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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 17. April 2019
SP-X/Köln. Er ist der kleine, freche Bruder des Erfolgsmodells Qashqai: Wo der Kompakt-Crossover vor allem Familien mit Sinn für Praktisches anspricht, gibt der Nissan Juke mit schrägem Styling und dynamischem Handling den jugendlichen Lifestyler. Bei der Hauptuntersuchung merkt man ihm allerdings eine leichte Unreife an.Karosserie und Innenraum: Im Gegensatz zum seriösen Qashqai will der seit 2010 erhältliche Juke mit seinem extrovertierten Design bewusst polarisieren – entweder er gefällt oder man hasst ihn. Von den typischen SUV-Vorteilen bietet der kleine Crossover lediglich die hohe Sitzposition, das Platzangebot ist hingegen arg eingeschränkt. Der Kofferraum ist bis zum Lifting im Sommer 2014 winzig, der Fond eng und dunkel. Und selbst vorne kommt kein großzügiges Raumempfinden auf. Fahrkomfort ist ebenfalls nicht die Stärke des 4,13 Meter langen Fünftürers. Im Gegenzug bietet er zumindest in den stärkeren Motorvarianten wendigen Fahrspaß und sportliches Kurvenverhalten. Hingucker am Fahrerarbeitsplatz ist die in Wagenfarbe gehaltene Mittelkonsole, die angeblich von den Tanks schneller Motorräder inspiriert ist und für etwas Pfiff im ansonsten eher zurückhaltend gestylten Innenraum sorgt.Motoren: Allradantrieb ist eher die Ausnahme beim Juke. Die traktionsfördernde Technik gibt es nur als Option in Verbindung mit den starken 1,6-Liter-Turbobenzinern (140 kW/190 PS bis zu 160 kW/218 PS im seltenen Sportmodell Nismo RS). Für weniger leistungshungrige Fahrer bot Nissan über die Jahre unterschiedliche Ausführungen des 1,6-Liter-Motore ohne Turbo an, zunächst mit 69 kW/84 PS, später mit bis zu 86 kW/117 PS. Zwischen 2014 und 2018 war zudem ein 1,2-Liter-Dreizylinderturbo mit 85 kW/115 PS zu haben, der in den Juke-Foren im Internet allerdings einen auffallend schlechten Leumund in Sachen Zuverlässigkeit und Verbrauch hat. Wer viel fährt, findet im 1,5-Liter-Diesel einen passenderen Begleiter, der mit 81 kW/110 PS und ordentlichem Drehmoment gut zum flott abgestimmten Juke passt. Für die Kraftübertragung sorgen im kleinen Nissan je nach Motorleistungsstufe manuelle Getriebe mit fünf oder sechs Gängen, einzige Automatik-Option ist eine CVT-Box, die hierzulande wenig Fans hat und entsprechend schwer zu finden ist.Ausstattung und Sicherheit: Wie viele Nissan-Modelle bietet auch der Juke schon in der Basisausführung („Visia“) eine ordentliche Ausstattung. Posten wir Klimaanlage, Fensterheber rundum und CD-Radio waren seinerzeit nicht unbedingt Standard in der Kleinwagenklasse. Als „Acenta“ sieht der Crossover mit Leichtmetallfelgen, Lederlenkrad und Nebelscheinwerfern allerdings noch deutlich schicker aus, in der „Tekna“-Variante kommen Extras wie das Navigationssystem und die – aufgrund der unübersichtlichen Karosserie – durchaus sinnvolle Rückfahrkamera dazu. Die leistungsstarken „Nismo“-Modelle verfügen darüber hinaus noch über die üblichen Sport-Insignien an der Karosserie sowie passende Sitze. Moderne Assistenzsysteme sind erst seit 2014 zu haben, darunter Spurhalte- sowie Totwinkelassistent und ein Helfer, der beim Rückwärtsausparken vor herannahendem Querverkehr warnt. Sechs Airbags und der Schleuderschutz ESP waren aber immer an Bord. Beim EuroNCAP-Crashtest 2011 reichte es für die Maximalwertung von fünf Sternen.Qualität: So frech und selbstbewusst der Juke auch auftritt – bei der HU sollte er sich besser in Demut üben. Der TÜV Report attestiert ihm eine allenfalls durchschnittliche Qualität, mit der Tendenz nach unten. Vor allem Ölverlust und schlechte Abgaswerte sorgen nicht selten für eine verweigerte Plakette. Auch die Bremse zählt zu den Schwachstellen. Wenig Probleme macht hingegen das Fahrwerk; Federn, Dämpfer, Antriebswellen und Lenkung sind über alle Baujahre vorbildlich.Fazit: Wer eine modische Alternative zum Kleinwagen sucht und sich von der speziellen Designsprache angesprochen fühlt, sollte den Juke auf die Auswahlliste nehmen. Schon allein deshalb, weil das Angebot an älteren Gebrauchten in diesem Segment eher klein ist. Denn die wirklich große Mini-SUV-Welle begann erst zur Mitte der Juke-Produktionszeit. Preislich startet der Crossover bei rund 7.500 Euro.Der Nissan Juke war einer der Vorreiter des Mini-SUV-Trends. Auch knapp ein Jahrzehnt später zählt er nicht zum alten Eisen – auch wenn seine TÜV-Bilanz eher mittelmäßig ausfällt.
Fazit
Der Nissan Juke war einer der Vorreiter des Mini-SUV-Trends. Auch knapp ein Jahrzehnt später zählt er nicht zum alten Eisen – auch wenn seine TÜV-Bilanz eher mittelmäßig ausfällt.

Quelle: Autoplenum, 2019-04-17

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