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Testbericht

Stefan Grundhoff, 20. November 2009
Der Smart Fortwo ist ein trendiger Cityflitzer. Wem die Standardversionen zu lahm und die Innenräume zu lieblos sind, kann im Luxus schwelgen. Brabus macht den Fortwo zum sportlichsten Smart aller Zeiten. Exklusiver als im Fortwo Ultimate 112 geht es nicht.

Knapp 50.000 Euro muss man schon anlegen, um sich von der schnöden Smart-Masse abzuheben. Nicht, dass der normale Smart Fortwo aus dem Hause des Mercedes-Edeltuners Brabus mit seinen 98 PS nicht schon Schwung genug in das knuffige Citymobil bringen würde. Doch bei der auf 112 Stück begrenzten Ultimate-Version ist es weniger die PS-Leistung, die mit bissigen 112 Pferdchen für Stimmung sorgt, sondern der muskulöse Auftritt des Topmodells. Ein echter Brühwürfel für sportliche Smart-Fans, die etwas mehr wollen – und haben.

Kaum einer der Ultimates sieht aus wie der andere. Die ersten Versionen strahlten in einem kernigen orange, schwarzes Leder, dunkle Felgen. Doch mittlerweile gibt es ihn auch in silber, weiß, schwarz oder matt – ganz wie es dem Kunden beliebt. Mit Ledersitzen, Alcantara-Verkleidungen, Leder-Armaturentafel und mächtigen 18-Zöllern allein ist es für viele nicht getan. „Viele Kunden wollen noch mehr. Karbonelemente im Innenraum oder einen mir Leder ausgekleideten Fußraum zum Beispiel“, erzählt Brabus-Firmenchef Bodo Buschmann, „machbar ist fast alles.“ Die Luxus-Smarts, die insbesondere in Großstädten wie Hamburg, München, Tokio oder Mailand für Aufmerksamkeit sorgen, kosten dann bis zu 70.000 Euro.

Ein Hingucker ist jedoch jede der Exklusivversionen aus dem Hause Brabus. Beim Anblick des pausbäckigen Ultimate 112 gehen echten Smart-Fans die Augen über. Frontspoiler, Seitenschweller und besonders die Kotflügelverbreiterungen mit mächtigen 18-Zöllern in den Radhäusern lassen den Betrachter im Fahrzeug nebenan bereits befürchten, dass mit dem Brühwürfel aus Bottrop nicht gut Kirschen essen ist. Besonders beim Ampelspurt in der City zeigt der Brabus-Smart seinen Gegnern, wo der Hammer hängt. 0 auf 60 km/h in 3,9 Sekunden untermalt von einem kraftvollen Brüllen der Auspuffanlage und einem Pfeifen des Turboladers sorgen für jede Menge Respekt und beeindruckenden Tatendrang. Auch beim Spurt in Richtung Tempo 100 zeigt der Winzling ungewöhnliche Smart-Qualitäten. Nach 9,5 Sekunden rauscht die 100 auf dem Tacho ohne große Mühen vorbei. Wer es drauf ankommen lässt, drückt den kleinen Kraftprotz auf 170 km/h. Dann wird abgeregelt. Doch gerade bei höheren Geschwindigkeiten sollte der Pilot seine Sinne beisammen haben. Kraftpaket oder nicht – der hohe Schwerpunkt und der kurze Radstand lassen auch aus einem Brabus-Geschoss kein Sportwagen werden. Die Seitenwindempfindlichkeit ist nicht zu spaßen.

Spaß macht das ganze sowieso nur, wenn man die Schaltvorgänge manuell am griffigen Lederlenkrad bedient. Die Automatikmodus des nach wie vor alles andere als überzeugenden Getriebes nervt auch in der Tuningversion mit seinen viel zu langen Zugkraftunterbrechungen. Daran ändert auch die durchaus gelungene Nachschärfung von Edeltuner Brabus wenig. Das automatisierte Schaltgetriebe ist einfach kein Renner – so oder so. Immerhin spielt der ausgeladene Dreizylinder mit nunmehr 84 KW / 112 PS und 150 Nm maximales Drehmoment bei 3.300 Touren über die ein oder andere Unzulänglichkeit des Getriebes hinweg. Leistung lässt sich eben durch nichts ersetzen - außer noch mehr Leistung. Der Verbrauch soll sich trotzdem im Rahmen halten: 5,4 Liter Super auf 100 Kilometern.

Doch in erster Linie ist der Smart Ultimate ein Hingucker. Immer wieder staunen und große Augen, wenn man mit ihm an der Kreuzung steht. Die breiten Pellen, vorne 205er, hinten 235er, sorgen mit ihren 18 Zoll großen Felgen auf den ersten Blick für Aufsehen. Würde das Publikum am Straßenrand den beim Beschleunigen wild prustenden Smart Turbo doch nur im Innern sehen. Die Lederorgie an Verkleidungen, Türtafeln und Armaturenbrett lässt einen vergessen, wie nüchtern ein gewöhnlicher Smart von der Stange sonst daherkommt. Ledersitze, Aluminiumpedale, Sitzheizung und Klimaanlage sind selbstverständlich. Im Gegensatz zum normalen Smart ist der Ultimate auch mit einem großen Bildschirm-Navigationssystem ausgestattet. Und wer will, kann den Knopf an Mitteltunnel betätigen und das Stoffdach fährt nahezu lautlos nach hinten. Dann macht der Brühwürfel auf Mini-Kraftprotz mit Sonnenterasse. Das hat seinen Preis. Mit allem drum und dran eben 49.900 Euro. Mit Extrawünschen darf es gerne noch etwas mehr sein – bis zu 20.000 Euro. Auch so kann eine smarte Welt ausschauen.

Quelle: Autoplenum, 2009-11-20

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