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Testbericht

Stefan Grundhoff, 10. September 2011
Brabus gibt sich auf der IAA gewohnt leistungsstark. Doch neben dem 800 PS starken Rocket 800 als schnellster Straßenlimousine der Welt, dürfte der Brabus High Performance 4WD Full Electric für jede Menge Aufsehen sorgen.

Wenig stimmig zeigt sich bei dem schneeweißen Elektrokombi auf Basis der Mercedes E-Klasse nur sein Name. Der ist zwar wenig lesenswert, dafür aber allemal Programm. Vor dem Messeauftritt in Frankfurt wurde das T-Modell der Mercedes E-Klasse von all seinen Eingeweiden befreit. Verbrennungsmotor, Kardanwelle, Getriebe und Tank wurden spurlos entnommen. Stattdessen wird der weiße Schnelllaster von vier Radnabenmotoren angetrieben, die über eine eindrucksvolle Gesamtleistung von 320 KW / 435 PS und gigantischen 3.200 Nm Drehmoment verfügen. Die Fahrleistungen klingen nicht nur für ein Elektrofahrzeug ordentlich. Die Höchstgeschwindigkeit des 2,2 Tonnen schweren Kombis liegt bei 220 km/h. Der Spurt 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden ist nicht annähernd so eindrucksvoll wie der Zwischensprint 60 auf 120 km/h in fünf Sekunden. Dort, wo sich sonst Komponenten wie Verbrennungsmotor, Kardanwelle und Kraftstofftank befinden, ist bei dem Brabus-Prototypen crashsicher ein üppig dimensioniertes Batterie-Paket mit einer Gesamtkapazität von 56 Kilowattstunden untergebracht. Die Reichweite des Elektromodells soll damit bei 350 Kilometern liegen. Brabus-Sprecher Sven Gramm: „Eine Kleinserienproduktion des 4WD Full Electric ist absolut denkbar. Wir sind gespannt auf die Rückmeldungen auf der Messe.“

„Vor rund zwei Jahren haben wir überlegt, wie eine Citylimousine mit Elektromotor aus dem Hause Brabus aussehen könnte“, erinnert sich Brabus-Chefentwickler Ulrich-Joachim Gauffrés, „erst wollten wir einen Smart umbauen. Aber die verfügbaren Radnabenmotoren waren einfach zu groß.“ Auf die Radnabentriebwerke waren Firmenchef Buschmann und Entwicklungsleiter Gauffrés durch Veröffentlichung über den seinerzeit geplanten Kleinseriensportwagen Lighting GT aufmerksam geworden. Der wurde letztlich keine Realität; doch die Radnabenmotoren des britischen Zulieferers Protean Electric hatten es den Brabus-Verantwortlichen angetan. Zusammen mit Protean Electric wurde in den letzten zwei Jahren ein Sportkombi auf die Breitreifen gestellt, der nicht nur für Brabus Neuland bedeutet. „Der Akkupack wiegt derzeit rund 800 Kilogramm“, erläutert Ulrich-Joachim Gauffrés, „doch wir denken, dass wir das Paket bei einer Kleinserie 200 bis 300 Kilogramm leichter machen können.“ Wer in die Felgen schaut, kann die vier Radnabenmotoren nur erahnen und im Innenraum fällt einem allenfalls der von Brabus entwickelte Instrumententräger mit TFT-Bildschirm und animierten Rundinstrumenten ins Auge.

Der Brabus High Performance 4WD Full Electric zeigt sich beim ersten Fahrversuch mehr als ordentlich. Sanft und lautlos rollt er an, um beim Tritt auf das Strompedal kraftvoll zu beschleunigen. Das hohe Fahrzeuggewicht von 2,2 Tonnen ist deutlich zu spüren, doch der Elektrokombi liegt durch die Radnabenmotoren und die Akkus im Unterboden auch überaus satt auf der Straße. „Im Laufe der Entwicklungszeit hat sich viel getan erklärt Ulrich-Joachim Gauffrés, „an Anfang arbeiteten die Radnabenmotoren so ruckartig wie bei einer alten Straßenbahn – nur ohne Gleise.“

Während der Brabus High Performance 4WD Full Electric nicht nur dem Namen nach ein reines Elektrofahrzeug ist, zeigen die Bottroper auf der IAA auch eine Mischlösung als Plug-In-Hybrid. Das Brabus Technologie Projekt Hybrid beinhaltet einen auf 200 PS und 450 Nm erstarkten Mercedes E 220 CDI, der an der Hinterachse mit zwei zusätzlichen Radnabenmotoren ausgestattet ist. Im Eco-Betrieb stehen jeweils 50 Kilowatt und im Sportmodus je 80 Kilowatt an zusätzlicher Leistung zur Verfügung. Rein elektrisch lässt sich die getunte Oberklasselimousine je nach Tempo zwischen 80 und 120 Kilometer weit fahren. Per 380-Volt-Schnellladung kann das Akkupaket in einer halben Stunde wieder aufgetankt werden. Ziehen Elektromotoren und Dieseltriebwerk gleichzeitig an einem Strang, verfügt der Brabus-Benz über 307 Kilowatt / 418 PS Gesamtleistung. So schafft er trotz der 225 Kilogramm Mehrgewicht 0 auf Tempo 100 in 7,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.

Was wäre Brabus auf der IAA ohne einen echten Kraftprotz? Der Brabus Rocket 800 auf Basis des Mercedes CLS zeigt als schnellste Straßenlimousine der Welt die dunkle Seite der Macht. Das V12-Biturbo-Triebwerk leistet 588 KW / 800 PS und ein maximales Drehmoment von 1.100 Nm. Eindrucksvoll: die Höchstgeschwindigkeit des 429.000 Euro teuren Boliden liegt bei über 370 km/h. Bereits das Aussehen des dunklen Brabus Rocket 800 mit seinen gewaltigen Lufteinlässen und üppigem Spoilerwerk dürfte die linke Spur auf der Autobahn wie von Geisterhand frei räumen. Mussten die alte Rocket-Generation mit der betagten Fünfgang-Automatik aus dem Hause Daimler auskommen, so ist der potenten Zwölfzylinder des Rocket 800 V12 nunmehr mit der siebenstufigen Getriebeautomatik kombiniert, die die nasse Anfahrkupplung aus dem Hause AMG verabreicht bekam. 0 auf 100 km/h schafft der Viersitzer in 3,7 Sekunden. Nach 23,8 Sekunden fliegt die Tempo-300-Marke vorbei.

Quelle: Autoplenum, 2011-09-10

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