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Testbericht

Marcel Sommer, 28. August 2014
In Tucumcari eröffnete vor rund drei Monate das erste Route 66-Museum des US-Bundesstaates New Mexico. Bislang verirrten sich dorthin allerdings nur wenige Besucher.

Tucumcari. Ein Name, der eher nach einem stolzen Indianerhäuptling, als an eine kleine Stadt in mitten der Wüste New Mexicos klingt. Eine Stadt, die über viele Jahrzehnte zu einer festen Größe an der legendären Route 66 gewachsen ist. Motels, Hotels, Kinos und Museen erfreuten sich einer ebenso großen Besucherzahl wie die Tankstellen und Diners. Tucumcari ist die größte Stadt zwischen dem texanischen Amarillo und der größten Stadt New Mexicos, Albuquerque. Über 13.000 Einwohner zählte sie und über ein mangelndes Verkehrsaufkommen konnte sich niemand beschweren. Bis, ja bis zum Jahr 1981. Denn genau in diesem Jahr wurde der Streckenabschnitt der Umgehungsstraße Interstate 40 eröffnet, der den Verkehr nicht mehr durch, sondern um Tucumcari herumleitet. Eine Straße, die auf Grund ihrer 4.112 Kilometer die drittgrößte der USA ist. Sie führt vom kalifornischen Barstow bis an die Ostküste, nach Wilmington in North Carolina.

Mit der Umgehungsstraße verirrten sich immer weniger Reisende in die Lokalitäten von Tucumcari. Hotels, Tankstellen und Diner mussten der Reihe nach schließen. Die schönen Neonreklameschilder blieben abgeschaltet. Die wenigen, die noch hingen wurden zudem 2007 von einem starken Sturm zerstört. Dennoch zählt Tucumcari heute noch zu den schönsten Städten an der fast 4.000 Kilometer langen Route 66. Denn die Stadt beginnt ganz offensichtlich sich so langsam aber sicher ihrem Schicksal entziehen zu wollen und frischt sich für Touristen auf. Alte Sehenswürdigkeiten werden neu hergerichtet, ohne dabei so kitschig zu wirken wie es in Seligman, dem Epizentrum der Route 66-Geschichte, der Fall geworden ist. Es ist schnell zu erkennen, was diese Stadt einst für eine Anziehungskraft auf Reisende gehabt haben muss.

Dennoch musste sie direkt nach 1981 eine harte Durststrecke erleiden. Auf die Eröffnung der Umgehungsstraße folgte ein rapider Rückgang der Einwohnerzahl. "Heute leben hier nur noch rund 5.000 Menschen und ein paar Klapperschlangen. Letztere muss ich regelmäßig erschießen, da sie sonst meine Hunde töten", erzählt ein Einwohner. Genauer gesagt ist es Bob Beaulieu. Bob ist ein schüchtern wirkender, weißhaariger Mann mit weißem Schnauzbart. Er trägt das seitlich an seinem Gürtel, was hier in der Gegend viele Männer tragen: sein Smartphone - der Wilde Westen ist längst vorüber. Damit sich aber zumindest die Fans der Route 66 an die guten alten Zeiten erinnern können, dafür hat der 65-Jährige nun zusammen mit der Gemeinde das erste Route 66-Museum in New Mexico eröffnet.

"Von den acht Staaten, die die Route 66 durchkreuzt, waren wir der einzige ohne ein Museum. Seit dem elften Juni dieses Jahres hat sich das geändert. Der Eintritt ist frei und zu sehen gibt es neben alten Zapfhähnen, Straßenschildern und vielem weiterem die weltweit größte Fotoausstellung zum Thema Route 66. Zu den vier alten Autos kommen dieser Tage noch zwei weitere hinzu. Es wird langsam", verrät Bob. Seine ebenfalls freiwillig arbeitende Kollegin Gail Sanders fügt stolz hinzu: "Es sind genau 166 Bilder, die Fotograf Michael Campanelli im Jahr 2002 auf seiner Tour über die Route 66 gemacht hat. Die vier ausgestellten Fahrzeuge sind ein 1929er Ford Model A Sedan, ein 1931er Ford Model A Coupe, ein 1937er Studebaker President und ein 1955er Mercury Montclair. Ein 1963er Ford Galaxie 500 und ein 1968er Dodge Super Bee kommen bald."

Was ebenfalls bald kommen wird, oder besser gesagt kommen muss, ist eine Beschilderung beziehungsweise ein Wegweiser hin zum 280 Quadratmeter kleinen Museum. Denn abgesehen vom berühmten Route 66-Monument, das für 125.000 Dollar errichtet wurde, weißt nichts darauf hin, dass sich hier auch nur irgendetwas anderes befindet außer einem Kongresssaal - inklusive sauberer Toiletten. Auf der anderen, der nicht Route 66-zugewandten Seite ist zwar in großen Lettern New Mexico Route 66 Museum zu lesen, doch fährt dort leider niemand her. "Das Kongresscenter wird hoffentlich nur ein vorübergehender Veranstaltungsort sein. Wir versuchen ein größeres Gebäude zu bekommen, das uns mehr als 3.500 Quadratmeter zur Verfügung stellt." Zu wünschen wäre es ihm und seinem kleinen Freiwilligen-Team.

Quelle: Autoplenum, 2014-08-28

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