichbaren Basisversionen meistens deutlich teurer. Der Nissan Qashqai 2.0 dCi (150 PS) zum Beispiel ist ab 25.540 Euro zu haben, der Kia Sportage 2.0 CRDi 2WD (136 PS) ab 24.100 Euro, der Hyundai ix35 2.0 CRDi (136 PS) ab 25.090 Euro und der Toyota RAV4 2.2 D-4D 4x2 (150 PS) ab 25.950 Euro.

Das Cockpit des Korando ist zweckmäßig gestaltet und hat viele Ablagen, die Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck. Die Kunststoffe und anderen Materialien wirken nicht billig, aber auch nicht besonders edel. Das größte Plus im Innenraum ist das üppige Platzangebot im Fond, hier kann man sich sehr bequem ausstrecken. Besondere Variabilität, etwa verschiebbare Sitze, darf man aber nicht erwarten. Der Kofferraum des Korando fasst 486 Liter, in dieser Fahrzeugklasse ein überdurchschnittlicher Wert. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen steigt das Stauvolumen auf 1312 Liter.

Angetrieben wird der Koreaner von einem Zweiliter-Turbodiesel mit 129 kW / 175 PS und 360 Newtonmetern Drehmoment. Die volle Drehmoment-Power entwickelt der Motor nur über ein schmales Drehzahlband, so dass man beim Beschleunigen flink mit dem Schalthebel sein muss. Dann aber schiebt das Aggregat den rund 1,7 Tonnen schweren Korando mit Nachdruck an. Der Spurt von 0 auf 100 Km/h ist nach zehn Sekunden erledigt, zum Überholen oder auch beim Anhängerbetrieb – der Wagen kann zwei Tonnen ziehen – steht der Koreaner ordentlich im Saft.

Unter Last wird der Diesel allerdings brummig und laut. Auf der Autobahn stören Motor- und Windgeräusche bei hohem Tempo. Den Durchschnittsverbrauch des Korando geben die Koreaner mit 6,1 Litern pro 100 Kilometer an. Alternativ zur leichtgängigen Sechsgangschaltung gibt es eine Sechsstufen-Automatik, die den Verbrauch aber auf 7,3 Liter treibt.

Beim Fronttriebler gibt es spürbare Antriebseinflüsse in der Lenkung, beim Allradler kaum. Der Allradantrieb schaltet sich bei Bedarf automatisch zu, im Normalfall wird der Wagen immer über die Vorderräder angetrieben. Per Knopfdruck kann man fürs Gelände den 4WD-Modus mit fester Kraftverteilung zwischen den Achsen einstellen, ab 40 Km/h schaltet sich diese elektronische Sperre wieder aus. Der Korando ist komfortabel gefedert, manche Schläge und Bodenwellen steckt das Fahrwerk allerdings nur mit deutlichem Poltern weg. Die Wankneigung in Kurven hält sich im Rahmen, die Lenkung dürfte etwas direkter sein.

Unterm Strich zeigt der SsangYong im Fahreindruck kaum herausragende Stärken, aber auch keine gravierenden Schwächen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich sehen lassen. Das Basismodell Korando Crystal verfügt unter anderem über CD-Radio, Bluetooth- und USB-Schnittstelle, Tempomat sowie Klimaanlage. Ab dem Modell Quartz kommen Dinge wie Einparkhilfe, Nebelscheinwerfer und Klimaautomatik hinzu. Zur Sicherheitsausstattung zählen bei allen Modellen ESP, Berganfahr-Assistent und sechs Airbags.SsangYong Deutschland-Geschäftsführer Ulrich Mehling will in diesem Jahr 1000 und im kommenden Jahr 2000 Autos verkaufen. 40 Händler habe man hierzulande bereits, bis 2012 sollen es 150 Vertragspartner werden. Weltweit haben die Koreaner im vergangenen Jahr rund 90.000 Autos verkauft. Eine dicke Finanzspritze bekam der 2009 in Finanznot geratene Hersteller vom indischen Geländewagen-Bauer Mahindra, der mittlerweile 70 Prozent der SsangYong-Aktien hält.Neue Modelle sind schon in der Pipeline: Ein Pick-up steht auf der IAA, im vierten Quartal 2012 kommt ein SUV im D-Segment. „Es gibt außerdem Pläne für ein kleines SUV im B-Segment“, sagt Ulrich Mehling. Vom neuen Selbstvertrauen der Koreaner zeugt auch das Garantieversprechen: Es gilt beim Korando für fünf Jahre bei einer Laufleistung bis zu 100.000 Kilometern.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-24

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