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Testbericht

Stefan Grundhoff, 15. Dezember 2010
Porsche stehen heiße Jahre bevor: Ende nächsten Jahres feiert der neue Elfer seine Premiere. 2012 folgen Cayman und Boxster. Doch damit längst nicht genug.

Kein Autohersteller beherrscht die Symbiose aus Emotionen und Salamitaktik besser als Porsche. Gerade erst stellten die Zuffenhausener die Modelle 911 Carrera GTS, 911 Speedster sowie Cayman R vor. Und auch nächstes Jahr sollen bis Herbst noch einige Überraschungen locken. Hatten viele nach der Übernahme durch Volkswagen bereits den Untergang des sportlichen Abendlandes befürchtet, so machen die Zuffenhausener die Brust derzeit breiter als je zuvor. Besonders groß sind die Erwartungen dabei an den neuen Porsche 911. Der feiert auf der IAA Mitte September 2011 seine Weltpremiere und will seinen Status als imageträchtigster Sportwagen auf der Welt verteidigen. Ähnliches Design, längerer Radstand, mehr Innenraumkomfort und neue Hightech-Triebwerke sollen dafür sorgen, dass sich Männer und Frauen auf der ganzen Welt auch nach wie vor in den legendären Elfer verlieben.

Die Optik des Flaggschiffs wird sich dabei nur leicht verändern. Leichte Retuschen an Front und Heck, dazu mehr Radstand und ein Innenraum im Look von Panamera und Cayenne sollen den 2+2-Sitzer in eine erfolgreiche Sportwagenzukunft spülen. „Auch der Elfer hat sich im Laufe der Zeit optisch drastisch verändert“, so Porsches Designchef Michael Mauer, „er ist trotzdem immer ein Elfer geblieben und man hat nach jeder Evolution immer erkannt, dass es der neue Elfer ist. Das ist die Kunst der Designer.“ Fraglich bleibt, ob Sechszylinder-Boxer die einzigen Antriebsquellen bleiben. Längst ist durchgesickert, dass bei Porsche auch Boxermotoren mit weniger Hubraum und nur vier Brennkammern ein Thema wären. „Das Thema Downsizing heißt bei uns nicht Downscaling – so etwas wird es bei uns nicht geben“, unterstreicht Dr. Heinz-Jakob Neußer, Direktor Porsche-Powertrain.

911, Boxster und Cayman sollen zukünftig mehr Gleichteile nutzen, ohne dass man das offensichtlich erkennen kann. Diesen Fehler hatte der Sparwahn Mitte der 90er Jahre hervorgebracht, als zahlreiche sichtbare Module von Boxster (986) und 911 (996) identisch waren. Das soll es nicht wieder geben. Doch aufgeladene Vierzylinder mit Direkteinspritzung sind vor dem imageträchtigen 911er insbesondere als Einstiegsvarianten von Boxster und Cayman denkbar, die 2012 neu aufgelegt werden. Doch es kommt noch dicker. Der neue Supersportler nach Vorbild der erfolgreichen Studie Porsche 918 Spyder ist ebenso beschlossene Sache wie ein kleiner Bruder für den Porsche Cayenne, der derzeit gemeinsam von Porsche und Audi entwickelt wird. Der Cajun soll als Benziner, Diesel und Hybrid auf den Markt kommen. 4x4-Antrieb ist obligatorisch – ebenso starke und effiziente Triebwerke.

Mehr als zufrieden sind die Schwaben mit dem noch jungen Panamera. Die Verunglimpfungen über das viertürige Coupé „mit den vollen Windeln“ sind fast vergessen und Vorstands-Chef Matthias Müller kann nach seiner Amtsübernahme über den Neuling im Programm mehr als zufrieden sein. Besonders in den USA wurde die Luxuslimousine mit mehr als 7.000 verkauften Modellen in 2010 ein Volltreffer. Im kommenden Jahr bekommt auch der Panamera eine ergänzende Hybridversion und im Anschluss sogar einen Dieselantrieb. Audi A8, 7er BMW und Mercedes S-Klasse sollen die limousinengeneigte Selbstzünderkundschaft nicht allein abgreifen können. Schließlich stehen die Neuauflagen von BMW M5 und Maserati Quattroporte bereits in den Startlöchern.

„Wenn man zurückschaut ist abzulesen, was wir auch in Zukunft fortführen werden“, ergänzt Neußer, „bei jedem neuem Modell oder einer Modellpflege gab es mehr Leistung und weniger Verbrauch. So werden wir es auch weiterhin machen.“ Nach den kommenden Generationen 911 und Boxster / Cayman, die in den nächsten beiden Jahren vorgestellt werden, soll mittelfristig in jeder Porsche-Baureihe ein ebenso leistungsstarkes wie effizientes Hybridmodell verfügbar sein. Zudem soll eine Turboaufladung nicht allein dem absoluten Topmodell der Baureihe vorbehalten bleiben. Wolfgang Dürheimer, bis Ende Januar 2011 noch Entwicklungs-Chef bei Porsche: „Wenn die Hubräume wegen der gesetzlichen Vorgaben kleiner sein müssen, bleibt für uns allein die Aufladung.“ Ab Februar wird Technikfan Dürheimer Chef der VW-Edelmarken Bugatti und Bentley.

Die nächste Elfer-Generation wird nicht nur über Direkteinspritzung und Turboaufladung verfügen. Unter anderem wird es regenerative Bremssysteme, entkoppelbare Nebenaggregate und eine Start-Stopp-Automatik geben, die bei Panamera und Cayenne bereits verfügbar ist. „Alle neuen Triebwerke werden bei uns aufladefähig sein“, unterstreicht Antriebs-Mann Dr. Heinz-Jakob Neußer. Auf dem Weg zu sparsameren Motoren hilft den Porsche-Entwicklern dabei auch die zunehmende Anzahl von automatisierten Getrieben. Mittlerweile entscheiden sich selbst bei der Sportikone 911 bis zu 80 Prozent der Kunden für die Doppelkupplung PDK, die die Vorteile von manueller Schaltung und automatisiertem Fahren kombiniert und ganz nebenbei noch den Verbrauch um mehr als einen halben Liter auf 100 Kilometern senkt. Das nächste Hybridmodell kommt 2011 mit dem Porsche Panamera Hybrid, der über eine ähnliche Technik wie der Cayenne Hybrid verfügen wird. Aufgrund der geringeren Stirnfläche wird sich die Reichweite von derzeit rund zwei Kilometern rein elektrischem Fahren auf vier bis sechs Kilometer erhöhen. „Der Kunde will jedoch deutlich längere Strecken elektrisch fahren“, räumt Neußer ein, „mittelfristig brauchen wir bei unseren Hybridfahrzeugen eine Reichweite von 20 bis 25 Kilometern.“

Quelle: Autoplenum, 2010-12-15

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