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Testbericht

Stefan Grundhoff, 12. Juli 2016
Die Japaner stehen nicht nur auf winzige Kei-Cars und scharfe Sportskanonen. Mehr als in anderen Regionen der Welt begeistern sich die Asiaten für familiäre Vans. Der Bestseller Serena zeigt, wo es langgeht.

In Europa und den USA sind die Vans nach ihrer Boomzeit in den 80er und frühen 90er Jahren ins Straucheln geraten. Mit ihrem gigantischen Platzangebot und zahllosen Variationsmöglichkeiten hatten sie den Kombis über Nacht das Leben schwergemacht. Dann kamen die SUV und der Absturz ins Mittelmaß. Nur Hauptdarsteller wie Ford S-Max / Galaxy, VW Sharan oder Opel Zafira konnten sich im europäischen Markt behaupten. Der Segmentbegründer Renault Espace wurde mittlerweile zu einem undefinierbaren Crossover und der Chrysler Voyager wurden in Europa ebenso vom Markt genommen wie Fiat Ulysee, Peugeot 807 oder Citroen C8.

Da haben es die japanischen Hersteller zumindest in ihrem Heimatland besser. Hier stehen Vans jeglicher Größen in der Käufergunst nach wie vor ganz oben. Eines der meistverkauften Modelle ist der Nissan Serena. Seit 1991 wurde der Mittelklassevan mehr als 1,5 Millionen mal verkauft; ganz überwiegend in Japan und den USA. Die neue fünfte Generation soll Nissan fit für die nächsten Jahre machen. Schon sein Design zeigt, dass der hoch aufgeschossene Van in erster Linie für den japanischen Markt kreiert wurde. Metall- und Fensterflächen sind üppig dimensioniert und die 15 Zoll großen Räder erscheinen wie bei vielen Fahrzeugen dieser Bauart deutlich zu klein.

Im Innenraum zeigt sich die fünfte Serena-Generation aufgeräumt. Kein Schönling mit viel Detailliebe, aber gut verarbeitet und durchweg wertig gemacht. Vorne sitzen Fahrer und Beifahrer in weichen Reisesesseln mit beidseitigen Armlehnen noch etwas bequemer als die Passagiere im Fond, die sich über das Platzangebot jedoch ebenfalls nicht beschweren können. Im Normalfall ist der Serena ein Sechssitzer, wobei in der dritten Reihe durchaus Erwachsene mittlerer Größe ausreichend Platz finden.

Der Reisekomfort ist allemal beeindruckend, denn der Japaner hat weder von seinem Vierzylindermotor, noch der Fahrwerksabstimmung irgendwelche dynamische Ambitionen. Stattdessen wurde bei den Fahrerassistenzsystemen deutlich nachgelegt. So gibt es die Einparkautomatik aus dem Nissan X-Trail, sowie Notbremssystem, Spurverlassenswarnung, Kameras rundum und einen elektronischen Rückspiegel, der auf Wunsch ein Weitwinkelkamerabild in den Innenspiegel projiziert. Gegen Aufpreis ist der 4,70 Meter lange Familienvan zudem mit einem teilautomatisierten Autobahnpiloten zu bekommen. Der hält zwischen Tempo 30 und 100 die Spur und den Abstand zum Vordermann, auch wenn man einmal die Hände vom Steuer nimmt. Maximal nach 15 Sekunden muss der Fahrer jedoch wieder das Steuer übernehmen, sonst schaltet sich der neue ProPilot, der Mitte 2017 im europäischen Nissan Qashqai seine Europapremiere feiert, ab. Für Komfort sorgen je nach Modellvariante Navigationssystem, elektrische Schiebetüren, schlüsselloser Zugang, Fondklimatisierung und Liegesitze.

Angetrieben wird der 1,6 Tonnen schwere Nissan Serena S-Hybrid auf dem Heimatmarkt ausschließlich von einem zwei Liter großen Vierzylinder-Saugmotor mit Riemenstarter, der marketinggeneigt als Hybridmodul verkauft wird. Die Motorleistung von 106 kW / 147 PS wird via stufenloser CVT-Automatik an die Vorderachse übertragen. Auf Wunsch ist insbesondere für die Regionen im Norden des Landes eine Allradversion zu bekommen. Das maximale Drehmoment von 214 Nm reicht für flottes Beschleunigen, bis die Elektronik dem Tatendrang des Piloten bei 180 km/h einen Riegel vorschiebt. Der Normverbrauch soll bei sechs bis sieben Litern Super liegen. Der Kaufpreis für den neuen Nissan Serena beginnt bei 2,3 Millionen Yen; umgerechnet knapp 21.000 Euro.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-07-12

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