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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 2. Oktober 2013
Der Opel Monza Concept war einer der Hingucker auf der IAA. Doch die Studie ist mehr als nur eine Design-Spielwiese, sie zeigt die Zukunft der Marke mit dem Blitz. Wir haben eine Runde gedreht und den Technologieträger unter die Lupe genommen.

Passen Sie beim Ein- und Aussteigen auf ihren Kopf auf", Boris Jacobs Worte sind gut gemeint. Schließlich weiß keiner besser als der Monza-Concept-Chefdesigner, wie tückisch die Flügeltüren der Studie sein können. Hat man das Entern des futuristischen Vehikels erst einmal bewältigt, ist alles ganz vertraut. Pedale, Lenkrad, Tacho und einen Automatikhebel. Der Sitz kann nicht verstellt werden, dafür aber die Pedale. Schnell ist die Sitzposition in den bequemen Schalensitzen gefunden. Der Rest ist Routine, obwohl einem etwas mulmig wird, wenn man ein unbezahlbares Einzelstück bewegt.

Schon bei einem leichten Druck aufs Gas setzt sich der dunkelgraue Opel-Rochen spielerisch und lautlos in Bewegung. Hauptantriebsquelle ist ein Elektromotor, der von einem Dreizylinder-Erdgas-Range-Extender unterstützt wird, der aus dem Opel Adam stammt. Wie immer bei E-Motoren ist das Drehmoment sofort da. Der Gas-Verbrenner spielt bei kurzen Strecken logischerweise keine Rolle. Drückt man in Kurven etwas kräftiger auf das Gaspedal, zuckt sofort der ansehnliche Hintern als wolle er zum Tanz bitten. Schön, dass Opel sich auch auf den Heckantrieb besinnt.

Doch die echte Revolution findet um den Fahrer herum statt. Der Innenraum des 4,69 Meter langen Viersitzers zeigt, wohin die Reise bei Opel gehen soll. Das ganze Armaturenbrett ist ein Display und frei konfigurierbar. "Momentan sind immer mehr Bildschirme im Auto. Im Monza Concept ist die Armaturentafel eine dreidimensionale Skulptur", erklärt Boris Jacob. Die Farbenpracht kommt von 18 LED-Projektoren. Dazu gehört auch ein sehr puristisches Bedienkonzept: Mit drei Schaltern kann der Fahrer vorkonfigurierte Anzeigen abrufen: "Me", "Us", oder "All". "Me" ist für den Alleinfahrer gedacht. Also werden nur fahrrelevante Daten, wie zum Beispiel Geschwindigkeit und Drehzahl sowie auf Wunsch die Navigation, auf das Display projiziert. Da gibt es nette Spielereien: Der Tacho kann entweder im lässigen 50er Jahre Stil als Walzen-Diagramm angezeigt werden oder eben als Rundinstrument.

Die beiden anderen Modi erklären sich ebenfalls von selbst. Bei "Us" können die Insassen das Cockpit-Kino mit Hilfe zweier iPads die zwischen den beiden hinteren Sitzen stecken, beeinflussen. Während bei "All", die Integration in die sozialen Netzwerke auf die Spitze getrieben wird. Gibt der Fahrer seine Route im Internet preis, können sich andere User um die Mitfahrgelegenheit bewerben. Dies wird dem Monza-Lenker auch sofort inklusive Zusteig-Standort des weiteren Gastes mitgeteilt und auf die Anzeige gespielt. "Das ist eine neue Form des Car-Sharing-Konzepts", sagt Jacob. Ob die Autofahrer in Zukunft diese Form der Mitfahrzentrale umsetzen wollen, bleibt jedem selbst überlassen. Bei aller Konfigurierbarkeit der Anzeigen gibt es jedoch ein zentrales Element: Die Monza-Nadel im zentralen Display bewegt sich nicht, die Anzeigen drehen sich um sie. Der Entdecker des heliozentrischen Weltbildes Nikolaus Kopernikus hätte wohl seine wahre Freude an dem Konzept.

Doch nicht nur im Inneren deutet der Monza die Opel-Zukunft an. Das Design der Mischung zwischen Shootingbrake und Coupé, das die Opel-Designer "Sportbrake" nennen, ist Ende und Anfang zugleich. "Mit dem Monza Concept hat zum ersten Mal seit zehn Jahren die gesamte Opel Modellpalette eine Design-Philosophie", erklärt Design-Direktor Malcom Ward. Diese greift Studie auf und führt sie weiter. Ziel der Opel-Formensprache der Zukunft ist es, noch schlichter und klarer und damit unter dem Strich unverwechselbarer zu sein. Wenn man sich, die Design-Irrungen der Rüsselsheimer der letzten 20 Jahre anschaut, wie zum Beispiel den Tigra, sicher eine vernünftige Maßnahme.

Wenn man den Monza Concept betrachtet, sind Ward, Jacob Co auf dem richtigen Weg. Die schmalen LED-Scheinwerfer, die Flaschenhals-Form der Karosserie und die dazugehörigen Dreidimensionalen Elemente, wie die Spange, die sich vom vorderen Kotflügel nach hinten streckt, schauen gut aus. Hinter dem Blechkleid steckt eine Architektur-Philosophie: Der Vorderwagen und der Rest des Chassis vermitteln den Eindruck, als seien sie ineinander gesteckt. Ying und Yang nennt das Boris Jacob und verweist auf die Statur eines Windhundes mit dessen schlanken und muskulösen Körperbau. Auch ohne Ausflüge in die Tierwelt und die chinesische Philosophie soll der Monza Concept das modulare Konzept verfeinern und die Kombination aus verschiedenen Antriebs-Arten ermöglichen. Bleibt nur die Frage, wann der neue Monza kommt. Da schweigen die Opelaner beharrlich. Ein schmuckes Coupé stünde den Rüsselsheimern jedenfalls gut zu Gesicht.

Quelle: Autoplenum, 2013-10-02

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