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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 28. Februar 2013

Neuheiten quer durch alle Klasse bietet der diesjährige Genfer Salon. Besonders im Blickpunkt stehen diesmal aber leistungsstarke und edle Modelle.   2013 wird nicht unbedingt das Jahr des Kleinwagens. Das lässt sich schon bei einem Blick auf die Genfer Debütantenliste sagen. Mit dem Mitsubishi Space Star tritt gerade mal ein hoffnungsvoller Neuling ins Licht der Öffentlichkeit. Der 3,71 Meter lange Stadtfloh wird allerdings hierzulande wohl ein Nischenmodell bleiben, ist er doch als Weltauto vor allem für das Ausland und dort für besonders preissensible Gemüter konzipiert. Zumindest kann der äußerlich wenig auffällige Fünftürer mit sparsamen Motoren glänzen. Ziemlich europäisch kommt hingegen der VW Cross Up daher, ein zum modischen Schein-Geländewagen aufgemotzter Kleinstwagen. Für 3.000 Euro Aufpreis gegenüber dem Basismodell gibt es schicke, aber alltagspraktisch eher unerhebliche Details wie einen angedeuteten Unterfahrschutz oder seitliche Beplankungen. In eine ähnliche Richtung orientiert sich die Crossover-Studie Opel Adam Rocks, deren Serienumsetzung bei anhaltendem SUV-Trend nicht ganz unwahrscheinlich ist.   Nachdem viele Hersteller ihre Kompaktmodelle in den vergangenen Jahren erneuert haben, stehen in Genf nun die besonders sportlichen Versionen im Fokus. Mercedes will das Rentner-Image der alten A-Klasse nun mit einer extra dynamischen Version der Neuauflage vergessen machen und greift besonders tief in die Sport-Kiste: Der A45 AMG setzt sich mit 360 PS aus vier Zylindern und Allradantrieb direkt zum Start an die Leistungsspitze in seinem Segment. Mit wohl rund 50.000 Euro kassieren die Stuttgarter dann aber auch gleich Spitzenpreise. Vergleichsweise zahm wirkt im Vergleich der fünftürige Audi S3 Sportback mit 300 PS, ebenfalls vier Zylindern und Allradantrieb, der Einstiegspreis von 39.800 Euro liegt allerdings ebenfalls eine Klasse niedriger.   Dritter deutscher Kompakt-Kraftprotz im Rennen ist das VW Golf R Cabrio, wohl eine der letzten Derivate des alten Golf VI. Der offene Sportler basiert auf dessen Plattform und erhält auch dessen Top-Triebwerk, einen Vierzylinder mit 265 PS. Trotz der nicht ganz frischen Technik ist das R-Cabrio generationsübergreifend das mit Abstand teuerste Modell der Bestseller-Familie: Mindestens 43.325 Euro werden fällig.   Eine Leistungsliga tiefer tritt für 28.350 Euro der neue VW Golf GTI an. Er ist mehr schneller Reise- als Rennwagen, mit mindestens 162 kW/220 PS trotzdem ansprechend motorisiert. Konkurrenz erhält er direkt vor Ort durch den Kia Ceed GT. Die erstmals aufgelegte Sportversion des Koreaners ist mit 150 kW/204 PS zwar im Vergleich eher zivil motorisiert, setzt aber auf schnittiges Design und Preise ab rund 25.000 Euro.   Noch vernünftiger mutet da nur das Programm von Skoda an. Die Tschechen haben ihren neuen Octavia im Programm, der bei Design und Platzangebot erneut eher in die Mittelklasse passt, technisch und preislich aber dem Kompakt-Segment verhaftet bleibt. Mit 15.990 Euro ist er etwas günstiger als der Golf, den gleichzeitig vorgestellten Kombi gibt es für rund 1.000 Euro Aufschlag. Konkurrenz könnte die europaweit erfolgreiche Octavia-Reihe künftig aber verstärkt aus China bekommen. Mit Qoros gibt eine neue Marke in Genf ihr Debüt, die die Fehler ihrer Vorgänger Landwind und Brilliance nicht wiederholen will. Auf den ersten Blick könnte das gelingen, ist die Kompakt-Limousine GQ3 doch durchaus gefällig gestaltete und – nach eigenen Angaben – auch nach europäischen Crashtest-Vorgaben ausgelegt.   Komplettiert wird der Neuheiten-Reigen in der Kompaktklasse durch die Premiere neuer Karosserieversionen bekannter Modelle. Zu den interessantesten zählt wohl der Opel Cascada, der nicht nur einen anderen Namen als sein Plattformbruder Astra trägt, sondern auch deutlich edler daherkommen soll. Mit Stoffverdeck und vier Sitzplätzen dürfte er in auch aufgrund des mittlerweile kleinen Angebots große Chancen haben. Außerdem zeigt sich in Genf erstmals der dreitürige Seat Leon SC mit knackigen Proportionen und verkürztem Radstand sowie der geräumige Toyota Auris Touring Sport; gegenüber der bereits Ende 2012 in Paris gezeigten Studie hat sich der Kombi aber kaum verändert.   Vergleichsweise dünn besetzt zeigt sich in Genf die Mittelklasse. Mit dem BMW 3er Gran Turismo gibt es aber dafür ein komplett neues Fahrzeug in einem komplett neuen Segment. Als Mischung aus Kombi und Coupé transponiert der 3er GT das Rezept des 5er GT eine Oktave nach unten. Die Zielgruppe sind reisefreudige Ästheten. Mit 36.150 Euro ist die dritte Karosserieversion des 3ers allerdings auch die kostspieligste. Im Vergleich mit dem Mercedes C63 AMG Edition 507 handelt es sich allerdings um Kleingeld. Die 507 PS starke Version des Mittelklasse-Coupés schließt die Lücke zwischen dem Standard-AMG sowie der ultrastarken Black Series Version und kostet wohl knapp an die 100.000 Euro.   Der Genfer Salon ist Pflichtprogramm für Edel-Hersteller. So wundert es nicht, dass auch in der Ober- und Luxusklasse zahlreiche Exponate zu bewundern sind. Zu den Höhepunkten zählt der Rolls-Royce Wraith, ein Coupé auf Basis der Selbstfahrer-Limousine Phantom. Von der übernimmt er neben der exklusiven Ausstattung auch den V12-Turbobenziner. Ex-Schwestermarke Bentley geht es gediegener an und legt den Continental Flying Spur auf, der sich äußerlich kaum verändert aber mit neuem V8-Einstiegsbenziner präsentiert. Dass sich Briten auf sportlichen Luxus verstehen, zeigt auch Aston Martin, die den Porsche Panamera-Konkurrenten Rapide geliftet haben. Neben stärker definierten Muskeln im Blech gibt es ein PS-Upgrade für den V12-Benziner, der nun auf 410 kW/558 PS kommt.   Der SUV-Trend ist noch lange nicht zu Ende. In Genf belegen das vor allem die Franzosen. Bei Peugeot tritt der modische Crossover an die Stelle eines konventionellen Modells: Der nur mit Frontantrieb erhältliche 2008 auf Basis des Kleinwagens 208 kegelt den in der Vorgängergeneration noch angebotenen Kombi aus dem Programm. Auch Renault hat mit dem Captur seinen ersten Mini-Crossover im Gepäck; der hochgelegte Kleinwagen, ebenfalls ohne Allradantrieb, basiert auf dem neuen Clio und ersetzt den bisher in dieser Baureihe angebotenen Mini-Van Modus. Ebenfalls mit einem kleinen SUV tritt Suzuki an; die Japaner präsentieren einen Nachfolger für den Crossover-Trendsetter SX4. Auch Ford will nicht fehlen und hat seinen frühestens für Ende des Jahres erwarteten Eco Sport im Gepäck. Der Fiesta-Ableger gibt sich mit markantem Kühler sowie Ersatzrad am Heck besonders bullig und könnte sogar Allradantrieb erhalten.   SUV wildern aber nicht nur im Kombi- und Van-Segment, sondern auch bei den Sportwagen. Audi etwa legt mit dem RSQ3 sein erstes RS-Modell in der Offroader-Klasse auf. Den Antrieb übernimmt ein Fünfzylinderturbo mit 228 kW/310 PS. Ergänzt wird der SUV-Reigen durch die neue Siebensitzer-Version des Hyundai Santa Fe. Der Mittelklasse-Crossover erhält nicht einfach eine dritte Sitzreihe, sondern auch gleich einen verlängerten Radstand.   Auch wenn die SUV dem Vans zunehmend ihre Stellung streitig machen, sind die klassischen Familienmobile nicht ganz weg vom Fenster. Auf dem Autosalon zeigt das vor allem der Kia Carens, der ganz in der neuen Linie der Koreaner auf dynamisches Design und hochwertige Anmutung setzt. Ebenfalls in die Van-Klasse sortierbar ist der Nissan Note, dessen Europaversion in Genf ihr Debüt gibt. Der Micra-Ableger setzt auf sparsame Dreizylindermotoren und ein ausgefuchstes Sicherheitsprogramm, bei dem eine neuartige Heckkamera unter anderem vor Fahrzeuge im toten Winkel warnen kann.   Für besondere Strahlkraft am Lac Leman sollen aber die Sportler sorgen. Allen voran Ferraris neues Flaggschiff F150, der an der Spitze der italienischen Modellfamilie die Nachfolge des Enzo antritt. Mit zwölf Zylindern, mehr als 800 PS, Formel-1-Hybridantrieb und Karbonkarosserie soll der Supersportwagen alle bisherigen Autos der Marke in den Schatten stellen. Dass auch andere Hersteller schnelle Töchter haben, wollen unter anderem die Briten von McLaren zeigen, die mit dem P1 ebenfalls den Supersportwagen-Thron erklimmen möchten. Steighilfe soll ein Hybridantrieb mit Achtzylinderbenziner und E-Motoren geben, der es auf 916 PS bringt und innerhalb von sieben Sekunden von null auf 200 km/h sprintet. Dritter im Bunde der Supersportler ist der Lamborghini Aventador Roadster. Die offene Variante des 515 kW/700 PS starken Allrad-Keils soll trotz eines Preises von knapp 360.000 Euro schon bis ins kommende Jahr ausverkauft sein. Wo die Sportler aus Italien und von der Insel auch Showstars sind, setzt der Porsche GT3 auf ehrliche Rundkurs-Arbeit. Das mit Rennsport-Genen ausstaffierte neueste 911-Derivat trägt zwar einen Heckflügel, unterscheidet sich sonst aber nicht substantiell von seinen schwächeren Geschwistern. Die traditionell stärkste Sauger-Variante der Baureihe wird von einem 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxer mit 331 kW/450 PS angetrieben – 15 PS mehr als beim Vorgänger und 50 PS mehr als beim bisher stärksten aktuellen Modell, dem Carrera S. Der Preis dürfte deutlich über 120.000 Euro liegen.   Aber auch jenseits der Höchstleistungs- und Hochpreis-Liga ist Genf für Fans sportlicher Autos einen Besuch wert. Zu den Stars der aktuellen Ausgabe zählt auch der Alfa Romeo 4C, der bereits 2011 als Studie in der Schweiz für offene Münder sorgte. Mit einiger Verzögerung startet nun die Serienversion des mit Hilfe von Konzernschwester Maserati gebauten Coupés.   Auf Öko-Autos müssen Genf-Besucher ebenfalls nicht verzichten. Audi macht den A3 zum Plug-in-Hybrid. Der Doppel-Antrieb mit Steckdosenanschluss besteht aus einem 2,0-Liter-Turbobenziner mit 154 kW/210 PS sowie einem 20 kW/27 PS starken Elektromotor, der von Lithium-Ionen-Akkus mit Strom versorgt wird. Der an der Steckdose angelegte Elektrizitätsvorrat soll für eine bis zu 50 Kilometer emissionsfreie Fahrt reichen. Bei VW soll das Ein-Liter-Auto endlich Realität werden; die Wolfsburger bringen endlich die Serienversion ihres lange Zeit entwickelten XL1. Der als Plug-In-Hybrid konzipierte Zweisitzer in Leichtbauweise soll mit einem Normverbrauch von 0,9 l/100 km aufwarten.   Mit konventioneller Hybridtechnik hingegen wartet die Mittelklasselimousine Lexus IS 300h auf. Deren Kombination aus Benzin- und Elektromotor soll einen Verbrauch von rund vier Litern ermöglichen. Als eines der wenigen reinen E-Autos gibt der Chevrolet Spark EV in Genf sein Debüt. Auf den Markt kommt der Kleinwagen aber wohl frühestens 2014. Zu Preis und Reichweite des 100 kW/136 PS starken Stromers gibt es dementsprechend noch keine Angaben.

Auf dem Genfer Salon startet Europa ins neue Autojahr. Diesmal geht es besonders stark, edel und teuer zu.

Fazit
Auf dem Genfer Salon startet Europa ins neue Autojahr. Diesmal geht es besonders stark, edel und teuer zu.

Quelle: Autoplenum, 2013-02-28

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