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Testbericht

13. Juni 2012

Endlich dürfen wir den neuen Porsche 991 S mit starken 400 PS testen. Seit der IAA 2011 spukt er in den Köpfen unserer Redakteure umher. Hat sich das Warten gelohnt?

Der wahr gewordene Männertraum
… den auch Frauen lieben. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Das Warten auf den Porsche 911 – und dann noch als Porsche Carrera S – hat sich gelohnt. In anthrazitbraunmetallic (1.178,10 Euro), mit Ledersitzen, elektrischem Schiebedach und  Porsche Doppelkupplungsgetriebe steht er da. Alles was das Porsche-Herz begehrt ist verbaut. Schon der Start des Motors, besser gesagt des Triebwerkes, erzeugt Gänsehaut pur.

Sparsam, sparsam
Ist der neue 991 wirklich etwa 15 Prozent sparsamer im Vergleich zu seinem Vorgänger? Der Porsche 997 GTS  hat uns schon mit seinem niedrigen Kraftstoffverbrauch überrascht. Unser Test Carrera geht an der Ampel einfach aus. Das kennen wir schon vom Panamera Diesel. Die Start & Stopp - Funktion sorgt auch in der Stadt dafür, dass der Porsche locker unter 12 Litern bleibt. Auf der Landstraße soll er sich sogar mit 6,7 l/100 km Super Plus begnügen. Kann das sein? 

In 4,1 Sekunden von 0 auf 100
Der Porsche 911 S steht auf "satten" 20-Zöllern und bringt entsprechenden Gripp auf die Straße. 400 PS sorgen dafür, dass der S in 4,1 Sekunden die 100 km/h-Marke erreicht.Sobald man vom Gas geht, kuppelt das Getriebe aus und der Porsche säuselt still vor sich hin. Betätigt man bei einer Talfahrt die Bremse, wird eingekuppelt, damit die Motorbremse ebenfalls die Geschwindigkeit verzögert. Einen Rekordwert können wir aber schon einmal melden. Für die Fahrt von Köln nach Oberhausen (meist 100 bis 130 km/h) hat sich der Porsche gerade mal 7,3 l/100 km genehmigt. Das finde ich sensationell für einen Porsche.

Schnell und gut - das ist Porsche
Porsche gibt beim Carrera S 302 km/h Endgeschwindigkeit an. Im Internet gibt es Videos in denen der Beweis angetreten wird, dass er die 310 km/h-Marke geknackt hat. Fakt ist, der Porsche hängt gut am Gas. Das Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) soll einen Tick schneller schalten, was man tatsächlich so empfindet. Der Sound durch den Sportauspuff ist ebenfalls etwas lauter und sonorer als beim GTS.

 

Heute muss der Porsche 911 S zeigen, dass er das Zeug zum Sieger hat. Dem Fahrer zeigt er auch im Normalmodus, dass er ein Sportler ist. Der Sport-Modus ist meiner Meinung nach eher ein Sport Plus und punktet damit.

Sportlicher Schönling 
Der Porsche 911 frisst sich in die Kurve nur so herein. Der Sportwagen krallt sich mit den 20-Zöllern in den Asphalt und ist unheimlich schnell. Im Sport Plus-Modus schreit er seine Freude über den schnellen Ausritt nur so in die Welt. Der Fahrer und das Auto sind schnell eine Einheit. Man möchte gar nicht mehr aussteigen. Das kraftvolle Triebwerk zusammen mit dem Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) sind ein geniales Gespann. Trotzdem, wie immer hier an dieser Stelle die Warnung: Jeder Fahrer sollte sehr langsam seinen persönlichen Grenzbereich ausloten und es ist falscher Ehrgeiz auf einer “Rennstrecke” oder auf der Straße beweisen zu wollen, dass man der große Racer ist.

Der Porsche 991 S ist mit 301 km/h angegeben. Viele Sportwagen, auch mit mehr als 400 PS, schaffen aber die magische Grenze von 300 km/h nicht. Schafft es unser Porsche 911 Carrera S?
Als erstes: Sichtprüfung der Reifen und dann den Luftdruck prüfen. Die Daten liefert uns der Porsche im Display. Es ist Sonntagmorgen, kurz nach acht Uhr und wir starten den Motor. Die A31 Richtung Norden ist frei. Perfekt um den Carrera einzufahren. Nach kurzer Zeit schalten wir in den Sport Plus und geben sanft  Gas. Der Porsche schießt los und die 200 km/h sind bereits nach wenigen Sekunden erreicht. Im Internet kann man nachlesen, dass es etwa 13,2 Sekunden sind. Der Porsche Turbo S 997 soll nur 0,1 Sekunden schneller sein und der “alte” Porsche 993 GT2 verliert gegen den aktuellen S 0,2 Sekunden.  Unser Test – Porsche sprintet weiter, als gebe es keine Windkräfte die an dem Auto zerren. Von 280 km/h geht es zügig hoch bis auf 300 km/h. Dann geht es zäh weiter: 301, 302, dann 305 km/h. Hier ist Schluss – oder? Nächster Anlauf, die 306 km/h-Grenze muss fallen. Wieder geht es zügig bis 300 km/h rauf, danach fällt der Tacho kurz, dann haben wir sogar 307 km/h geschafft. Der Porsche hat den Test bestanden.

ESP ausschalten? Nur was für Könner
Die Beschleunigungshöchstwerte für die Querbeschleunigung (rechts / links) sind mit 1,26 bzw. 1,28 schon einmal eingetragen. Für die Verzögerung stehen 1,25g und für die Beschleunigung werden 0,86g angezeigt. Ist diese Beschleunigung noch zu toppen?
Die Landstraße ist gerade, wie mit einem Lineal gezogen. Es geht durch das Moor im Emsland. Um etwa 9 Uhr morgens kein Auto auf der Straße.
Stopp und dann mit Vollgas und Sport Plus. 0,88 g zeigt das Porsche-G-Messgerät an. Das beeindruckt. Jetzt mit Launch Control. Eigentlich mag ich es nicht. Man hat das Gefühl, nicht mehr Herr des Fahrzeuges zu sein. Gefährlich ist es nicht, weil die Straße schön gerade ist, das lädt zwar zum Rasen ein, aber der Porsche 911 S liegt wie ein Brett auf der Straße.

Sport Plus – Nur Fliegen ist schöner
Mit dem linken Fuß auf der Bremse, mit dem rechten geben wir Gas.  Dann drücken wir den Sport Plus-Knopf. In der Lenkradanzeige erscheint das Launch Control- Symbol. Langsam nehmen wir den Fuß von der Bremse und der Porsche schießt sofort los, als gebe es weder Gewicht zu beschleunigen, noch Reibung, noch Windkräfte. Ein tolles Gefühl.

Kraftstoffverbrauch
Der Kraftstoffverbrauch hat uns schon beim Porsche 997 GTS  begeistert. Mit leichtem Gasfuß kann man locker mit um die 8 bis 9 Litern unterwegs sein. Der neue Porsche 911 S ist sogar noch etwas knauseriger. 

Modus Strecke [km] Geschw. [km/h] Verbrauch [l/100km]
Autoplenum-Vergleichsrunde 53 73 7,9
Super-Spar  16 53 7,3
Super-Spar (Tempomat) 16 57 7,2
Landstraße normal 115 82 8,5
Landstraße sparsam 80 79 7,6
BAB sparsam 229 117 7,5
BAB normal 133 130 8,9
BAB / Stadt 83 70 7,3
ADAC FSC 100 45 22,7

Testverbrauch nach 2.777 km = 10,1 l/100 km.

Fazit
Der Porsche Carrera 911 S (Typ 991) ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Traumauto, weil er für viele von uns unerreichbar ist. Mit 140.000 Euro bewegt man sich in einem sehr exklusiven Bereich. Er kann sparsam, schnell und  wendig in den Kurven. Der Porsche 911 ist schon jetzt als S der Supersportler schlechthin. Mit dem 400 PS-Triebwerk, gepaart mit dem Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK), hat er kaum noch Gegner auf den deutschen Autobahnen

Fotos © 2012 Redaktionsbüro Kebschull

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