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Testbericht

Stefan Zaumseil, 27. Januar 2008
Nach langer Zweckehe hat sich Ford mit der zweiten Generation des Galaxy von VW und Seat verabschiedet - und aus dem eher langweiligen Evergreen einen schicken und schnellen Van gemacht. Mit dem Zeug zum Bestseller?

18 Zentimeter länger, 7 Zentimeter breiter und 3.000 Euro teurerer - mit der Version zwei des Galaxy zeigt Ford, dass auch Vans weder plump noch langweilig sein müssen. Kein Wunder: Teilt er sich doch die Basis mit dem S-Max und der im Frühjahr erscheinenden dritten Generation Mondeo. Dass Galaxy und S-Max zu 70 Prozent aus Gleichteilen bestehen, ist von außen höchsten an der Motorhaube zu erkennen. Seine 4,82 Meter Länge sieht man ihm dank der dynamischen Linienführung kaum an. Die stark ansteigende Linie der relativ kurzen Motorhaube geht fließend in die Neigung der Frontscheibe über. Unterstützt durch eine leicht ansteigende Schulterlinie und seitliche Karosseriefalz gibt das dem Galaxy eine für einen Van ungewöhnliche Keilform - mit sieben Sitzen und einem umzugstauglichen Kofferraum.

Der ist im Normalzustand 435 Liter groß und lässt sich durch einfaches Umlegen der dritten Sitzreihe auf 1.260 Liter vergrößern. Wem das noch nicht reicht, der kann die zweite Sitzreihe ebenfalls zusammenfalten und bekommt dann 2.325 Liter Laderaum mit 1.146 Millimeter Breite - und eine ebene Ladefläche bis zu den Vordersitzen. Leider ist durch die geklappten Sitze die Ladekante sehr hoch und für kleinere Menschen durchaus eine Hürde.

Die Ford-Ingenieure haben in die neue Sitzkonstruktion viel Entwicklungsarbeit gesteckt. Vorbei der mühselige Ausbau von Einzelsitzen - die von Ford "FoldFlatSystem" genannten hinteren Sitze lassen sich ohne Studium der Bedienungsanleitung im Handumdrehen in Ladeflächen verwandeln. Allerdings lassen die vielen Ritzen intensive Samstagnachmittage mit dem Staubsauger erahnen. Der Lohn: Mit den optionalen Fahrradträgern lassen sich immerhin bis zu drei Bikes im Kofferraum transportieren - nebst einigen Sporttaschen und Krimskrams. Apropos Krimskrams: Die vielen kleinen Dinge des Familienalltags verschwinden in diversen Seitenablagen, Staufächern und Taschen an Türen und Sitze. Wem das noch nicht reicht, kann in den Staufächern der Dachmitte allerhand mehr unterbringen. Leider sind die Fachböden allesamt nicht gummiert, so dass Kindersonnenbrillen, -spielzeug und -brotzeiten auf schlechter Fahrbahn deutlich zu hören sind. Alle Sitze sind in der Länge verschiebbar. Und auch die Lehnen der hinteren Sitze lassen sich in der Neigung verstellen. Dadurch haben selbst in der dritten Reihe Passagiere bis 1,80 Meter durchaus bequem Platz. Für größere Menschen fehlt es aber etwas an Beinfreiheit. Vorne jedoch ist das Raumgefühl überragend: Der Galaxy macht dem Begriff Großraumlimousine alle Ehre. Straff und dennoch komfortabel gepolstert, geben die Vordersitze ordentlichen Seitenhalt. Dennoch erfolgt bei der einen oder anderen flotten Kurvenfahrt der Griff zum Haltebügel intuitiv.

Was das Interieur betrifft: Die verwendeten Materialien wirken durchweg hochwertig. Alles ist ordentlich verarbeitet - selbst auf schlechtem Fahrbahnbelag ist da kein Klappern oder Zirpen zu hören. Holz- und Samtapplikationen in Türen und Armaturenbrett sowie Aluminium in Mittelkonsole und Lenkrad geben dem Interieur zusätzlichen Chic. Eine feine Sache ist das Panorama-Glasdach, das es im Ghia-X-Paket zusammen mit Sonnenschutzrollos für die hinteren Fenster, Teillederausstattung, 3-Zonen-Klimaautomatik, 17-Zoll-Felgen und elektrisch einstellbarem Beifahrersitz gibt. Dadurch wirkt der Innenraum nochmals größer und luftiger - strahlt die Sonne allzu stark, können die Glasflächen mit Jalousien abgedeckt werden. Leider muss man sich bei der weiteren Ausstattung entscheiden: Entweder ein klimatisiertes Handschuhfach oder das DVD-Navigationssystem. Das ist nicht besonders gut durchdacht. Denn beispielsweise hätte das Navigationssystem durchaus neben Multimedia-System/CD-Wechsler unter dem Fahrersitz Platz gefunden - und dem kompletten Luxus stünde nichts mehr im Wege.

Der Ford Galaxy 2.0 TDCi Ghia kommt serienmäßig mit Tempomat, Lederlenkrad, -schaltknauf, und -bremsgriff, Zentralverriegelung, elektrischen Fensterhebern rundum, Zwei-Zonen-Klimaanlage, Umfeld-Beleuchtung im Außenspiegel, automatisch gesteuertem Innenspiegel, Licht- und Regensensoren, Heizungen für die Vordersitze und elektrischer Höhenverstellung für den Fahrersitz daher. Damit die Familie inmitten dieses ganzen Luxus auch sicher unterwegs ist, gibt es neben Front-, Seiten-, Fensterairbags und Knieairbag für den Fahrer sowie ISOFIX-Kindersitzbefestigungen auch ABS mit elektronischem Bremsassistenten, elektronisches Stabilitätsprogramm und Nebelscheinwerfern serienmäßig. Nicht zu vergessen ein Bordcomputer, den man über eine Cursor-Steuerung im Lenkrad abfragen kann, Drehzahlmesser und Tachometer mit Chromringen sowie Tank- und Temperaturanzeige vervollständigen die Instrumente im Cockpit. Uff - lange Liste ...

Das Cockpit darf im Galaxy V.2 durchaus so heißen. Denn weit entfernt von der Trägheit beispielsweise eines Renault Espace, vermittelt der Kölner Van eine ganz und gar untypische Fahrfreude für ein Fahrzeug dieser Kategorie.

Der lange Radstand von 2,85 Metern vermittelt sowohl perfekten Geradeauslauf als auch hohen Abrollkomfort. Das Fahrwerk ist eine ausgewogene Kombination von Komfort und Agilität, mit der durchzugsstarken Vierscheibenbremsanlage und der präzisen elektrischen Servolenkung machen flotte Landstraßenausfahrten, lange Autobahnpassagen und Shopping in der City gleichermaßen Spaß. Dabei ist der 2.0-Liter-Duratorq-Turbodiesel mit 143 PS in allen Tempi unaufdringlich. Nach einer kleinen Anfahrschwäche stehen zwischen 1.750 und 2240 Umdrehungen bis zu 320 Newtonmeter Drehmoment bereit.

Damit sind nach immerhin 10,5 Sekunden Tempo 100 kein Problem. Und mit nicht ganz 200 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der Galaxy 2.0 TDCi trotz 1,8 Tonnen Leergewicht auf allen Autobahnen locker mit dabei. Der Testverbrauch von durchschnittlich 8,14 Liter auf 100 Kilometern überwiegend im Münchner Umland ist für ein Fahrzeug dieser Größe und vor allem angesichts der Fahrleistungen angemessen. Dabei sind bei Richtgeschwindigkeit durchaus auch nur etwas mehr 5 Liter möglich. Die 10-Liter-Marke dagegen wurde selbst bei Vollgasfahrten nicht erreicht. Der Ford Galaxy 2.0 TDCi Ghia startet bei 33.025 Euro, das sinnvolle Ghia-X-Paket kostet 3.435 Euro Aufpreis. Nicht vergessen: Die Einparkhilfe mit Sensoren an Front und Heck für 490 Euro, Bi-Xenon-Scheinwerfer für 935 Euro. Gegen einen Aufpreis von 920 Euro bietet Ford zudem ein in diesem Segment einzigartiges interaktives Fahrwerk mit elektronischer Dämpferregelung, Auffahrwarnsystem und Berganfahrhilfe.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-27

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