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Testbericht

26. März 2012
Balocco (Italien), 26. März 2012 - Fiat hat den Punto ein zweites Mal geliftet: optisch und unter der Haube. An der Leistungsspanne hat sich nichts geändert: Sie reicht weiter von 69 PS im 1,2-Liter-Saugbenziner bis 135 PS im 1,4-Liter-Multiair-Turbo. Doch dazwischen gibt es Neuerungen: Zum einen hat Fiat dem als Drei- und Fünftürer erhältlichen Kleinwagen nun auch den Zweizylinder-Turbobenziner eingepflanzt, der auch im 500 und dem neuen Panda eingesetzt wird. Zum anderen verpasste Fiat dem schwächeren der beiden Multijet-Diesel eine Leistungsspritze. Wir haben uns den frisch renovierten Punto einmal näher angesehen und ritten sowohl mit dem TwinAir als auch - zu Vergleichszwecken - mit dem überarbeiteten Diesel aus. Front wieder eleganter Doch zunächst zu den äußerlichen Veränderungen: Endlich hat der Punto wieder ein eleganteres Gesicht bekommen. Die aktuelle dritte Generation wird seit Spätsommer 2005 gebaut. Fiat spricht sogar schon von der sechsten Generation und bezieht dabei alle Facelifts seit 1993 mit ein. Bis 2009 bestach besonders die Front des dritten Punto - damals hieß er noch Grande Punto, weil sein Vorgänger noch eine Weile parallel produziert wurde - durch eine schlichte Eleganz, die an Maseratis erinnerte. Mit dem ersten Facelift 2009 erhielt der zugleich in Punto Evo umbenannte Kleinwagen Stoßfänger, welche die bisherige Finesse vermissen ließen. Jetzt werden die beiden schmalen Kühlergrills wieder von lackiertem Kunststoff getrennt, der nicht mehr aussieht, als sei er nachträglich drangetackert worden. Auch die mit dem Evo eingeführte Chromspange vorne legte Fiat ad acta. Die Außenfarben wurde um die Töne Glam Rock Blau, Tip Tap Rot, Lyrical Grau und Lemon Grün erweitert. Letztere ist allein dem TwinAir vorbehalten. Der TwinAir ist durchzugsstark Frühere Tests mit dem Fiat 500 und zuletzt dem neuen Panda offenbarten, dass der Zweizylinder-Turbomotor dank seiner 85 PS und 145 Newtonmeter Drehmoment ab 2.000 Umdrehungen je Minute zwar durchzugskräftig ist und relativ viel Spaß macht, jedoch trotz Ausgleichsmaßnahmen deutlich vibriert und auch den vom Hersteller angegebenen Durchschnittsverbrauch deutlich übertrifft. Letzteres ist auch im Punto der Fall. Statt 4,2 Liter auf 100 Kilometer zeigte der Bordcomputer bei Fahrten in der flachen Gegend rund um das Fiat-Testareal im italienischen Balocco Werte zwischen 5,5 und 7,0 Liter an. Mit CO2-Emissionen von 98 Gramm je Kilometer sieht es in der Realität also schlecht aus. Fairerweise muss man erwähnen, dass wahrscheinlich ein guter Teil des Mehrverbrauchs auf das Konto der durch die kalte Witterung gefordeten Klimaanlage beziehungsweise Heizung ging. Das serienmäßige Start-Stopp-System griff bei den eisigen Temperaturen nicht.
Weniger Vibrationen im Punto Die Vibrationen des 0,9-Liter-Motörchens haben die Italiener dagegen merklich reduziert. Dafür sorgen ein neues Schwungrad mit doppelter Masse sowie ein neu konstruierter Motorträger. Die Fiat-Modelle 500 und Panda müssen noch ohne diese wirkungsvollen Änderungen auskommen. Jetzt wäre es nur noch schön, wenn die kleine Anfahrschwäche auch verschwinden würde. Klang fast wie ein Zweizylinder-Chopper Geschaltet wird über ein manuelles Sechsgang-Getriebe, bei dem es hier und da etwas hakelt. Einmal in Schwung gekommen, ist der Zweiender mit seinem kernigen Klang zwar stets präsent, tendiert aber nicht wie andere kleine Motoren zu nervigem Kreischen, wenn es gen Höchstdrehzahl geht. Diese liegt bei knapp unter 6.000 Umdrehungen - und daran erinnert einen der Drehzahlbegrenzer ziemlich nachdrücklich. Keine Umdrehung mehr will er rausrücken. Dabei klingt der kleine Turbo beinahe wie das Zweizylinder-Triebwerk eines Choppers. Subjektiv betrachtet dürfte er ruhig noch etwas weiter drehen. Kunden werden sich davon ab April 2012 überzeugen können, denn ab dann wird der Punto TwinAir beim Händler stehen. 1,3-Liter-Diesel ist gelassener Der im Anschluss gefahrene 1.3 16V Multijet, bei dem Fiat ebenfalls Feinarbeit geleistet hat, verhält sich um einiges gelassener als der TwinAir. Dank sei dem um zehn auf 200 Newtonmeter gestiegenen maximalen Drehmoment, das bereits ab 1.500 Umdrehungen ansteht. Statt 75 PS wie früher hat das 1.250-Kubikzentimeter-Triebwerk nun 85 PS. Die Höchstgeschwindigkeit von 172 km/h liegt auf dem TwinAir-Niveau. Beim Spurt von null auf 100 km/h muss man mit 13,1 zu 12,7 Sekunden kleine Abstriche machen. Dafür sticht der Selbstzünder den viel kleineren Benziner beim Verbrauch aus. Angegeben ist er mit 3,5 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Wir kamen auf Werte zwischen 4,5 und 5,2 Liter - noch akzeptabel. Komfortables Fahrverhalten Wer direkt vom TwinAir in den Diesel umsteigt, bemerkt, dass sich die elektronische Servolenkung dort leichtgängiger und synthetischer anfühlt. Damit wollen die Italiener laut Fiat-Pressesprecher Florian Büngener das Handling mit dem schwereren Dieselmotor erleichtern. Für unseren Geschmack gibt die mit etwas mehr Widerstand versehene TwinAir-Lenkung eine bessere Rückmeldung. Auf schlechteren Straßen verhalten sich TwinAir und Diesel recht komfortabel. Nur kurze, heftige Stöße führen zu Poltergeräuschen.
TwinAir mit besonderen Merkmalen Den dreitürigen Punto 0.9 TwinAir gibt es ab 15.200 Euro. Der Fünftürer kostet 16.000 Euro. Das klingt nach einer Menge Holz, doch handelt es sich immerhin um die zweithöchste Ausstattungsvariante Easy. Die Basisausführung namens Pop sowie der Punto Sport können nicht mit dem Zweizylindermotor bestellt werden. Zur Easy-Ausrüstung gehören ein CD-Radio, eine Klimaanlage, Lederbezüge für Lenkrad und Schaltknauf, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, eine SMS-Vorlesefunktion, ein Multifunktions-Lenkrad sowie ein USB-Anschluss. Der TwinAir wird gegenüber den normalen Easy-Modellen noch mit 15-Zoll-Leichtmetallrädern, hochglänzend schwarz lackierten Außenspiegelgehäusen und einem besonderen Interieurdesign versehen. Außerdem ist ein portables Navigationssystem von TomTom mit an Bord. Die Frage ist hier, ob Kleinwagenfahrer all diese Annehmlichkeiten brauchen und schätzen. Vielleicht wäre es sinnvoll, zumindest den Basis-Punto ebenfalls mit dem TwinAir anzubieten. Bald 20 Jahre Punto Für Fiat ist der Punto ein Erfolg. Von ihm wurden seit Einführung der ersten Generation im Jahr 1993 ganze 8,5 Millionen Exemplare abgesetzt. In Italien ist der Uno-Nachfolger das meistverkaufte Auto. Die seit September 2005 gebaute dritte Generation haben die Italiener in Deutschland von 2006 bis Ende 2011 immerhin 164.000 Mal losschlagen können. 2011 waren es 22.037 Einheiten. Gleichzeitig ist der Punto der erfolgreichste Fiat-Pkw der vergangenen fünf Jahre.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:manuell
Motor Bauart:Reihenbenzinmotor mit Turboaufladung
Hubraum:875
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:2
Leistung:62 kW (85 PS) bei UPM
Drehmoment:145 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 15.200 €
Fazit
Der überarbeitete Fiat Punto sieht endlich wieder eine Spur adretter aus. Auch innen ist der Kleinwagen, abgesehen vom etwas zu oft verwendeten schwarzen Hartplastik noch ansehnlich. Erfreulich ist die knisterfreie Verarbeitung. Über den Sinn des TwinAir-Motors lässt sich streiten. Wir lagen weitab vom angegebenen Normverbrauch. Für den Twinair spricht die Durchzugskraft, die Fahrspaß garantiert. Schön ist auch, dass Fiat die Vibrationen des Zweizylinders erträglicher gemacht hat. Allerdings ist es unverständlich, dass es den TwinAir nicht mit der Basisausstattung gibt.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2012-03-26

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