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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 26. November 2020
SP-X/Köln. Die Antriebszukunft für Autos ist elektrisch. Viele der angenehmen Facetten dieser kommenden Ära kann man im neuen Toyota Yaris Hybrid bereits erleben und gleichzeitig unvermindert die Vorteile des Verbrenners genießen. Beide Seelen verschmelzen in dem kompakten Fünftürer zu einer effizienten wie vergnüglichen Einheit, die Toyota in ihrer jüngsten Ausbaustufe zu einem bemerkenswert geschmeidigen Hightech-Aggregat geformt hat. Ob sportlich, stromernd oder sparsam – was immer der Gasfuß will, das Doppelherz liefert. Wer die Hybrid-Gegenwart im Yaris erlebt, wird auf die reine E-Zukunft gerne noch ein Weilchen warten.Dass ein technisch spürbar gereifter Vollhybridantrieb in dem 3,94 Meter kurzen Fünftürer steckt, würde man angesichts der Optik kaum erwarten. Für eine progressive Note sorgen vielleicht noch die LED-Lichter vorne und hinten, doch dank mächtiger Luftöffnungen in der Front, breitenbetonter Radhäuser oder dem Diffusorheck vermittelt der kecke Japaner eher Giftzwerg- statt Zukunfts-Aura.Und in verblüffender Weise erfüllt der Yaris dieses äußerliche Versprechen längsdynamisch. Hybrid klingt eigentlich nach Wartezimmer-Tristesse, bei dem auf Gasbefehle zunächst viel Motorenlärm, doch wenig Action folgt. Das nach dem Druck auf den Startknopf zunächst lautlose Triebwerk geht auf Wunsch jedoch ab wie das krallenbewährte Felltier der Familie Schmitz. Beim Rangieren und beim Einfädeln in den Stadtverkehr merkt man davon zunächst nichts, denn nahezu geräuschlos schiebt in der Regel die 59 kW/80 PS starke E-Maschine recht behutsam an. Dank neuer Lithium-Ionen-Batterie lassen sich sogar einige wenige Kilometer emissionsfrei zurücklegen. Wird das Gaspedal progressiver und tiefer getreten, gesellt sich herzhaft knurrend der 1,5-Liter-Dreizylinder mit 67 kW/91 PS hinzu. Jetzt kommt richtig Schwung in den Vortrieb. Wie ein junger Wilder prescht der Yaris ohne Gedenksekunde nach vorn, trotz stufenloser Automatik. Der bei früheren Hybridantrieben von Toyota nervige Gummibandeffekt bleibt aus. Ob in der Stadt, bei Zwischensprints auf der Autobahn oder einer vergnüglichen Landpartie – trotz Sparantrieb stellt der Yaris stets auf Wunsch verschwenderisch viel Leistung bereit. In weniger als 10 Sekunden dringt der 1,1-Tonner aus dem Stand in dreistellige km/h-Regionen vor. Dank seiner Spritzigkeit bei Zwischensprints geht dem Fahrer selbst auf der Autobahn schnell der Respekt vor großen und schnellen Linke-Spur-Flitzern verloren. Lediglich nach oben raus muss man sich alsbald geschlagen geben, denn laut Tacho sind nur knapp über 180 km/h drin. Das reicht selbstverständlich völlig aus, zumal es Richtung Höchstgeschwindigkeit im Innenraum doch etwas laut wird.Das Fahrwerk des Yaris könnte sicherlich auch mehr vertragen. Der kompakte Toyota liegt selbst bei Vollspeed vertrauenerweckend auf der Straße und fühlt sich keineswegs wie ein zappeliger Stadtzwerg an. Zugleich bleiben auch übertriebene Härten aus. Ein guter Kompromiss für Alltag und Fahrspaß.Innen bietet der Yaris hingegen gewöhnliches Kleinwagen-Format. Er zählt zu den wenigen seiner Zunft, die noch unter der Vier-Meter-Marke bleiben. Entsprechend verspürt man bei der Beinfreiheit im Fond und dem 268 bis 768 Liter fassenden Kofferraum noch Luft nach oben. Wenn auch kein Raumriese, empfiehlt er sich dennoch als ein vielseitiges und praktisches Alltagsauto mit weiterhin vernünftigen Außenmaßen.Darüber hinaus bietet der kleine Toyota ausstattungsabhängig viele feine Gimmicks, die bis vor wenigen Jahren in dieser Klasse noch unüblich waren. Dazu gehört unter anderem ein Infotainmentsystem mit großem Touchscreen, Spracherkennung und Konnektivitätstechnik. Weitere Highlights sind etwa Head-up-Display, Klimaautomatik oder der Abstandstempomat. Interessant gemacht ist auch das Kombiinstrument mit seinen drei Displays. Wer beim Lesen eine Brille braucht, wird sich in einigen Bereichen dieser etwas kleinteiligen Anzeige allerdings gelegentlich die Augen reiben.Der wohl wichtigste Aspekt beim Yaris Hybrid blieb bisher unerwähnt: der Verbrauch. Laut WLTP-Messung sollen bei normaler Fahrweise 3,8 Liter möglich sein, was im Stadtverkehr auch praktisch klappt. Knapp über vier Liter waren es bei unseren Ausflügen in urbanes Gebiet, wo der rekuperierende E-Motor seine Effizienzvorteile maximal ausspielen kann. Geht es längere Zeit mit Tempo 130 über die Autobahn, bleibt das Sparpotenzial auf der Strecke. Sechs Liter genehmigten sich dann die drei Zylinder.Nach etwas mehr verlangt der Yaris Hybrid auch beim Kaufpreis, denn rund 19.500 Euro sind für eine Basisversion im Kleinwagen-Segment eine durchaus stolze Ansage. Und wer sich für die vielen attraktiven Extras begeistern kann, wird schnell jenseits von 25.000 Euro landen. Empfehlenswert ist etwa die Ausstattung Style zusammen mit dem Technikpaket für rund 25.800 Euro. Im Gegenzug gibt es einen smarten Kleinwagen, der viel Potenzial hat, seine Besitzer glücklich zu machen.Toyota Yaris Hybrid – Technische Daten:Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge: 3,94 Meter, Breite: 1,75 Meter, Höhe: 1,50Meter, Radstand: 2,56 Meter, Kofferraumvolumen: 286 – 768 LiterVollhybridantrieb. 1,5-Liter-Dreizylinder-Otto, Leistung: 68 kW/92 PS, maximales Drehmoment: 120 Nm, E-Motor, Leistung: 59 kW/80 PS, maximales Drehmoment: 141 Nm, Systemleistung: 85 KW/116 PS, Automatik (stufenlos), Frontantrieb, 0-100 km/h: 9,7 s, Vmax: 175 km/h, Durchschnittsverbrauch: 2,8 – 3,2 l, CO2-Ausstoß: 64 - 73 g/km, Effizienzklasse: A+, Abgasnorm: Euro 6 AP, Preis: ab 19.486 EuroToyota Yaris Hybrid – Kurzcharakteristik:Warum: weil sein Hybridantrieb Spaß und Sparsamkeit in besonders überzeugender Weise kombiniertWarum nicht: zu klein, zu teuer, zu wenig elektrischWas sonst: Honda Jazz, Renault Clio HybridAuch für die jüngste Auflage des Yaris bietet Toyota wieder klassische Verbrenner an. Gekauft wird jedoch vor allem der Hybrid. Das hat mehrere gut nachvollziehbare Gründe.
Fazit
Auch für die jüngste Auflage des Yaris bietet Toyota wieder klassische Verbrenner an. Gekauft wird jedoch vor allem der Hybrid. Das hat mehrere gut nachvollziehbare Gründe.

Quelle: Autoplenum, 2020-11-26

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