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Testbericht

Stefan Grundhoff, 17. Juli 2012
Hybriden tun sich in Deutschland unverändert schwer. Insbesondere die ebenso drehmomentstarken wie effizienten Diesel geben ihnen kaum Luft zum Atmen. Da macht der Porsche Cayenne keinen Unterschied.

Im Gegensatz zu vielen anderen Hybriden ist der Porsche Cayenne Hybrid keine Sparversion, bei der hohe Effizienz und Enthaltsamkeit über alles geht. Doch während die Benzinerversionen des Power-SUV bei entsprechenden Leistungsabfragen aus dem Vollen schöpfen, ist der Porsche Cayenne S Hybrid durchaus sparsam zu bewegen. Auf Wunsch klappt das sogar rein elektrisch, denn bei langsamer Fahrt bis Tempo 60 rollt der 2,3 Tonnen schwere Allradkoloss gerne auch eine lautlos im Elektromodus dahin. Immer wieder ein Aha-Effekt, der sich zudem noch positiv auf dem Verbrauch auswirkt. Dann kann jeder der Insassen auf dem Infomonitor verfolgen und dem Fahrer ein Loch in den Bauch fragen, was Zahlen und Balkendiagramme bedeuten.

Technisch ist der betont sportlich posionierte Porsche Cayenne S Hybrid eng mit dem VW Touareg verwandt. Insbesondere der Antrieb ist bei beiden Modellen nahezu identisch. Herzstück des Porsche-Hybrid ist ein drei Liter großer V6-Motor mit Kompressoraufladung, der in zahlreichen Konzernprodukten von Audi arbeitet. Seine 245 kW / 333 PS Maximalleistung werden von einem Elektromodul unterstützt, das weitere 34 kW / 47 PS und 300 Nm Drehmoment Leistung beisteuert. Unter dem Strich arbeiten unter der Haube des hybriden Cayenne ungewohnt klangschwach 279 kW / 380 PS. Die elektrische Teilzeit-Unterstützung sorgt dafür, dass der Normverbrauch des ebenfalls drei Liter großen Basissechszylinders mit seinen 300 PS unter die Zehn-Liter-Marke rutscht. Im Praxistest gab sich der Porsche Cayenne S Hybrid mit 11,2 Litern Super angenehm zurückhaltend für einen Benziner, mit dem man richtig Spaß haben kann.

Möglich machen dies unter anderem die Achtgang-Automatik, das regenerative Bremssystem, Start-Stopp-Automatik und eben der Elektromotor, der gerade in der Innenstadt einiges an Energie und zum Gesamtdrehmoment von 580 Nm beisteuert, die ab 1.000 U/min anliegen. Die elektrische Energie des 288-Volt-NiMH-Akkus befindet sich gut versteckt im doppelten Boden des Kofferabteils. Da arrangiert man sich gerne mit der Tatsache, dass der Laderaum von 670 Liter bei einem normalen Cayenne auf hybridbedingte 580 Liter schrumpft. Ansonsten ist der Innenraum identisch mit den anderen Cayenne-Modellen. Anzeigen und Bedienelemente kennt man seit der Vorstellung des Porsche Panamera bestens. Nicht alles ist schön, aber zumindest praktisch und wertig angeordnet.

Dem 4,85 Meter langen Porsche Cayenne S Hybrid merkt man seine üppige Motorleistung von 380 PS durchaus an. Wer will, schickt den Allradler mit über 240 km/h über die Autobahn und freut sich später über einen Durchschnittsverbrauch, der noch vor wenigen Jahren in einem Sport-SUV dieser Liga schlicht unmöglich gewesen wäre. Hier spielt der Porsche Cayenne S Hybrid neben dem ausgezeichneten Fahrwerk seine größte Stärke aus. Im normalen Fahrbetrieb verfügt er bis 156 km/h über eine Segelfunktion; heißt bei entsprechendem Tempo rollt der Cayenne ohne Motorbremse vor sich hin. Das spart echten Kraftstoff. Wer will, kann den Cayenne so auch mit unter zehn Litern Kraftstoff bewegen. Und selbst der Normverbrauch von 8,2 Liter Super lässt sich packen, wenn man das Gaspedal nur streichelt. Realistischer ist der Spurt 0 auf Tempo 100 in 6,5 Sekunden. Sportlich, aber nicht gerade grandios für einen Porsche, der auch als Hybrid-Cayenne immer ein Sportler sein will.

Der Basispreis für den mäßig ausgestatteten Porsche Cayenne S Hybrid liegt bei 81.849 Euro. Das sind beeindruckende 20.000 Euro mehr als für den ähnlich ausgestatteten Porsche Cayenne Diesel, der zumindest aktuell nur mit 180 kW / 245 PS verfügbar ist. Doch hier ist Besserung in Sicht. Der leistungsstarke Topdiesel aus dem Audi S Q5 mit 313 PS kommt bald auch nach Zuffenhausen. Es bleibt, wie es ist: der Diesel ist nicht nur Dank des Normverbrauchs von 7,2 Litern Diesel die bessere Wahl - und deutlich günstiger zudem. Schließlich hat man keine Mühe, die 20.000 Euro Preisunterschied in Cayenne-Extras zu investieren.

Quelle: Autoplenum, 2012-07-17

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