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Testbericht

Jürgen Wolff, 4. Juli 2018
Kein Führerschein, aber im Offroader durchs Gelände? Bei Land Rover geht das: Der Hersteller bietet ein spezielles Fahrtraining für Kinder an.

Anna Schalke liebt Pferdestärken: Die elfjährige Gymnasiastin aus Heiligenhaus im Niederbergischen Land ist begeisterte Reiterin und auf dem Bauernhof ihres Vaters Marc den Umgang mit einem PS gewöhnt. Jetzt allerdings sind es deutlich mehr als 200 PS, mit denen sie klar kommen muss. Anna sitzt in einem Land Rover Discovery Sport und soll damit durchs Gelände. Als \"echtes Offroad-Abenteuer\" bietet der britische Hersteller auf dem Gelände einer alten Kalk-Sandsteingrube bei Wülfrath seit anderthalb Jahren ein Fahrtraining für 11- bis 17-jährige an.

Einzige Voraussetzung: \"Keine gesundheitlichen Einschränkungen\" und eine Mindestgröße von 1,42 Metern. Sonst würden die Füße nun mal nicht an die Pedale reichen, erklärt Instruktor Sascha Herweg, der auf dem Gelände sonst die Teilnehmer für \"Experience\"-Touren durch Namibia, Botswana oder Island fit macht.

Aber heute ist der Nachwuchs dran. Und vor der Fahrt über die Steigungen oder den Waldweg steht erst einmal die Eingewöhnung an das Auto - schließlich hat Anna noch nie zuvor hinter dem Lenkrad gesessen. Herweg erklärt geduldig, wie das Fahren funktioniert - mit Papa als mehr oder weniger gutem Beispiel. Gurt an, Hände fest ans Lenkrad, in Viertel-nach-Neun-Position, und in engen Kurven nicht wild kurbeln. Spiegel einstellen und sanft mit Gas und Bremse umgehen. \"Die Kinder\", sagt Herweg zufrieden, \"sind fahrerisch noch nicht versaut und haben sich im Straßenverkehr noch keine Unsitten angeeignet.\"

Zunächst geht es auf einem großen Schotterplatz im Kreis herum, damit ein Gefühl aufkommt für die Lenkung, für die Wirkung der Pedalerie. Anna ist mit Konzentration dabei. Und mit erkennbar viel Spaß. Von Runde zu Runde gewinnt sie mehr Selbstvertrauen, mehr Sicherheit. Herweg lässt sie eine Acht fahren, zwischen zwei Container manövrieren. Dabei sieht er schnell, was er seinen Schützlingen zumuten kann: \"In unterschiedlichem Alter ist zum Beispiel die Fähigkeit unterschiedlich ausgeprägt, in Räumen zu navigieren oder Geschwindigkeiten abzuschätzen.\"

Keine halbe Stunde, und Anna ist fit fürs Gelände. Der Steinbruch ist inklusive der Waldflächen oben am Rand üppige zwölf Hektar groß. Viel Platz, um Bergauf- und Bergabfahrten oder Tümpel einzurichten, über und durch die man die Geländewagen quälen kann. 75 Prozent Steigung oder 110 Prozent Gefälle? Kein Problem. Eine künstliche Brücke, nicht viel breiter als der Discovery? Auch da. Ein langer Feldweg hoch zum Rand des Steinbruchs steht am Anfang des eigentlichen Offroad-Abenteuers.

Anna lenkt den Discovery beherzt ins Gelände. Sascha Herweg auf dem Beifahrersitz kann notfalls jederzeit eingreifen: Vor ihm im Fußraum ist eine komplette zweite Pedalerie eingebaut, wie in einem Fahrschulauto. Aber passiert ist eigentlich nie was, lobt Herweg seine Schüler: \"Einmal musste ein Unterbodenschutz daran glauben - aber das war\\\'s dann auch.\" Juristisch abgesichert sind Land Rover, Eltern und Kinder ohnehin - zudem muss mindestens ein Erziehungsberechtigter in Wülfrath dabei sein.

Auch bei Anna geht - natürlich - alles gut. Als sie mit breitem Grinsen im Gesicht, nach rund einer Stunde Geländefahrt aus dem Cockpit klettert, wartet schon Vater Marc. Und Nora Garbella mit ihrem Vater Nils. \"Man sitzt ja sonst immer nur im Auto und macht nix\", sagt die 13jährige: \"Jetzt will ich mal sehen, wie es ist, wenn man selber lenkt.\" Genau das steht die nächste Stunde auch für sie auf dem Programm. Und natürlich das zufriedene Lächeln am Schluss.

Bis zu zwei Mal im Monat bietet Land Rover in Wülfrath das Fahrtraining für den Nachwuchs an, meist sind die Termine ausgebucht. Ein bis drei Kinder können jeweils daran teilnehmen, die Preise variieren je nach Anzahl der Kinder von 150 bis 225 Euro pro Gruppe für rund 90 Minuten Training. Für Geburtstagsfeiern und Ähnliches gibt es individuelle Arrangements. Und natürlich macht Land Rover keinen Hehl daraus, dass es nicht nur um den Umsatz geht, sondern vor allem auch darum, den Kindern der Generation Handy ein positives Gefühl für das Thema Auto zu vermitteln. Zumindest bei Anna und Nora hat das funktioniert.

Quelle: Autoplenum, 2018-07-04

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