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Testbericht

30. September 2015

Opel tunt wieder. Doch, statt Spoiler und breiten Puschen rüsten die Rüsselsheimer ihre Motorenpalette auf, um im Wettbewerb zu bestehen. Diesmal sind die Diesel dran, die bei Opel fortan Flüsterdiesel heißen. Autoplenum hat schon mal gelauscht.

Bonjour Tristesse. In Sachen Cockpitdesign muss Opel noch eine Schippe drauflegen.

Der erste Eindruck ist oft der Entscheidende. Danach bestimmt sich, ob der verwöhnte Käufer zum Scheckbuch greift oder nicht. Ein lärmender Dieselmotor auf der ersten Probefahrt ist demnach nicht geeignet, den Absatz des Modells zu erhöhen und dennoch schienen die Kunden des Opel Mokkas sich nur wenig an den Manieren des eingesetzten 1,7 Liter Turbodiesel zu stören.
Das in einer Kooperation mit dem japanischen Baumaschinenhersteller Isuzu gefertigte Vierzylinder Turbodiesel-Aggregat machte nämlich vor allem mit reichlich Lärm und wenig Laufkultur auf sich aufmerksam. Hinzu kam, dass der einzige Diesel im Opel Mokka Programm den erfolgreichen (im Jahre 2014 immerhin 27.700 Zulassungen) SUV nur lustlos vorantrieb und die erhoffte Dynamik des Opel Verkaufsstars auf der Strecke blieb. Da wundert es den Betrachter dann schon, dass sich bislang immerhin 33% der Mokka Käufer für die unerfreuliche Antriebsversion entschieden. Doch genug der Klagen. Opel hatte ein Einsehen und spendiert dem Mokka nun einen frischen Motor. Doch, so neu wie Opel den Kunden Glauben möchte ist das Aggregat dann doch nicht, denn der 1,6 Liter Vollaluminium Turbodiesel treibt bereits die Modelle Zafira und Astra an und konnte dort bereits durch Laufruhe und Leistungsstärke überzeugen.

Wackelkandidat. Ein spezielles Anhängerstabilisierungsprogramm zur Reduktion der Pendelschwingungen bietet Opel nicht an.

Endlich Ruhe
Grund genug, die 136 PS Version im Mokka zu testen. Und tatsächlich. Nach dem Anlassen ist von dem hässlichen Genagel und dem rumpeligen Lauf des Vorgängers keine Spur übrig. Der Motor verfällt in einen durchaus geräuscharmen Leerlauf und der positive Eindruck verliert sich auch dann nicht, als der Opel das erste Mal von der Leine gelassen wird. Der Mokka, immerhin in der 6-Gang Frontantriebsversion ein Brocken von 1.449 Kilogramm, beschleunigt in der 136 PS Version kraftvoll und lässt sich durchaus dynamisch bewegen, was ein bis dato völlig ungewohntes Erlebnis ist. Wie sehr sich Opel dabei um das Feintuning bemüht hat, macht die harmonische Leistungsentfaltung deutlich. Das stramme Drehmoment von 320 Newtonmetern (Vorgänger 300 Newtonmeter) fällt nicht überfallartig bei 2.000 U/min über die Vorderräder her, sondern setzt angenehm weich aber dennoch kraftvoll ein. Lediglich wenn der Fahrer allzu barsch das Gaspedal durchtritt, wird es den Antriebsrädern zuviel und die Traktion reißt ab. Doch das vermutlich entschiedene Argument für den neuen Dieselmotor ist dessen Laufruhe. Egal ob im Teillastbetrieb oder beim Ausdrehen - der 4-Zylinder wird nie wirklich laut oder ruppig. Leicht und flockig eilt die Kurbelwelle durch das Drehzahlband und auch kurz vor dem Drehzahlbegrenzer ist kein Unmut aus dem Motorenabteil zu hören. Für Opel ein echter Fortschritt, im Marktumfeld allerdings eher eine Selbstverständlichkeit.

Abgeschleppt. Maximal 1.500 Kilogramm darf der Diesel Mokka ziehen. In seiner Klasse geht das in Ordnung.

Preiswert ja – billig nein
Selbstverständlich ist auch, dass der neue Motor die aktuelle Euro-6-Norm erfüllt und mit einem geringen Verbrauch glänzt. Hier punktet der Mokka CDTI mit rund 5,0 Litern Diesel auf 100 Kilometern bei einer praxisnahen Fahrweise. Wer es darauf ankommen lässt, mag die von Opel angegebenen  4,3 Liter erreichen, dürfte dann aber vermutlich die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 191 km/h nur aus dem Prospekt kennen. Für Schaltfaule offeriert Opel eine 6-Stufen-Automatik, für die es allerdings dann keinen Allradantrieb gibt. Der ist aus unverständlichen Gründen nämlich nur in Kombination mit dem Schaltgetriebe lieferbar und kostet dann 2.000 Euro Aufpreis. Und überhaupt ist der Mokka kein billiges Auto mehr. Unter 24.885 Euro ist der Diesel mit 136 PS nicht zu haben. Lediglich die Wahl der technisch weitestgehend identischen 110 PS Version verspricht einen Preisvorteil von 700 Euro. Doch auch bei dieser Version muss man die teure „Edition“-Version wählen, denn die rund 2.400 Euro günstigere Basisversion „Selection“ ist für die Selbstzünder gesperrt. Allerdings zeigt die Praxis, dass die Mokka-Kundschaft mit dieser Einschränkung gut leben kann, wählt sie doch ehedem meist die Top-Version „Innovation“. Inklusive Allradantrieb und mit ein paar wenigen Extras, sind dann die 30.000 Euro schnell erreicht. Auch in diesem Punkt hat Opel inzwischen zur Konkurrenz aufgeschlossen.

Unterhaltend. Opel ist mit seinem Media Angebot zwar nicht ganz vorne mit dabei, doch für gute Musik vom iPhone reicht das Angebotene allemal.

Fazit
Opel's neuer Dieselmotor macht im Mokka eine gute Figur. Leise und durchzugsstark schließt der Selbstzünder zum Standard der Konkurrenz auf. Das diese Verbesserungen inzwischen auch ihren Preis haben, wird den Erfolg des insgesamt gelungenen Sub-SUV sicher nicht bremsen.


Pro: Leistungsstarker und kultiviert laufender Dieselmotor mit angemessenem Verbrauch, praktische Karosserie, gute Sitzposition, gute Fahreigenschaften.

Contra: Geringes Angebot an Assistenzsystemen, Extras teilweise nur in Paketen erhältlich, fehlendes Angebot für Allradantrieb und Automatik.


Technische Daten Opel Mokka 1,6 CDTI
Maße und Gewichte

Länge/ Breite/ Höhe 4.278 mm/ 2.038mm/ 1.658 mm
Radstand 2.555 mm
Wendekreis 10,9 m
Leergewicht ab 1.449 kg
Zuladung 434 kg
Anhängelast (gebr./12 %) 1.500 kg
Kofferraumvolumen 356 - 1.372 l
Tankinhalt 52 l

Diesel 1,6 CDTI Frontantrieb 

1,6 CDTI: Leistung 100 kw/136 PS, max. Drehmoment 320 Nm bei 3.500-4.000/min, 0–100 km/h in 9,9 s, Spitze 190 km/h;
Normverbrauch 4,3-4,1 l D/100 km, CO2-Ausstoß 114-109 g/km; Euro 6; lieferbar auch mit Sechsgang Automatikgetriebe, ab € 24.885,- .
Testwertung
3.5 von 5
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