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Testbericht

Sebastian Viehmann, 9. November 2009
Kuck’ mal, wer da spricht: Per Knopfdruck wird der eigene Wagen zum Plappermaul. Was sich die Autobranche so alles einfallen lässt – und warum bei Elektroautos der fehlende Sound ein echtes Problem werden kann.

Sind Sie oft allein im Auto unterwegs? Ist ihr einziger Gesprächspartner das Navigationssystem mit seinem genervten „In 100 Metern biegen Sie rechts ab“? Das muss nicht sein. Immer mehr Autobauer und Zubehörspezialisten loten die Möglichkeiten aus, die das MP3-Zeitalter bietet. Ein klassisches Single-Auto ist der Mini, und dort sorgt jetzt ein System namens Mission Control für Abwechslung. So wird man zum Beispiel vom Einsteigen vom Auto begrüßt, und der Mini gibt während der Fahrt über das Lautsprechersystem diverse Kommentare und Ratschläge ab.

Doch die Cockpit-Kommunikation mit dem Fahrer ist nicht alles. Mit dem passenden Zubehör kann man sich mit seinem Wagen auch der Welt da draußen mitteilen. Die Firma Auto Signal Systems aus Hannover bietet ein Soundmodul zum Nachrüsten an, mit dem der eigene Wagen auf Knopfdruck zum Sprücheklopfer wird. Aktiviert wird das System, wenn man per Autoschlüssel die Zentralverriegelung bedient: Auto auf oder Auto zu, schon lässt „Hiir my Sound“ seinen Spruch ab. Von „Steig doch ein“ über „Einen wunderschönen guten Morgen“ bis zum lustvollen Stöhnen oder dem Playboy-Pfiff ist die Auswahl groß. Kommunikationsfreudige Autos könnten bald als Flirt-Hilfe vor dem Straßen-Café auftauchen. Auch Musikstücke oder eigene Sounds lassen sich abspielen. „Man kann jeden beliebigen MP3-Sound verwenden“, sagt Andreas Nelskamp von Auto Signal Systems.

Das Soundmodul besteht aus einer Steuerbox im Zigarettenschachtel-Format und einem Lautsprecher, der im Motorraum untergebracht wird. Die Sounddateien werden per SD-Speicherkarte ins Steuergerät geladen. Die Idee zum elektronischen Plappermaul kam Andreas Nelskamp auf dem Parkplatz: „Ich habe mich geärgert, dass mein Auto beim Zuschließen nur den Blinker betätigt. Manchmal drückt man zweimal auf den Knopf, weil man sich nicht sicher ist – ist der Wagen wirklich verschlossen? Mit einem passenden Soundsignal weiß man es“, meint Nelskamp.

Während derlei Zubehör eher in die Kategorie neckischer Spielereien fällt, sind die Entwickler von Elektroautos mit einem ernsten Problem konfrontiert: Die Lautlosigkeit der Stromer kann zum Sicherheitsrisiko werden. Wer schon einmal mit Fahrzeugen wie dem Elektro-Smart unterwegs war, hat früher oder später folgendes Schlüsselerlebnis: Ein Fußgänger läuft auf die Straße, weil er nur flüchtig geguckt und den Elektro-Flitzer einfach nicht gehört hat. Je mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind, desto mehr brenzlige Situationen dürfte es geben.

Aber auch der emotionale Aspekt fällt beim Elektroauto flach, vor allem für eine Generation, für die ein cooler Motorenspund vor allem bei Sportwagen einfach dazugehört. Im Tesla Roadster kann man das am eigenen Leib erfahren: Die Beschleunigung ist atemberaubend, der Tesla schießt davon wie von einem Gummiband gezogen. Doch das ganze wirkt wie ein Spielzeugauto auf der Carrera-Bahn: Spaßig, aber irgendwie nicht echt.

Der Tuner Brabus arbeitet an Soundmodulen für Elektroautos. Ein erstes Ergebnis ist der „Space Sound Generator“ für den Tesla Roadster. „Man kann zwischen verschiedenen Motorgeräuschsimulationen wie dem typischen Sound eines V8 oder Rennwagens oder zwei futuristischen Klangebenen namens Beam und Warp wählen. Die Intensität des Sounds passt sich der Leistungsabgabe des Elektromotors an“, sagen die Brabus-Entwickler. Soundmodul und Lautsprecher befinden sich im Kofferraum des Roadsters. In Natura hört sich das allerdings noch nicht sehr spektakulär an. Der V8-Modus erinnert zwar entfernt an einen echten Bigblock-Motor, doch das ganze wirkt durch die konstante Tonabfolge ziemlich synthetisch.

Quelle: Autoplenum, 2009-11-09

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