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Testbericht

Sebastian Viehmann, 15. August 2011
Daimler macht ernst: Im Frühjahr 2012 kann jeder den Elektro-Smart beim Händler kaufen. Er ist 120 Km/h schnell und soll mindestens 140 Kilometer weit kommen. Für die letzten Meter liefert Smart das passende Elektro-Fahrrad gleich dazu.

Während BMW seine Elektroautos noch bauen muss und bei vielen Herstellern gerade frisch die ersten Modelle anrollen, ist für Smart das Stromer-Dasein schon fast ein alter Hut. Der Smart Fortwo Electric Drive rollt im Frühjahr 2012 in der dritten Generation an, und man kann ihn erstmals auch privat beim Händler kaufen. Im französischen Hambach will Smart immerhin eine fünfstellige Anzahl der neuen Stromer bauen. „Das vielfach zitierte elektrische Zeitalter ist mit der neuen Generation endgültig angebrochen“, glaubt die Smart-Chefin Annette Winkler.

Und in diesem Zeitalter wächst die Konkurrenz: Renault will mit mehreren Modellen, darunter dem puristischen Elektro-Ei Twizy für knapp 10.000 Euro, den Markt aufrollen. Der Preis des neuen Smart-Stromers ist noch nicht bekannt, dürfte aber rund dreimal so hoch sein. Der 55 kW starke Elektromotor des Wagens wird von einem 17,6 Kilowattstunden großen Lithium-Ionen-Akku gespeist, der laut Smart „deutlich mehr als 140 Kilometer“ Reichweite liefern soll. Die Kraftspender stammen erstmals aus der Produktion der Deutschen Accumotive, einem Joint-Venture von Daimler und Evonik Industries.

Die normale Ladezeit an der heimischen Steckdose beträgt acht Stunden. Mit einer optionalen Schnellladevorrichtung und 22 kW-Bordlader soll ein leerer Akku schon nach einer Stunde wieder mit Energie betankt sein. Dafür braucht man aber einen Starkstromanschluss, entweder an einer öffentlichen Stromtankstelle oder in Form einer teuren „Wallbox“ für die heimische Garage.

Der neue Smart ed bekommt deutlich mehr Leistung als sein maximal 30 kW starker Vorgänger. Er hat 55 kW Spitzenleistung (Dauerleistung 35 kW), 130 Newtonmeter Drehmoment, beschleunigt in fünf Sekunden von 0 auf 60 Km/h und hat nach 13 Sekunden Tempo 100 erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit des City-Flitzers liegt bei 120 Km/h. Mit dem Leistungsplus hat Smart nach eigenen Angaben auf die Wünsche der Kunden reagiert, die weltweit bei den Testflotten der ersten beiden Fahrzeuggenerationen ermittelt wurden. Die Reichweite sei dagegen selten kritisiert worden.

Der Smart Electric Drive hat einen größeren Grill, bekommt LED-Tagfahrlicht unterhalb der Scheinwerfer und ist Grün lackiert. Zur Serienausstattung zählt die Klimaanlage, deren Funktion man auch von unterwegs mit dem Smartphone steuern kann, während das Auto noch an der Ladung hängt. So ist der Wagen bereits herunter gekühlt, wenn man die Fahrt beginnt. Vorteil der Aktion: Die Energie zur Kühlung zieht der Smart noch aus dem Stromnetz und belastet dafür nicht seine Akkus. Auch elektrische Fensterheber, Lederlenkrad, Servolenkung und Radio gehören zur Ausstattung des Stromers.

Mit einer weiteren Smartphone-Anwendung (App) lässt sich die Fahrt am heimischen PC bereits planen, indem auf einer 3D-Karte alle erreichbaren Ziele angezeigt werden sowie die verfügbaren Ladesäulen auf dem Weg. Per Email oder Twitter wird das Auto auch selbst aktiv, während es an der Ladung hängt: Sobald die Batterie genügenden Saft für ein gewünschtes Reiseziel hat, wird dem Fahrer eine Nachricht ans Handy versandt.

Für die Herausforderungen der „letzten Meile“ stellt Smart außerdem sein bereits vorgestelltes Elektro-Fahrrad zur Verfügung, um den Pedelec-Trend nicht zu verpassen. Der deutsche Zweirad-Industrieverband geht davon aus, dass bis 2018 jedes sechste verkaufte Fahrrad einen elektrischen Hilfsantrieb haben wird. Ein Pedelec ist quasi ein Hybridfahrzeug: Der Fahrer muss immer noch in die Pedale treten, aber dabei unterstützt ihn ein elektrischer Nabenmotor. Das Treten fällt also viel leichter, selbst Steigungen lassen sich spielend überwinden.

Das E-Bike von Smart hat einen 250 Watt starken Elektromotor, der den Radler in vier verschiedenen Leistungsstufen und bis zu einem Tempo von maximal 25 Km/h unterstützt. Je nachdem wie sehr und wie oft man sich vom Motor helfen lässt, soll der Saft im 400 Wattstunden großen Lithium-Ionen-Akku für bis zu 100 Kilometer reichen – das wäre erheblich mehr als bei den gängigen Pedelecs auf dem Markt. Der Akku ist herausnehmbar und wird zuhause an der Steckdose aufgeladen. Das Smart-Fahrrad kann aber noch mehr. Beim Bremsen wir der Radnabenmotor zum Generator und gewinnt per Rekuperation Energie für die Batterie zurück, ähnlich wie bei vielen Elektroautos. Rahmen, Lenker und Räder des elektrischen Drahtesels sind im Smart-Design gehalten. Zur Ausstattung gehört ein USB-Anschluss für Smartphones. Leider hat das E-Bike auch beim Preis eine typische Smart-Eigenschaft: Es ist richtig teuer, kostet knapp 2900 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2011-08-15

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