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Testbericht

Sebastian Viehmann, 24. Januar 2008
Seat hat den Altea zum Big Mäc gemacht. Die XL-Version schluckt mehr Gepäck als der etwas magersüchtige Basis-Altea. Schon mit dem Einstiegs-Diesel ist der XL ein bequemes und sparsames Reisemobil.

Der Touran ist der deutsche König der Minivans. Doch preisbewusste Käufer verfahren nach dem Motto "Erst mal schau´n, was Seat hat". Und da schiebt sich der Altea ins Rampenlicht. Beim Platzangebot macht die XL-Version ihrem Namen alle Ehre. Billige Plätze gibt es im Familien-Seat nicht - auf allen Sesseln ist bequemes Ausstrecken erwünscht. Je nach geforderter Beinfreiheit der Fondpassagiere kann man die Rücksitze um 14 Zentimeter in der Länge verschieben, so dass mehr oder weniger Kofferraumvolumen zur Verfügung steht.

Maximal 635 Liter Gepäckraum (bei ganz nach vorn geschobenen Rücksitzen, bei umgelegten Sitzen sind es 1604 Liter) ist zwar eine reisetaugliche Ansage - aber im Vergleich zur Konkurrenz trotzdem nur unterer Durchschnitt. Der Touran zum Beispiel schluckt 695 Liter, der Zafira 654, der Renault Grand Scénic XXL vereinnahmt 681 Liter. Abgesehen von der hohen Ladekante ist das Gepäckabteil des Seat immerhin sehr praktisch. Der Spanier arbeitet mit doppeltem Boden: Für ein paar Koffer und Taschen reicht die Standardauslegung (ebener Gepäckraumboden) aus. Wer sperrigeres Gut befördern möchte, entfernt einfach den Bodeneinschub und hat den kompletten Stauraum zur Verfügung. Die Abdeckung lässt sich auch stückchenweise nach hinten klappen.

Die Mittelarmlehne im Fond dient als Durchlademöglichkeit oder als Tisch mit integrierten Getränkehaltern. An den Vordersitzlehnen sind kleine Klapptischchen angebracht, wie man das von französischen Vans gewohnt ist. Ein paar Kleinigkeiten trüben das Gesamtbild des XL-Interieurs allerdings. Nirgendwo lassen sich trotz der zahlreichen Getränkehalter größere Flaschen postieren. In den zwei Becherhaltern an der Mittelkonsole passen wegen der überhängenden Konsole eigentlich nur Dosen – und die sind schließlich out. Das Staufach in der Mittelkonsole ist zwar tief, aber sehr schmal. An kleinen Details werden auch Sparmaßnahmen deutlich. So ist zum Beispiel das Handschuhfach nicht beleuchtet. Es gibt auch keine Warnanzeige für einen geöffneten Kofferraum. Weil man die schwere Klappe mit Schmackes schließen muss, damit sie richtig einrastet, kann man da schon mal mit angelehnter Klappe fahren - ohne es zu merken.

Beim Motorenangebot lässt der XL die Wahl zwischen drei Benzinern (102 bis 160 PS) und zwei Dieselaggregaten in den Leistungsstufen 105, 140 und 170 PS. Unser Testwagen war mit dem Basis-Diesel ausgerüstet. Die Kraftübertragung übernimmt dort ein Fünfganggetriebe. Das altbekannte Aggregat aus dem VW-Regal zeichnet sich durch hohe Laufruhe und ordentliche Durchzugskraft aus. Nur zum Überholen auf der Landstraße wünscht man sich ein paar Pferde mehr. Auch dass man im Basis-Diesel nur fünf Gänge zur Verfügung hat, ist schade. VW stattet seinen Touran beim gleichen Motor mit einem Sechsganggetriebe aus.

Sparsam ist die 105 PS-Maschine allemal. Der von Seat angegebene Durchschnittsverbrauch lautet 5,4 Liter. Außerorts ist das auch machbar. Meistens lag unser Testverbrauch bei 6 bis 7 Litern, was sich bei einem Van dieser Größe immer noch sehen lassen kann. Selbst bei angenehmem Mitschwimmtempo zwischen 130 und 150 Km/h auf der Autobahn ist eine 6 vor dem Komma drin. Wer häufig lange Reisen mit viel Zuladung unternimmt, wird wohl trotzdem mit dem 140-PS Diesel liebäugeln. Für den gibt es auch ein DSG-Getriebe, das perfekt zu dem großen Selbstzünder passt. Damit kostet der Altea XL allerdings schon mehr als 26.000 Euro.

Der spanische Van fährt sich sehr angenehm, die Lenkung ist direkt, die Fünfgangschaltung flüssig. Bei der Übersicht gibt es Minuspunkte – nach hinten geht es noch einigermaßen, nach vorn muss man raten, wo die Haube wohl enden und die Parkhauswand beginnen mag. Das Fahrwerk ist eher straff abgestimmt, was dem Altea XL eine ähnlich gute Straßenlage beschert wie dem Touran. Die ganz schnellen Kurven sind allerdings nicht sein Ding. Das kann der kleine Power-Bruder Altea FR naturgemäß besser. ESP fährt im XL serienmäßig mit, ebenso wie Vorder-, Seiten- und Kopfairbags.

Der Altea XL ist in den Ausstattungsversionen Reference, Reference Comfort und Stylance zu haben. Die Basisausstattung ist sehr mager, die Topausstattung bietet bis auf Zweizonen-Klimatronik und Multifunktionstasten am Lenkrad eigentlich nur Design-Schnickschnack. Wer aufpreispflichtige Extras wie Lederausstattung, Sportfahrwerk, Schiebedach oder DVD-Navi mit Farbbildschirm ordern will, bekommt diese aber nur in Verbindung mit dem Stylance-Paket. Der 22.950 Euro teure XL Reference Comfort als goldener Mittelweg bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. An Bord sind unter anderem Klimatronik, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Bordcomputer und Zentralverriegelung. Bei der Konkurrenz muss man oft mehr auf den Tisch legen. Ein Touran zum Beispiel mit dem gleichen 105 PS-Diesel kostet schon in der Basisausstattung 23.092 Euro, ein Renault Grand Scénic mit 1.5-Liter Dieselmotor (104 PS) ist ab 23.150 Euro zu haben.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2008-01-24

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