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Testbericht

Marcel Sommer, 4. September 2012
Porsche lässt mit dem Cayenne ihre erste Dieselvariante auf amerikanische Straßen. Selbst bis zu 40 Grad Minus sollen ihm nichts ausmachen.

"Sie sind laut, dreckig und haben keine Kraft", hieß es noch bis vor wenigen Jahren in den USA, wenn das Thema Dieselfahrzeuge angerissen wurde. "Heute sind unsere Dieselaggregate zum einen sauber und effizient und zum anderen unglaublich leistungsstark. Und was hier oben in Alaska besonders wichtig ist: Mit einer Tankfüllung erreicht der Kunde jeden Punkt dieses wunderschönen Bundesstaates", schwärmt der Nordamerika-Chef Detlev von Platen während der Produktpräsentation im hohen Norden. Soll heißen, die maximale Reichweite von knapp 1.220 Kilometern würde sogar von Anchorage aus für einen kurzen Abstecher ins benachbarte Russland reichen. Vorausgesetzt, die immer mal wieder aufkommende Idee eines Brückenbaus über die Beringstraße würde in die Realität umgesetzt.

Dass ausgerechnet Alaska für den Start in ein neues Porsche-Kapitel gewählt wurde, leuchtet erst auf den zweiten Blick ein. Denn auf den Ersten liegt immer wieder nur eine Zahl im Raum: Sieben. Was nichts anderes als die genaue Anzahl verkaufter Porsche-Neuwagen im aktuellen Jahr beschreibt. Der Grund liegt vielmehr in der Geschichte des Cayennes. Im März 2000 fuhren hier nämlich die ersten Testfahrzeuge der damals sehr stark diskutierten Modellreihe. Die damals noch mit den eisigen, bis unter minus 40 Grad Celsius, fallenden Temperaturen kämpfenden Selbstzünder zeigen sich in ihrer aktuellsten Version davon nahezu unbeeindruckt. Nach nur zwei Sekunden erreicht die Temperatur im Brennraum gewünschte 800 Grad. Das einzige Problem sind daher das Auto bei den meterhohen Schneemassen erst einmal zu finden und zum anderen die Schwarz- und die Grizzlybären. Gegen Letztere hilft zur Not ein Anti-Bärenspray, welches auf eine Entfernung von gut zehn Metern bei der Abwehr eines der bis zu 2,5 Meter großen und fast 700 Kilogramm schweren Raubtieren helfen soll.

Neben der Anlass- und Bärenproblematik stellte sich den Ingenieuren aus dem rund 7.650 Kilometer entfernten Zuffenhausen noch eine weitere, allerdings für die gesamten USA und für alle anderen Hersteller ebenfalls geltende Besonderheit. Die strengeren Abgasvorschriften machen die Verwendung des Zusatzstoffes AdBlue notwendig.

Der aus dem Audi Q7 in seiner Hardware bereits bekannte drei Liter große Sechszylinder-Motor leistet 240 PS und ein Drehmoment von 550 Newtonmetern. "Die Software ist aber Porsche pur", heißt es seitens des Sportwagenherstellers. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei Tempo 217. Die in Alaska erlaubte Maximalgeschwindigkeit bei 105 Kilometern pro Stunde, was in Anbetracht der regelmäßig die Straße kreuzenden Elche, Bisons und Bären in manchen Teilen Alaskas aber eigentlich immer noch zu schnell ist. Mit dem Einstiegspreis von 55.750 Dollar (ca. 44.000 Euro) präsentiert sich der damit wesentlich günstigere Cayenne Diesel im Vergleich zur hybriden Variante als äußerst attraktive Alternative. Einen freut die Markteinführung des Porsche-Selbstzünders ganz besonders: Rick Morrison, den einzigen Porschehändler ganz Alaskas. "Ich hatte vor kurzem einen Audi Q7 mit Dieselantrieb bei mir auf dem Hof stehen. Der war so schnell wieder verkauft, dass ich noch nicht einmal damit zum Einkaufen kam. Sobald ich einen Diesel zum Verkauf anbiete, ist der nach wenigen Tagen, wenn nicht Stunden vom Hof weg verkauft. Ich und natürlich meine Kunden freuen uns daher riesig auf den Cayenne", erzählt er und ergänzt direkt: "Und dass der Diesel-Treibstoff bei uns 20 Cent teurer ist als das Benzin kümmert bei der Reichweite zumindest hier oben bei uns niemand." Bei aktuell umgerechnet 83 Cent pro Liter Diesel würde sich darüber in Deutschland aber wohl auch niemand beschweren.

Quelle: Autoplenum, 2012-09-04

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