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Testbericht

Sebastian Viehmann, 29. Januar 2010
Winterzeit, Beulenzeit. Wenn der Schnee schmilzt, wird so manche Folge von Rutschpartien und Parkremplern sichtbar – schlecht für den Werterhalt des Autos. Ist der Schaden nicht zu groß, kann Smart Repair Abhilfe schaffen.

So ein Malheur ist schnell passiert: Zu dicht ist man auf den Vordermann aufgefahren und hat trotz Vollbremsung auf der glatten Straße doch noch die Stoßstange touchiert. Oder man rutscht auf dem Supermarktparkplatz aus, und der führerlose Einkaufswagen kratzt an der Autotür entlang. Auch wer seinen Skiträger nicht richtig montiert, riskiert Dellen und Schmarren im Blech. Manchen Autobesitzer stört das nicht weiter. Doch spätestens wenn der Wagen verkauft werden soll, können viele kleine Mängel den Verkaufspreis empfindlich drücken.

Weil die Reparatur im Markenbetrieb teuer ist, hat sich Smart Repair als günstige Alternative etabliert. Die Methode kommt ursprünglich aus den USA und wird mittlerweile von vielen Firmen und Freiberuflern angeboten. Claus Kreuzpointner aus Landsham bei München ist Geschäftsführer der Kette „Der Lackdoktor“, die mit 40 Filialen in Deutschland vertreten ist. Im Landshamer Betrieb werden pro Jahr rund 600 Autos aufgebessert und von kleinen Beulen befreit. Die Preise für eine Behandlung starten bei 80 bis 100 Euro. „Unser Hauptgeschäft sind Hagelschäden, Schrammen am Stoßfänger und die typische Parkplatzbeule – wenn zwei Autos eng nebeneinander stehen und einer die Tür zu weit aufmacht“, berichtet Kreuzpointner aus seiner Praxis.

Wie es funktioniert, demonstriert Kreuzpointner anhand einer Beule, die ein Autofahrer beim unsachgemäßen Anbringen eines Skiträgers auf dem Autodach fabriziert hat. Die Stelle wird gesäubert, und mit einer Heißklebepistole bringt der Lackdoktor Klebstoff auf einen „Zieh-Pilz“ auf. Der blaue Kunststoff-Pilz ist das Geheimnis der schnellen Beulen-Reparatur. Er wird auf die Delle aufgesetzt und mit Hilfe einer so genannten Zugbrücke nach oben gezogen. Der Pilz zieht die Beule aus dem Blech, denn bevor der Lack reißen kann, löst sich der Klebstoff. Was auf den ersten Blick einfach aussieht, benötigt viel Erfahrung und reichlich Fingerspitzengefühl.

Die smarte Reparatur funktioniert allerdings nur bei kleineren Blessuren. Und wenn zusätzlich zur Beulenbehandlung auch der Lack ausgebessert werden muss, lässt sich der Schaden nicht immer spurlos beheben. „Manchmal sieht man die Lackkorrektur hinterher. Die Alternative wäre allerdings, zum Beispiel das ganze Dach neu zu lackieren – das kann rund 1000 Euro kosten“, sagt Claus Kreuzpointner. Es gilt also, die Kosten der Reparatur und die Wertminderung des Wagens durch den Schaden gegeneinander abzuwägen.

Das Smart Repair-Prinzip wird mittlerweile auch in vielen Markenbetrieben und Niederlassungen angeboten. Will man den Wert seines Wagens erhalten, bietet sich auch eine komplette Aufbereitung an. „Die Kosten konventioneller Reparaturmethoden, wie Teillackierung oder die Montage eines neuen Sitzbezuges, können höher ausfallen als mögliche Einbußen beim Verkaufserlös“, rät der ADAC auf seiner Webseite. Der Automobilclub machte mit einem gebrauchten Opel Astra mit 47.000 Kilometern auf dem Tacho und „überdurchschnittlichen Nutzungsspuren“ die Probe aufs Exempel. Bei einem Händler hätte der Wagen nach Abzug der Smart Repair- und Aufbereitungskosten geschätzt einen rund 350 Euro höheren Ankaufspreis erzielt, bei einem Privatverkauf betrug die geschätzte Differenz 425 Euro.

Gerade Leasingfahrzeuge und Dienstwagen sind Kandidaten für kleine Kratzer, Schrammen und Steinschläge. Schließlich sind die Nutzer solcher Autos nicht ihre Besitzer und behandeln die Fahrzeuge oft auch so. „Wir kooperieren mit Autohäusern, die ihre Gebrauchtwagenparks günstig aufbereiten lassen wollen“, berichtet Lackdoktor Kreuzpointner. Allerdings sollte man sich als Leasingnehmer darüber im Klaren sein, dass man bei der Rückgabe des Autos unter Umständen zur Kasse gebeten wird. Wer schon einmal ein Leasingfahrzeug beim Händler zurückgegeben hat, kennt das Spiel: Ein Gutachter geht ums Auto herum und macht fleißig Kreuzchen auf einem Zettel. Dann beginnt das große Feilschen: Welcher Mangel gehört zu den üblichen Gebrauchsspuren und welcher nicht? Selbst mit Smart Repair kommen schnell mehrere hundert Euro zusammen – wer sparen will, behandelt auch Leasingautos besonders pfleglich.

Quelle: Autoplenum, 2010-01-29

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