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Testbericht

9. Juni 2004
Aachen, 9. Juni 2004 – Sportlich und charakterstark: Diese Eigenschaften wünschen sich immer mehr Deutsche von ihrem zukünftigem Auto. Der Erfolg des Mini von BMW ist bestes Beispiel für diesen Trend. Auch Seat will künftig verstärkt seine Fahrzeuge über solche Merkmale an den Mann beziehungsweise an die ein oder andere Frau bringen – interessanter Weise mit dem neuen Altea ab Sommer 2004 im Minivan-Segment. Das kommt Ihnen spanisch vor? Zu Recht. Minivans sind eigentlich funktionale Fahrzeuge mit sachlicher Optik. Ist der Altea also ein neuer Minivan der anderen Art?

Temperament von Walter und Salsa Ja, eindeutig sogar. Der einst bei Alfa Romeo wirkende Stardesigner Walter de Silva hat den Altea kühn gezeichnet. Gestalterische Vorlagen lieferte die Sportwagenstudie Salsa aus dem Jahr 2000. Zusammen mit der Technik von Audi A3 und VW Golf V ist so ein sportlich abgeschmeckter Design-Mix entstanden. Wir haben den lebhaften Abgang des Altea-Cocktails mit dem 140 PS starken 2.0 TDI getestet.

Front-Feger Besonders das Gesicht verschafft dem Altea einen starken Auftritt. Große Luftöffnungen, prominenter Kühlergrill, markante Scheinwerfer und dynamische Linien im Blech sorgen für eine ansehnliche und maskuline Optik. Vom biederen Charme seiner Fahrzeugklasse hebt sich der neue Seat-Van damit wohltuend ab.

Pfiffig versteckt Ein Design-Schmankerl sind die unsichtbaren Frontscheibenwischer. Sie verstecken sich hinter Blenden an der linken und rechten A-Säule. Das nach hinten coupéähnlich abfallende Heck kann optisch mit dem gelungenen Gesicht nicht ganz mithalten.

Für Hutträger geeignet Das Raumangebot des Altea ist dank des hohen Aufbaus selbst für Hochgewachsene großzügig. Das straffe Gestühl mit gutem Seitenhalt bietet zudem beste Voraussetzungen zum komfortablen Reisen. Der mittlere Sitz im Fond sollte hingegen nur im Notfall belegt werden oder in seiner Funktion als Getränkehalter genutzt werden.

Toll gemacht Die Verarbeitung im Innenraum ist hochwertig, die Materialien attraktiv, das Design harmonisch und schön – ein Wohlfühl-Interieur mit funktionalem Arbeitsplatz. Das hervorragend in der Hand liegende Lenkrad und der kurze Schalthebel setzen zudem sportliche Akzente.

Karamba! Diese Sportlichkeit zeigt der Altea auch im Fahreinsatz. Der 140 PS starke 2.0 TDI mit knackig schaltendem Sechsgang-Getriebe geht ordentlich zur Sache. Die Kraft bringt der Diesel dank elektronischer Helfer sauber auf den Asphalt. Den 100-km/h-Sprint knackt er in 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit des 1.430 Kilogramm schweren Spaniers liegt bei 201 km/h. Der Verbrauch beträgt nach Angaben des Herstellers 5,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Die Abgasnorm Euro 4 erfüllt er außerdem.
Diesellust dank Turbo Negativ fallen das etwas raue Naturell des Motors und eine leichte Anfahrtsschwäche auf. Von 1.750 Umdrehungen an feuert der Selbstzünder dafür mit satten 320 Newtonmetern Drehmoment die Antriebsräder an. Ab dieser Drehzahl steigt der Turbolader ein und katapultiert den Spanier mit Olé in den Orbit freudvoller Landstraßenparcours. Jede Kurve kann zum Lustbogen werden.

Für flotten Fahrstil Das sportlich abgestimmte Fahrwerk unterstützt eine forsche Gangart. Zugegeben: Wankbewegungen des 1,57 Meter hohen Altea sind spürbar und die elektrohydraulische Lenkung könnte noch eine Spur direkter wirken. Dafür kommt der Komfort nicht zu kurz. Unebenheiten werden trotz der guten Straßenlage nicht ungebührlich stark in den Innenraum weitergeleitet.

Etwas Entscheidendes fehlt Obwohl der Altea dynamisch voranprescht, fährt er bei der Innenraum-Variabilität den meisten Konkurrenten hinterher. Lediglich die Lehne der Fondsitzbank ist im Verhältnis 60:40 umlegbar. Vergleichsweise umständlich muss diese über eine Textillasche entriegelt werden. Komplett umgelegt ergibt sich ein nahezu ebener Laderaum für 1.320 Liter Gepäck. Für ein Fahrzeug dieser Klasse eindeutig zu wenig.

Insgesamt 30 Staufächer Unterm Kofferraumboden befindet sich ein großes Staufach, und unterhalb der Kofferraumabdeckung gibt es eine zusätzliche Staumöglichkeit für Kleinkram. Wir haben nicht nachgezählt, aber laut Seat soll es insgesamt 30 Staufächer im Altea geben. Dieser Überfluss kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Variabilität für einen Minivan sehr gering ist. Als Sechs- oder Siebensitzer wird es den Altea übrigens nicht geben.

Preis und Ausstattung Der Seat Altea 2.0 TDI kostet mindestens 22.870 Euro. Zur Serienausstattung gehören unter anderem ein in Höhe und Länge verstellbares Lenkrad, eine Mittelarmlehne hinten mit zwei Getränkehaltern, ein Audiosystem mit CD-Spieler, elektrische Fensterheber vorne, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, eine Außentemperaturanzeige, ABS, ESP und sechs Airbags. Die Liste der Extras ist lang, doch selbst mit umfangreicher Luxus-Ausstattung bleibt der Preis noch unter 30.000 Euro. Für einen vergleichbar ausgestatteten VW Touran oder Audi A3 müsste man deutlich mehr hinblättern.
Technische Daten
Motor Bauart:Reihen-Vierzylinder-Diesel mit Abgasturbo, DOHC, TDI Direkteinspritzung, vier Ventile pro Zylinder
Hubraum:1.968
Leistung:103 kW (140 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.750 - 2.500 UPM
Preis
Neupreis: 22.870 € (Stand: Juni 2004)
Fazit
Seat hat das Thema Minivan keineswegs revolutioniert. Doch der Altea setzt eigene Akzente: Er inszeniert sich über auffälliges Design und hervorragende Fahreigenschaften. Außerdem wurde der Innenraum sehr ansprechend gestaltet und mit einer Vielzahl von Staufächern versehen. Das ganze Paket wurde zudem zu einem günstigen Preis geschnürt.

Mit klassenüblicher Variabilität eines Minivans kann das Altea-Innere jedoch nicht aufwarten. Ob die Käufer hierzulande ein derart ungewöhnliches Minivan-Konzept hinnehmen, muss sich erst zeigen. Seat will noch in diesem Jahr 10.000 Altea in Deutschland verkaufen. Zumindest stehen hierfür starke und attraktive Motoren zu Wahl. Der 2.0 TDI ist ein gleichzeitig wuchtiger und sparsamer Motor, der jedoch etwas rau arbeitet. (mh)

Quelle: auto-news, 2004-06-09

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