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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 2. Mai 2013
Der neue Skoda Octavia Combi überzeugt. Nicht zuletzt, weil die Entwickler weise Entscheidungen getroffen haben und nicht das Automobil-Rad neu erfinden wollten.

Mit dem neuesten Modellen der Kompakt-Klasse aus dem Volkswagen-Konzern ist es so, wie mit einem Fischer-Technik-Baukasten. Wenn man sich strikt an die Anleitung hält, kommt was Feines dabei heraus. Die Blaupause für die großen Jungs in Wolfsburg, Ingolstadt und im tschechischen Mladá Boleslav nennt sich MQB (Modularer Querbaukasten) und bildet die technische Basis für den Golf 7, Audi A 3, Seat Leon und eben dem Skoda Octavia. Nach der Stufenheck-Limousine soll nun der Octavia Combi das Herz der Autofahrer gewinnen. Schließlich ist der Kombi das Zugpferd der Octavia-Reihe.

Da sich die Ingenieure an eben diese Vorgaben gehalten haben und sich zudem kräftig im Konzernregal bedienen durften, ist ein grundsolides Auto herausgekommen. Ein Octavia wird nie ein Alfa Romeo sein, aber an dem schnörkellosen stimmigen Design sieht man sich auch nicht so schnell satt. Das gilt auch für den Innenraum. Die Zeit der funktionellen aber tristen Grau-in-Grau-Hartplastik-Landschaft ist im gefahrenen Top-Modell passé. Zweifarbige Applikationen und unterschäumte Oberflächen schmeicheln Hand und Auge.

Klar, zur Wertigkeit eines Audi A3 oder auch des Golf 7 fehlt noch etwas. Aber die klare Gliederung der Instrumente und die einfache Bedienung im Octavia sind einfach positiv - ungeachtet jeder Material-Diskussion. Und wer mindestens 1.790 Euro für das Top-Navigationssystem "Columbus" hinlegt, freut sich über einen acht-Zoll-Bildschirm und eine gestochen scharfe Anzeige. Damit sind die technischen Anleihen aber bei weitem noch nicht ausgereizt.

Bei den Assistenzsystemen hat der Skoda ebenfalls aufgeholt. Die technischen Helferlein, wie einen adaptiven Tempomaten, dem Spurhalte-Assistenten, die Verkehrszeichenerkennung oder der Einpark-Assistent stammen aus dem Konzernregal. Allerdings ist das maskierte Dauerfernlicht mit Bi-Xenon-Scheinwerfern den beiden oberen Ausstattungslinien vorbehalten und kostet 1.215 beziehungsweise 965 Euro Aufpreis. Eine Rückfahrkamera gibt es bislang beim Skoda weder für Geld noch für gute Worte.

Die ureigenste Stärke des Octavia sind seine Ausmaße, die den Tschechen eigentlich schon Richtung Passat hieven. Mit 4,66 Metern ist der Kombi genauso lang, wie die Stufenheck-Limousine und somit neun Zentimeter länger als der Vorgänger. Wer spricht da eigentlich noch von Kompakt? Der Kofferraum fasst 610 bis 1.740 Liter bei umgelegten Rückbänken. Zum Vergleich: Beim Golf-Variant, der ähnliche Dimensionen hat, sind es 605 bis 1.620 Liter. Wer einen Octavia Combi fährt, erwartet, dass der Ladeboden eben ist (ist er) und die Ladekante niedrig (ist sie). Kleinigkeiten, wie die elektronisch öffnende Heckklappe oder das praktische Zusatzfach unter dem Ladeboden setzt man bei einem Skoda mittlerweile voraus. Angenehm sind sie trotzdem.

Platz ist im Tschechen mehr als genug vorhanden. Egal ob vorne oder hinten. Überall kann man es sich gemütlich machen. Auch auf langen Strecken. Ein Resultat des um fast elf Zentimeter gewachsenen Radstandes. Allerdings fühlen sich auf der Rückbank nur zwei Erwachsene wirklich wohl. Der mittlere Platz ist eher als Notbehelf gedacht. Vorne geht es ebenfalls geräumig zu. Doch beim Seitenhalt haben die Skoda-Ingenieure wohl eher an entspannte Geradeaus-Fahrten gedacht, als an eine schnelle Kurven-Hatz. Das Fahrwerk ist eher kommod abgestimmt, überzeugt aber auch in Kurven. Die Steuerung gibt ebenfalls kaum Grund zur Klage: Das Volant liegt gut in der Hand und die Lenkung ist ausgewogen und direkt, könnte lediglich einen Schuss mehr Rückmeldung geben.

Die um bis zu 102 kg leichtere und verwindungssteifere Karosserie als der Vorgänger, macht dem Fahrwerk das Leben auch leichter. Wem das nicht reicht, der kann erstmals beim Octavia den 1,8 TSI (180 PS), die beiden Diesel mit 105 und 150 PS mit einem Allradantrieb mit Haldex-5-Kupplung kombinieren. Der tschechische Quattro machte bei ersten Fahrten einen souveränen Eindruck. Das gilt auch für die Kombination aus 150-PS-Diesel mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Durchschnittsverbrauch von 6,3 l/100 km bei durchaus ambitionierter Fahrt vervollständigt das gute Gesamtbild.

Allerdings ist ein top-ausgestatteter Octavia Combi kein Schnäppchen mehr: der 2,0-Liter-Diesel mit DSG-Getriebe kostet in der Elegance-Version mindestens 29.210 Euro. Das sind 1.640 Euro weniger als ein Golf Variant. Wer nicht ganz so hoch hinaus will, startet mit dem 86-PS-1,2-TSI bei 16.400 Euro und da bekommt man eine ganze Menge Auto fürs Geld.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2013-05-02

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