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Testbericht

Stefan Grundhoff, 21. August 2019
Was Skoda anfasst, scheint zu Gold zu werden. Nahezu jedes Fahrzeug wird zu einem Erfolgsmodell und zunehmend setzen die Tschechen darauf, zu einer SUV-Marke zu mutieren. Mit dem Kamiq rundet Skoda sein Portfolio nach unten hin ab.

Dabei bleibt Skoda seiner Linie treu. Das Design ist zurückhaltend, unspektakulär und wenig aufdringlich. Zudem ist der Skoda Kamiq etwas größer als seine Klassenkameraden. Denn Seat Arona und VW T-Cross sind deutlich kürzer; der Kamiq ist sogar länger als der an sich klassenhöhere VW T-Roc. Insbesondere in China will Skoda mit dem Kamiq als dort verfügbare Langversion und seinem vorbildlichen Platzangebot punkten, doch auch in Europa dürfte der Kamiq seine Fans finden, denn obschon die Modellpalette nicht mehr derart günstig ist, wie noch vor Jahren: ein Skoda bleibt ein fairer Deal - das gilt auch für den 4,24 Meter langen Kamiq, der selbst Interessenten eines VW Golf, Ford Focus oder Opel Astra locken dürfte. Schließlich geht es für das Basismodell bei knapp 18.000 Euro los.

Speziell im Innenraum kann der Kamiq überzeugen. Vorne sitzt es sich angenehm und auf Wunsch lässt sich zumindest der Fahrersitz elektrisch verstellen. In der zweiten Reihe können zwei Personen auch auf längeren Strecken kommod sitzen. Noch angenehmer machen den Aufenthalt zentrale Luftaustrittsdüsen und eine optionale Sitzheizung. Der Kofferraum fasst 400 Liter und für 350 Euro gibt es eine elektrische Heckklappe, auf die man nicht mehr verzichten möchte. Wer die getrennten Rücksitze umklappt, kann bis zu 1.400 Liter nutzen und der umklappbare Beifahrersitz ermöglicht es, Gegenstände bis zu einer Länge von 2,45 Metern zu transportieren. Viel Licht bringt zudem das überdimensionale Panoramadach (630 Euro) in den Innenraum. Leider lässt sich das Dach zwar verschatten, aber nicht öffnen. Das Cockpit, Schalter, Bedieneinheiten und Verkleidungen präsentieren sich im typischen Skoda-Outfit, auch wenn die Materialanmutung und - auswahl zumindest auf den zweiten Blick wertiger sein könnte. Auf den ersten Blick ist der Kamiq chic und wertig. Dazu tragen insbesondere die animierten Instrumente sowie der große 9,2 Zoll große Multifunktionsbildschirm in der Cockpitmitte bei, auf dem sich nicht nur Soundsystem und zentrale Funktionen, sondern auch Klimatisierung und Navigation bedienen lassen. Praktisch bleiben der Eiskratzer in der Tankklappe, der Regenschirm in der Fahrertür und ein ausfahrbarer Türkantenschutz, den man bereits von Ford kennt.

Für soliden Vortrieb sorgt im Kamiq ein Liter große Dreizylinderturbo, der in seiner höchsten Leistungsstufe 85 kW / 115 PS und ein maximales Drehmoment von 200 Nm leistet. An einen drehmomentstarken Dieselmotor kommt der kleine Benziner mit seinem schnatternden Dreizylinderklang nicht heran, aber kraftvoll genug ist das Triebwerk für diese Liga allemal. Das reicht allemal für 200 km/h und eine Beschleunigung 0 auf Tempo 100 in 9,9 Sekunden. Der Normverbrauch liegt bei 5,9 Litern Super auf 100 Kilometern. Wer es sparsamer will, kann sich für den 1,6-Liter-TDI mit identischen 85 kW / 115 PS entscheiden. Gut abgestimmt: das manuelle Sechsganggetriebe, das ein Doppelkupplungsgetriebe entbehrlich werden lässt.

Der Skoda Kamiq ist eben nicht nur praktisch, sondern er fährt auch gut. Leider gibt es ihn nicht mit Allradantrieb, denn wer flott unterwegs ist, spürt die Antriebskräfte in der sonst sehr guten Lenkung, die eine exzellente Rückmeldung von der Fahrbahn gibt. Ähnlich sieht es mit dem Fahrwerk aus. Man kann ruhig die Finger vom Fahrprogrammschalter lassen, denn die Unterschiede der einzelnen Fahrmodi sind überschaubar. Und am besten schlägt sich der Skoda Kamiq ohnehin im Komfort- / Normalmodus, denn hier federt der 1,3 Tonnen schwere Fronttriebler locker und gefällig über alle hinweg. Größere Querfugen und lange Bodenwellen - so leicht lässt sich der Einsteiger-SUV nicht aus der Ruhe bringen. Zu dynamisch soll man es dann jedoch nicht angehen lassen, denn dann kommt der kleine Bruder des auch als Allradler verfügbaren Skoda Karoq an seine Grenzen und schiebt eifrig untersteuernd über die Vorderachse.

So viele Komfort- und Sicherheitsausstattungen es beim Skoda Kamiq gegen Aufgeld auch gibt, so sehr lässt sich der Basispreis von 17.950 Euro in die Höhe schrauben. Für den Preis gibt es nur eine Magerausstattung und einen Dreizylinder mit 70 kW / 95 PS, der obligatorisch an ein manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt ist. Deutlich besser passt die Topausstattung mit dem 115-PS-Benziner, der bei 23.950 Euro startet. Mit beheizten Sitzen, LED-Scheinwerfern Soundsystem, animierten Instrumenten, Fahrerassistenzfunktionen und Navigationssystem drückt sich der Preis überraschend schnell über die 30.000-Euro-Marke. Dafür gibt es zugegeben viel Auto, doch günstig ist anders.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Sechsganghandschaltung
Motor Bauart:Dreizylinder mit Turboaufladung
Hubraum:999
Preis
Neupreis: ab 17950 € (Stand: 2019-08-21)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2019-08-21

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