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Testbericht

Marcel Sommer, 31. Juli 2014
Mit dem Quadski bringt Hersteller Gibbssports einen amphibischen Alleskönner auf die Straße. Ob den Kunden der Fahrspaß 30.000 Euro wert ist, muss sich jedoch erst noch zeigen.

Spätestens seit dem James Bond-Streifen "Der Spion, der mich liebte" hat sich ein Bild ins Gedächtnis eines jeden Autofahrers gebrannt: Ein Auto, das sowohl an Land als auch unter Wasser zu bewegen ist. Saß Roger Moore 1977 noch im weißen Lotus Esprit S1, könnte heute jeder, der 30.000 Euro übrig hat, auf einem Quadski ähnliches erfahren. Einen kleinen aber feinen Unterschied gibt es jedoch: Der Quadski fährt an Land und auf dem Wasser. Denn wie der Name schon verrät, ist das vierrädrige Amphibienfahrzeug ein Mix aus einem Jet-Ski und einem Quad, genauer gesagt einem ATV, sprich All Terrain Vehicle. Denn dadurch umgeht sein Entwickler, der Neuseeländer Alan Gibbs, einem Zulassungsverbot seitens der US-Sicherheitsbehörde. Denn bei einem seiner vorherigen Amphibienfahrzeuge führte das Fehlen von Airbags dazu, dass es ein Einzelstück bleiben musste. Das kann ihm jetzt nicht mehr passieren.

Für den Antrieb des Quadski sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser sorgt ein Motorradmotor. Das BMW K1300cc-Vierzylinderaggregat leistet 105 kW / 140 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 118 Newtonmetern. Dies ist auch notwendig, da der Hecktriebler in seiner XL-Version mit zwei Sitzplätzen 652 Kilogramm auf die Waage bringt. In der Einzelsitzkonfiguration wiegt er knapp ein Zentner weniger. Wer jetzt denkt, dass so ein robust ausschauendes Gefährt perfekt in die Welt der übergewichtigen Amerikaner passt, der irrt jedoch. Denn der Fahrer des 3,26 Meter langen Quadski darf maximal 100 Kilogramm schwer sein und höchstens 20 Kilogramm an Gepäck mitnehmen. Der 3,56 Meter lange Quadski XL darf insgesamt 185 Kilogramm transportieren. Aufgeteilt auf zwei Sitze bedeutet dies jedoch einen Gewichtsschnitt von rund 90 Kilogramm. Zudem muss sich von dem Gedanken, dass noch ein Anhänger hinterhergezogen werden kann, ebenfalls auf Grund der Gesetzeslage verabschiedet werden.

Ist der 56,5 Liter große Treibstofftank gefüllt kann der 1,3 Liter große Motor per Knopfdruck am linken Griff zum Leben erweckt werden. Per Daumengas am rechten Griff wird auf bis zu 72 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Die zwölf Zoll großen Räder sehen zwar sehr offroadtauglich aus, doch sollte in Anbetracht des reinen Heckantriebs und der Bodenfreiheit von 21,5 Zentimetern eher auf ebenem und nicht allzu sandigem Untergrund gefahren werden. Wird ein Ufer erreicht kann die Transformation zum Wassersportgerät beginnen. Voraussetzung dafür ist eine Mindestwassertiefe von einem Meter, damit die vier kleinen Räder per Knopfdruck problemlos eingefahren werden können. Fünf Sekunden und ein paar Pieptöne später, schwimmt der in Auburn Hill, im US-Bundesstaat Michigan, produzierte Sonderling. Wie auch im Landbetrieb verfügt der Quadski auch auf dem Wasser über einen Rückwärtsgang, was das Rangieren erheblich erleichtert.

Der Unterschied zur Fahrt an Land fällt auf, wenn das erst Mal am Bremshebel gezogen wird. Da passiert dann nämlich überhaupt nichts. Denn auf dem Wasser kann lediglich durch Gaswegnahme gebremst werden. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 39 Knoten, was umgerechnet 72 Kilometern pro Stunde entspricht, kann der Bremsweg da schon mal 76 Meter lang werden. An Land, wo er ja genauso schnell unterwegs ist, sieht das dank gewohnter Bremsanlage schon überschaubarer aus. Der Tiefgang des nun 1,85 Meter breiten Wassergefährts mit Jet-Antrieb beträgt 35,2 Zentimeter. Ob sich das 77er-Bondgirl Barbara Bach lieber auf einem Quadski als in einem Lotos Esprit S1 chauffieren lassen würde, bleibt zu bezweifeln. Doch hätte Roger Moore bestimmt auch an diesem Fahrzeug seine wahre Freude gehabt.

Quelle: Autoplenum, 2014-07-31

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