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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 5. Juni 2016

Peugeot schickt den 2008 ins Fitness-Studio. Das bisher eher schmächtige Mini-SUV wirkt nun präsenter und erwachsener, vor allem die Front sieht mehr nach Offroader aus als nach höher gelegtem Stadtauto. Dazu gibt es moderne Infotainment-Technik und neue Assistenten für unfallfreies Fahren. Der Basispreis für den Franzosen bleibt mit 15.500 Euro jedoch der alte.
 
Trotz des bislang wenig aufregenden Designs schlug sich der 2008 schon vor dem Facelift stark auf dem  boomenden Markt für kleine SUV. Deutschland- und europaweit lag der Peugeot 2015 hinter Renault Captur und Opel Mokka auf Rang drei der Segments-Bestsellerliste. Allerdings mit deutlichem Abstand auf die beiden Führenden – und das bei künftig wohl weiter wachsender Konkurrenz. Das Lifting soll nun helfen, die Position mindestens zu halten.
 
Ins Auge fällt zunächst der nun deutlich steiler stehender Kühlergrill, der den Wagen wuchtiger wirken lässt als bisher. Den präsenteren Eindruck unterstreichen außerdem verbreiterte Radkästen, Schutzbeplankung aus kratzfestem Plastik rundum, ein Unterfahrschutz und neue Rückleuchten.Das ganze fügt sich stimmig zu einem präsenten Auftritt zusammen. An der Karosserie selbst mit ihren Vorzügen und Nachteilen ändert sich nichts. Zu ersterem gehören sicher die hohe Sitzposition, eine niedrige Ladekante und die ebene Ladefläche nach Umlegen der Rückbank. Auf der Soll-Seite finden sich weiterhin die unpraktisch schmalen Ausschnitte der Fondtüren und die zu hohe Sitzposition hinten, die das Abteil noch enger wirken lässt als es eigentlich ist.
 
Der 2008 will kein Reisewagen sein, sondern ein Stadt-SUV. Entsprechend handlich fährt er sich. Auch dank des extra kleinen Lenkrads – eine Peugeot-Besonderheit, wie auch die oberhalb des Kranzes montierten Instrumente. Sie sollen dem Fahrer helfen, den Blick möglichst wenig von der Straße wenden zu müssen. In den anderen Sichtachsen ist der 2008 jedoch weniger fürsorglich. Die Übersicht nach hinten ist wie bei den meisten modernen Autos mau, zusätzlich stört eine weit vorgezogene B-Säule die Orientierung rundum. Da passt es gut, dass die Franzosen im Zuge des Facelifts auch eine Rückfahrkamera für das kleine SUV anbieten. Wer es noch einfacher haben will, kann zudem einen elektronischen Assistenten ordern, der das Rangieren dann komplett übernimmt.
 
Auch an anderer Stelle wurde technisch nachgerüstet. So koppelt sich das hübsche und ergonomisch günstig platzierte Infotainment-System nun auch mit Apple- und Android-Handys, ein kamerabasierter Notbremsassistent für den Stadtverkehr soll Auffahrunfälle verhindern. Er arbeitet bis Tempo 30. Umsonst gibt es die neue Technik nicht, die Ausstattung des 2008 ist aber zumindest ab der zweiten Ausstattungslinie „Acitve“ ordentlich, umfasst dann Audio- und Klimaanlage sowie Lederlenkrad und Freisprecheinrichtung. Das Grundmodell „Active“ hingegen hat neben Tempomat und Fensterhebern nur das Nötigste an Bord.
 
Unverändert bleibt die Motorenpalette mit drei Benzinern und zwei Dieseln. Einstiegstriebwerk ist ein 1,2 Liter großer Dreizylinder mit 60 kW/82 PS, der als einziger in der Basis-Ausstattungslinie „Access“ zu haben ist. Darüber rangiert die 82 kW/110 PS starke Turboversion des Motors, der Bestseller im 2008-Angebot (ab 18.700 Euro in der Ausstattungsvariante „Active“). Die ist außer mit Schaltgetriebe auch mit einer Wandlerautomatik zu haben. Als Top-Benziner gibt es eine weitere Ausbaustufe des Dreizylinders, die 96 kW/130 PS leistet (ab 21.650 Euro in der Ausstattungsvariante „Allure“). Bei einer kurzen Ausfahrt zeigte sich der Motor ausgesprochen harmonisch und laufruhig, allerdings auch ein wenig temperamentarm bei niedrigen Touren. Trotz Turbo braucht es für Fahrspaß Drehzahl, was wiederum der Verbrauchsanzeige des Bordcomputers nicht gefällt. Der angezeigte Wert lag zum Schluss deutlich über den vom Hersteller postulierten 4,8 Litern.
 
Besser gelingt das Sparen – auch in der Praxis – den Dieseln. Zwei 1,6-Liter-Vierzylinder stehen zur Wahl. Für 20.200 Euro gibt es die Variante mit 73 kW/99 PS („Active“), die stärkere Ausführung mit 88 kW/120 PS kostet ab 23.250 Euro („Allure“). In beiden Fällen soll ein SCR-Katalysator für sauberes Abgas sorgen. Die Konkurrenz setzt die teure Technik in der Regel erst eine Fahrzeugklasse höher ein.
 
Angetrieben wird bei allen 2008-Varianten ausschließlich die Vorderachse. Einen Allradantrieb gibt es nicht. Als Trostpflaster bietet Peugeot ein flexibles elektronisches Traktions-System, bei dem sich die ESP-Logik per Knopfdruck an verschiedene Untergründe anpassen lässt.  Die meisten Flachlandbewohner werden aber wohl auf die Technik verzichten – sie dürfen sich reinen Gewissens mit der neuen kernigen Optik des Stadtverkehrs-SUVs begnügen.

Technische Daten – Peugeot 2008:
 
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kleinwagenklasse, Länge: 4,16 Meter, Breite: 1,74 Meter, Höhe: 1,56 Meter, Radstand: 2,54 Meter, Kofferraumvolumen: 350 – 1.194 Liter.
 
1,2-l-Dreizylinder-Benziner, 60 kW/82 PS, maximales Drehmoment: 118 Nm bei 2.750 U/min, Vmax: 169 km/h, 0-100 km/h: 13,5 s, Durchschnittsverbrauch: 4,9 l/100 km, CO2-Ausstoß: 114 g/km, Effizienzklasse B, Preis: ab 15.500 Euro.
 
1,2-Liter-Dreiyzlinder-Turbobenziner, 81 kW/110 PS, maximales Drehmoment: 205 Nm bei 1.500 U/min, Vmax: 191 km/h, 0-100 km/h in 9,9 s, Durchschnittsverbrauch: 4,4 Liter, CO2-Ausstoß 103 g/km, Effizienzklasse A, Preis: ab 18.700 Euro.
 
1,2-Liter-Dreiyzlinder-Turbobenziner, 96 kW/130 PS, maximales Drehmoment: 230 Nm bei 1.500 U/min, Vmax: 200 km/h, 0-100 km/h in 9,3 s, Durchschnittsverbrauch: 4,8 Liter, CO2-Ausstoß 110 g/km, Effizienzklasse A, Preis: ab 21.650 Euro.
 
1,6-l-Vierzylinder-Diesel, 73 kW/99 PS, maximales Drehmoment: 254 Nm bei 1.750 U/min, Vmax: 183 km/h, 0-100 km/h: 11,3 s, Durchschnittsverbrauch: 3,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 90 g/km, Effizienzklasse A+, Preis: ab 20.200 Euro.
 
1,6-l-Vierzylinder-Diesel, 88 kW/120 PS, maximales Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 U/min, Vmax: 192 km/h, 0-100 km/h: 9,6 s, Durchschnittsverbrauch: 3,7 l/100 km, CO2-Ausstoß: 96 g/km, Effizienzklasse A+, Preis: ab 23.250 Euro.
 

Kurzcharakteristik – Peugeot 2008:
Warum: weil das kleine SUV optisch nun selbstbewusster auftritt
Warum nicht: weil ein Kombi immer noch das praktischere Auto ist
Was sonst: Opel Mokka, Renault Captur, Nissan Juke
Wann er kommt: bereits im Handel

Fazit
Im boomenden Mini-SUV-Segment hat es der Peugeot 2008 unter die Top-Drei-Modelle geschafft. Nun putzt sich der Franzose für den weiteren Aufstieg heraus.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-06-05

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