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Testbericht

Sebastian Viehmann, 9. Februar 2009
Wenn es draußen ungemütlich wird, dann ist ein Landy der ideale Rückzugsort – behaglich wie ein englisches Cottage. Der einstige Star der Camel Trophy ist liebenswert, kann aber auch ganz schön anstrengend sein.

Passt er oder passt er nicht? Diese Frage stellt man sich mit einem Land Rover Discovery des Öfteren, wenn man vor einem Parkhaus steht. In einen Discovery steigt man nicht ein, man klettert hinauf. Mit einer Höhe von 2095 Metern kann es da schon mal eng werden. Immerhin hat man dann Gelegenheit, die ausgefeilte Technik des Fahrzeugs zu benutzen: Auf Knopfdruck senkt die Niveauregulierung den Wagen auf ein Parkhaus-freundlicheres Niveau. Im Gelände dagegen liftet sich der Landy in die Höhe, um noch mehr Bodenfreiheit zu haben.

Nicht dass man sie benötigen würde – die schlammigen Waldwege, die unser Testwagen über sich ergehen lassen musste, hätte er selbst mit einem simpleren Allradsystem wahrscheinlich mit links bewältigt. Die Offroad-Fähigkeit des Discovery sucht ihresgleichen, doch letzten Endes fährt man sie die meiste Zeit des Tages nur als zusätzliches Gewicht spazieren. Mehr als 2,5 Tonnen bringt der über fünf Meter lange Discovery auf die Waage, das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 3,2 Tonnen. Will man dann noch einen Anhänger ziehen, hätten Piloten mit der Führerscheinklasse B schon Probleme.

Trotz seiner Ausmaße ist der "Disco" wesentlich übersichtlicher als viele anderen – selbst kleinere – SUV. Vom Pilotensitz des britischen Offroaders hat man einen ausgezeichneten Überblick über das Verkehrgeschehen, die Ecken und Kanten des Wagens erleichtern das Rangieren (der große Wendekreis allerdings weniger). Die Servolenkung kann man mit zwei Fingern drehen. Bei schnellerer Fahrt würde man sich allerdings eine bessere Rückmeldung der Lenkung von der Straße wünschen, sie ist ein wenig gefühllos. Der Fahrkomfort ist dagegen on- wie offroad ausgezeichnet, wobei der Land Rover in schnellen Kurven eine spürbare Wankneigung an den Tag legt.

Besonders schnell ist man mit dem Wagen selten unterwegs, er lädt schon wegen seiner ungestümen Masse zum gemütlichen Cruisen ein. Auf der Autobahn stellt man den Tempomat irgendwo zwischen 120 und 150 Km/h ein und genießt das geringe Geräuschniveau. Doch hier würde man sich ebenso wie bei Überholvorgängen mehr Leistung wünschen. Über Land liegt der Verbrauch zwischen 8 und 9,5 Litern Diesel pro 100 Kilometer, was ziemlich genau den Werksangaben entspricht. Wenn man in der Stadt langsam anfährt und den Schwung des Wagens ausnutzt, kann man den offiziellen City-Verbrauch (13,2 Liter mit Automatikgetriebe) sogar auf 11 bis 12 Liter Diesel pro 100 Kilometer drücken. Das ist immer noch eine Menge Holz, für ein Auto dieser Größe aber erträglich. Eine deutliche Verbrauchsersparnis dürfte der Diesel-Hybrid bringen. Wann der auf den Markt kommt, verraten die Birten noch nicht. Wahrscheinlich wird ohnehin zunächst der Freelander in den Genuss dieser Technik kommen.

Der V6-Dieselmotor im Discovery leistet 140 kW / 190 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 440 Newtonmetern. Nicht viel für einen Geländewagen mit mehr als 2,5 Tonnen Leergewicht. Um eine Anfahrtsschwäche kommt der schwere Landy nicht herum, doch für die Stadt und gelegentliche Überholmanöver auf der Landstraße reicht die Leistung gerade. Allerdings muss sich die Automatik dabei ziemlich abquälen und häufig herunterschalten, damit dem mächtigen Landy nicht die Luft ausgeht. Mehr Power ist im Hause Jaguar und Land Rover aber in Sicht. Der bekannte V6-Diesel wird durch einen drei Liter großen Commonrail-Diesel mit doppelter Turboaufladung ersetzt. Im Jaguar XF wird der 177 kW / 240 PS leisten, im Top-Modell gar 202 kW / 275 PS. Trotz Leistungsplus soll der Verbrauch sinken. Die 240 PS-Version dürfte auch im Discovery Verwendung finden.

Der Discovery bietet maximal sieben Personen Platz, wobei die dritte Sitzreihe Erwachsenen nur für kurze Strecken zumutbar ist. Die Passagiere 1 bis 5 können es sich allerdings bequem machen, und das Kofferraumvolumen von 1200 Litern (bei umgelegter Rückbank mehr als 2500 Liter) schluckt das große Reisegepäck problemlos. Die zweigeteilte Heckklappe ist beim Einladen praktisch, weil die untere Hälfte als Ladeschiene dient. Dabei muss man allerdings auf den Teppichbesatz aufpassen. Das Cockpit des Wagens ist auf der einen Seite mit den vielen Holzeinlagen gemütlich, auf der anderen Seite durch die teils chaotische Anordnung der Bedienungselemente und die stark geneigte Mittelkonsole nur bedingt praktisch. Bei niedrigen Temperaturen dauert es außerdem eine ganze Weile, bis die Heizung den riesigen Innenraum aufgewärmt hat.

Der Discovery TDV6 ist mit Handschaltung ab 40.900 Euro zu haben, die Top-Version HSE kostet 55.500 Euro. Die Aufpreisliste muss man dann allerdings nicht mehr bemühen: Klimaautomatik, Luftfederung, Bi-Xenonscheinwerfer mit Waschanlage, Nebelscheinwerfer, Tempomat, Lederausstattung mit elektrischer Sitzverstellung, Audiosystem, DVD-Navigationssystem, Automatikgetriebe und Einparkhilfe sind bereits an Bord.

Quelle: Autoplenum, 2009-02-09

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